Liebe Barockhörerin,
wie ich lese, ticken wir gleich, was W.W. angeht. Er ist absolut weiterbildungsresistent. Seit gefühlt zehn Jahren versuche ich in den Foren über die Beck-“Studie” aufzuklären, die nur eine Werbemaßnahme für Becks seinerzeit bevorstehende Firmengründung war (Jaeb Center for Health Research in Tampa, Florida, gegr. 1993).
Sie genügte nicht einmal den Mindestanforderungen an eine seriöse medizinische Studie. Es wurden zwei verschiedene Stoffe - Prednison (nicht -solon!) und Methylprednisolon in nicht äquivalenten Dosen und völlig unverblindet miteinander verglichen. Nennt man das eine Studie?
Für Weihe in seinem Patientenhass ist sie “nicht besonders gut (…), aber es gibt auch keine bessere. Ich stecke also in einer Zwickmühle. Ich begründe gerne, was ich meine, aber aus der Studienlage ergibt sich, dass ich immer wieder dieselben Studien zitieren muss.”
http://ms-ufos.org/forum/index.php?id=37973
“Muss, muss, muss”. Man muss gar nicht, man kann auch, statt eine miserable Werbeaktion als “Studie” zu bezeichnen, einfach den eigenen Kopf einschalten, selber nachdenken und begründen, und NEIN! zu Cortison-Overkill-Dosen sagen! Dieses NEIN! kann sogar ich begründen, die ich keine Sekunde Medizin studiert habe und nur meinen gesunden Menschenverstand benutze.
Für Cortisone gilt nur eins: Sie sind individualisiert und evidenzbasiert anzuwenden. Dazu muss man sie aber tatsächlich anwenden bzw. verabreichen, und die Wirkung an den PatientInnen beobachten. Was W.W. vermutlich nie gemacht hat. Wahrscheinlich aus maßloser, irrationaler Cortison-Angst. (Was ich als alte Lateinerin mit C schreibe, wie “Cortex”.)
Vermutlich verdanken Tausende von SchubpatientInnen der Studiengläubigkeit und dem unkritischen Nachplappern der Beck-“Studie” - vor allem durch deutsche Neurologen - schwere Schäden an Augen und Knochen! Was noch schlimmer ist: wenn ein als fanatischer Cortison-Hasser in der Forenszene bekannter ehemaliger Neurologe die Beck-“Studie” und deren Overkill-Dosen lobt!
Einer, der das Zeug nicht mit der Feuerzange anfassen, geschweige denn verabreichen würde, und der angeblich Angst vor Werbung hat, plappert seinen eigenen Unsinn aus seinen mehreren Auflagen wieder mal nach, statt endlich dazu zu stehen, dass er auf die Beck-Werbe-“Studie” hereingefallen ist, weil er sich lieber an einen 25 Jahre alten Schwindel klammern wollte, als sich eine eigene Meinung aufgrund von Tatsachen zu bilden!
Warum fragt er nicht einfach einen normalen praktischen Arzt, der mit kranken Menschen statt mit toten Philosophen seine Tage verbringt, was er von Cortison-Overkill-Dosen hält? Mein Hausarzt sagt dazu schlicht: “Das ist doch viel zuviel!”
Mein Hausarzt hat mit Sicherheit mehr Erfahrung mit kranken Menschen als W.W. Er war als “Arzt ohne Grenzen” in Afrika und hat dort bei Impfkampagnen gegen Meningitis teilgenommen. Unzählige Menschen wurden durch diese Impfkampagnen vor dem sicheren Tod bewahrt.
Mein Hausarzt ist außerdem Oboist in einem Liebhaber-Barockensemble, der läge mit dir sicher auf derselben Wellenlänge. Er hat mehrere Instrumente der Oboen-Familie, seine drei Töchter sind auch Holzbläserinnen.
Und er vertraut mir, was die Selbstmedikation mit Cortison angeht. Er weiß, dass ich damit umgehen kann, und verschreibt mir immer mal wieder mein Dexamethason für die Hausapotheke, wenn das Haltbarkeitsdatum meines Vorrats abgelaufen ist.
Bei der bloßen Vorstellung würde W.W. wahrscheinlich eine Panikattacke kriegen. Er hat mehr Angst vor Cortisonen als vor den rezeptfreien “Totmachern” aus der Gruppe der NSAR (siehe z.B. den Pharmakritiker Gerd Glaeske): Die Zahl der NSAR-Toten in Deutschland wird auf mehrere Tausend im Jahr geschätzt.
