Allerwerteste Amygdala,
Du schriebst: “Über die Bedeutung von Sprache muss ich sie sicherlich nicht aufklären, oder doch?”
- mit “sie” meinst Du sicher nicht mich, sondern mehrere nicht näher bezeichnete Dritte. Welche denn?
Über die Bedeutung der Großschreibung in der deutschen Sprache muss ich Dich als Akademikerin gewiss nicht aufklären, oder doch? Wenn Du mich meintest, dann hättest Du das “Sie” groß geschrieben, wie man es in der Anrede tut. Von “sie”, was keine Anrede ist, fühle ich mich nicht angesprochen.
Schon meine Eltern haben 1945 gleich nach der Befreiung ein Buch verbrannt. Das war das Geschreibsel eines gewissen A.H., auch “GröFaZ” genannt. Es trug den Titel “Mein Krampf”. Dem Vernehmen nach hatte es nichts mit Spastik zu tun.
Sie hatten es bei ihrer Trauung 1942 vom Standesbeamten überreicht bekommen, wie alle Eheleute damals. 1945 haben sie es in den Ofen gesteckt. So gab es wenigstens noch warm. Geprahlt haben sie mit der Verbrennung allerdings nicht, da die, die davongekommen waren, nichts zu prahlen hatten, sondern um diejenigen trauerten, die die Hölle nicht überlebt hatten.
Mit der Abfallentsorgung in der Schweiz kenne ich mich nicht aus. Vielleicht lebt der von Dir getadelte Bücherverbrenner in einem Dörfli, wo man in sehr harten Wintern mit Altpapier heizen muss?
Dazu erlaube ich mir als - hmmm - haben die Schweizer einen Ausdruck, der dem “Piefke” der Österreicher äquivalent ist? - als jemand aus dem “Grossen Kanton” kein Urteil. Habe fertig.
Adjö zäme!
Renate