Hallo Sara,
mir geht es nach 23 Jahren MS verhältnismässig gut. Bin seit 6 Jahren sekundär progredient und die Gehbehinderung nimmt schleichend zu. Fahre inzwischen EMobil und hab so einige MS-Symptome, mit denen ich aber relativ gut leben kann.
Meine MS war ca. 8 Jahre schubförmig, nach 5 Jahren hatte ich viele heftige Schübe nacheinander, so dass ich beschlossen habe Avonex auszuprobieren, dass damals neu auf dem Markt war. 2 Monate habe ich durchgehalten… Die Nebenwirkungen waren bei mir dermassen heftig - nie zuvor und nie danach ging es mir sowohl körperlich als auch psychisch dermassen schlecht.
Seit dem hab ich die Finger von BTs gelassen.
Niemand von der Ärzteschaft hat mich damals unter Druck gesetzt oder mir den “Rollstuhlteufel” an die Wand gemalt.
Es war meine freie Entscheidung eine BT auszuprobieren und sie nach dieser grässlichen Erfahrung auch wieder abzusetzen.
Ich finde es schrecklich , wie MSler heutzutage manipuliert und unter Druck gesetzt werden, MS-Medis zu nehmen, deren Wirkung äusserst fragwürdig ist…
Aus dieser Tabelle kannst du entnehmen, dass sie nur bei einer Minderheit zu wirken scheinen.
http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/04/TIMSBroschüreMedikamente_29.04..pdf
Zudem habe ich in den letzten Jahren sehr viele MSler kennengelernt, die alle möglichen BTs und Eskalationstherapien gemacht haben und denen es inzwischen schlechter geht als mir.
Natürlich ist jeder MS-verlauf individuell und lässt sich nur schwer vergleichen, dennoch bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass diese ganzen von der Pharma angepriesenen Medis mehr schaden als nutzen.
Erschwerend hinzu kommt, das die Studien zur Wirksamkeit dieser Produkte von den Herstellerfirmen selbst finanziert werden…
Geholfen hat mir mit Hilfe psychotherapeutischer und persönlicher Unterstützung die Diagnose anzunehmen, zu verarbeiten und mit meinen Zukunftsängsten umgehen zu lernen.
Das hat Jahre gedauert, v.a. mich von meiner Karriere zu verabschieden und anzuerkennen, dass
vieles nicht mehr geht, was bis dahin selbstverständlich für mich war.
Auch heute stellt die MS mich immer wieder mal vor Herausforderungen, denen ich versuche mit Ruhe und Gelassenheeit zu begegnen.
Wahrlich keine leichte Übung…
Wünsche dir alles Gute und lass dich nicht unter Druck setzen, denn Druck und Stress sind m.E. Gift für die MS.
Nimm doch einfach mal Kontakt mit der TIMS auf, ich glaub die haben gute Tipps.