Hallo Freki,
manchmal hat man absolut kein Glück und dann kommt auch noch Pech hinzu. Au weia, Dich beutelt es aber mächtig gerade. Ein Patentrezept, aus dieser Misere rauszukommen, gibt es nicht; und Leute, die Dich überhaupt nicht kennen, können Dir eh noch weniger helfen als diejenigen, die Dich kennen.
500 Stunden in eine Sache zu investieren, zeugt auf jeden Fall von einem guten Durchhaltevermögen und den dafür nötigen guten Nerven.
Zu sehen, dass man in diesen 500 Stunden aber noch nicht mal ansatzweise zu dem Profi geworden ist, der man werden wollte, ist natürlich Frust pur, zeugt aber von Kritikfähigkeit und gesunder Selbsteinschätzung. In welcher Disziplin probierst Du es denn?
Ist es vielleicht nicht die optimale für jemanden, der dringend Geld braucht, zugleich aber von sich selber frustriert ist, weil Durchhaltevermögen, Kritikfähigkeit und kritischer Selbsteinschätzung nicht für einen Erfolg ausreichen?
Könnte es sein, dass Du zu verbissen an die Sache rangehst, zu kritisch Dir selbst gegenüber bist? Oder dass Du, wenn es ganz blöd läuft, auf ein totes Pferd setzt, weil die Richtung, die Du einzuschlagen versuchst, einfach nicht Deine ist?
Also ungefähr so, wie wenn jemand ohne Gefühl für Zahlen Mathematiker zu werden versuchte.
Hast Du eventuell eine Idee für einen Plan B?
Das folgende Rilke-Gedicht wird Dir nicht helfen, aber vielleicht aufzeigen, dass es auch Deinen Frust schon zu früheren Zeiten gab:
Mir ist, als ob ich alles Licht verlöre.
Der Abend naht und heimlich wird das Haus;
ich breite einsam beide Arme aus,
und keiner sagt mir, wo ich hingehöre.
Wozu hab ich am Tage alle Pracht
gesammelt in den Gärten und den Gassen,
kann ich dir zeigen nicht in meiner Nacht,
wie mich der neue Reichtum größer macht
und wie mir alle Kronen passen?
Ich drücke die Daumen, dass die Sonne ab morgen für Dich wieder scheint, LG
Tanja