Ich habe eine Frau gekannt, die an ihrem Thomapyrin-Abusus starb. Weihe hält Thomapyrin für harmlos - wahrscheinlich glotzt er zuviel Fernsehwerbung - und verteufelt Cortisone - dabei überleben die meisten SchubpatientInnen sogar die neurologieüblichen Overkill-Dosen. Das würden sie nicht, wenn Cortisone gefährlicher wären als NSAR.
Daran sieht man, wie irrational Weihe denkt. Er hat übrigens in seinem Fan-Club mal gefragt, ob jemand meine Adresse weiß. Er wollte mir seine Neuauflage schicken. - Tut mir leid, mein Leben ist mir zu kurz, um Zeit mit einer Korrekturlektüre zu verschwenden, wenn die Korrekturen nachher nicht angenommen oder philosophisch zerredet werden. Und meine Daten sind mir heilig. Außerdem ist die Neuauflage schon erschienen, was soll ich da noch Korrektur lesen.
Ich habe viele Manuskripte, vom Kinderbuch bis zur Dissertation, korrigiert, und die meisten AutorInnen waren dankbar dafür, überließen mir ein signiertes Belegexemplar und meinten z.B.: “Vielen Dank, jetzt kann ich unbesorgt publizieren!”
Bei Weihe wäre jede Korrektur vergebliche Liebesmüh. Boggy bringt es bei den Ufos auf den Punkt: http://ms-ufos.org/forum/index.php?id=37983
“Und abschließend zur emotionalen Seite bei mir: mich ärgert es zeitweise schon sehr, daß ich selbst die Kraft nicht (mehr) aufbringe, immer wieder aufs Neue gegen diese zwanghafte Besessenheit anzuschreiben, wenn Sie wieder und wieder Aussagen zur MS machen, die ich für falsch oder zumindest fragwürdig halte.”
Danke nach drüben @ Boggy! Geht mir auch so, mit W.W. und seiner Einstellung zur Beck-“Studie”. Ich glaube, dass W.W. Kranke eigentlich unästhetisch findet, sie hasst und sich vor ihnen ekelt.
Er hat bei den Ufos geschrieben, dass er sich einen Tod ohne Medikamente wünscht, ganz sanft und natürlich. Ich erinnere mich an Menschen aus meinem sozialen Umfeld, die das auch mal wollten. Aber in ihren letzten Lebenswochen bettelten sie dann um Morphium (und bekamen es).
Und das Verrecken unter Schmerzen und Qualen ist keine Erfindung der Pharmaindustrie, das gibt es schon in freier Wildbahn. Wo es übrigens auch die Tuberkulose gibt, z.B. bei Löwen in der Serengeti. Ohne Mietskasernen und Kapitalismus. - Aber gegen Starrsinn kämpfen selbst Götter vergebens.
Ach ja: “Älter werden” liegt bei mir auf dem Stapel mit den zu lesenden Neuerwerbungen. Ich bin schon sehr gespannt darauf! Jetzt muss ich aber erst ein paar Altbestände meiner Tonträgersammlung wieder mal auflegen.
Ich habe mir kürzlich einen gebrauchten, ca. 25 Jahre alten und 11 Kilo schweren Yamaha-Verstärker angeschafft, um meine seit Jahren brachliegenden Peripheriegeräte (Plattenspieler, Equalizer, Tapedeck …) zu reaktivieren und ein paar von meinen ca. 1.000 Vinyl-Scheiben (alles Klassik, Oper und Operette) wieder mal anzuhören.
Zu sammeln angefangen habe ich anlässlich des 150. Geburtstags von Jacques Offenbach am 20. Juni 1969. Oder kurz davor: Am 28. April 1969, einem Montag, hörte ich abends in meinem Kofferradio ein Hörspiel mit Hanns Dieter Hüsch, den ich damals schon mochte, und danach als Pausenfüller ein Potpourri von Offenbach-Melodien, das war meine “Einstiegsdroge”. Ich suchte mir von da an aus dem Rundfunkprogramm Sendungen mit Offenbach-Musik aus und nahm sie mit dem Cassettenrecorder auf.
Das Einstiegsdrogen-Potpourri habe ich natürlich längst auf LP und CD. Auf LP ist es heute noch erhältlich, siehe ebay-Artikelnummer 112687023131. Auf YT habe ich es noch nicht gefunden, suche aber immer mal wieder danach.
Gerade habe ich auf YT eine Fernsehfassung der “Schönen Helena” mit Anna Moffo und René Kollo gefunden. Die habe ich 1974 gesehen! https://www.youtube.com/watch?v=t-3g2KFPaYk Muss ich gleich runterladen. Eine der bonbonbunten Operettenverfilmungen aus den Anfangsjahren des Farbfernsehens, herrlich! O Jugendzeit …
Liebe Grüße
Renate