Ein herzliches Hallo an Alle,

Letzte Woche wurde bei mir ms festgestellt. Ich hatte einen Schub, bei dem ich quasi von den Fußspitzen bis zur Brust und in den Händen kribbeln und teilweise ein Taubheitsgefühl hatte. Durch Kortison hat sich wieder vieles verbessert. Meine Neurologin hat mir bis zum Behandlungs Start zwei Wochen Zeit gegeben um mich zu entscheiden, welches Medikament ich lieber nehmen möchte. Ich muss sagen etwas mehr Informationen hätte ich mir seitens meiner Neurologin und der Ärzte im Krankenhaus schon gewünscht. Deshalb habe ich nächste Woche noch einen Termin beim ms Spezialisten.
Aber zu meinen offenen Fragen. Ich wäre ja mehr für die Tablettenform, da ich mich mit spritzen schwer tue und die nebenwirkungen ja schon heftig sind. Was benutzt ihr und womit habt ihr bessere Erfahrungen sammeln können? Macht ihr sonst noch Therapien und wie wichtig ist die gesunde Ernährung? Habt ihr eurem Arbeitgeber von der Krankheit erzählt, auch wenn Ihr es noch vertuschen konntet und was auch noch interessant ist, meine Neurologin sagt ich soll einen schwergeschädigten Antrag stellen. Muss man das machen? Es tut mir leid, dass ich euch mit so vielen Fragen überfallen aber ich wollte auch einfach mal mit jemanden in Kontakt treten, die schon Erfahrungen sammeln konnten und Wissen wovon sie reden.

Ganz liebe Grüße
Sandra

Hallo Sandra,

um es waren Empfindungsstörungen also nichts wirklich einschränkendes.

Da du die Nebenwirkungen von den Spritzen als heftig empfindest, dann sind die Tabletten gar nichts, denn die sind alle viel heftiger. Selbst Kinder mit knapp 10 Jahren können sich subkutan selber spritzen, das ist überhaupt kein Hexenwerk. Je häufiger man spritzt, desto besser gewöhnt sich der Körper daran.

Eine ausgewogene Ernährung schadet nie, aber das ist keine Religion und muss nicht sklavisch beachtet werden. Es gibt zur MS und Ernährung viele Therorien, aber ich sehe das nicht als Therapie.

Dem Arbeitgeber würde ich es nicht mitteilen. Einen Schwerbehindertenausweis wirst du nicht bekommen, früher gab es ihn alleine für die Diagnose, aber heute zählen nur noch die tatsächlichen Beeinträchtigungen. Also wird da nichts bei rum kommen.

Lass dich zur möglichen Therapie nicht stressen, die MS bleibt dir den Rest des Lebens erhalten. Da muss du nicht innerhalb von zwei Wochen entscheiden.

Hallo Eva,

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Da hast du mir schon sehr geholfen.
Die Ernährungsfrage hatte ich, weil einiges im Internet stand, worauf man besonders achten sollte. ZB 2 mal die Woche Fisch etc. Und ich bin der Meinung, da ich ja noch keine großen Einschränkungen habe, ist eine gute Vorsorge vielleicht von Nutzen und kann das Fortschreiten hinauszögern bzw verhindern…
Mit den spritzen gib ich dir Recht. Ich hab schon früher meine Haustiere behandeln müssen und auch schon meiner Mutter thrombose spritzen geben müssen. Da kann es ja bei einem selbst nicht so schwer sein

Hallo Sandra,

ich schließe mich Evas Meinung an: Wenn du keine hochaktive MS hast (dh. viele/schwere Schübe oder eine hohe Entzündungsaktivität im MRT), an haben sowohl die Interferone als auch Copaxone ein weniger schlimmes Nebenwirkungsprofil.
Da es hier im Forum aktive User gibt, die ihr Betaferon preisen (zB antiviral), breche ich die Lanze für Copaxone: Das einzige MS-Medikament ohne PML-Risiko. Falls du dann später doch mal auf ein stärkeres Medikament wechseln musst wie Tysabri bist du dann also gar nicht bzgl. PML vorbelastet. Auch falls du noch schwanger werden willst, ist das das beste Medikament (und dann sowieso keine Tablette).

Gesund ernähren ist sicher sinnvoll, sonst gibt es aber immer nur nicht untersuchte Ernährungstrends.

Ich würde mein Blut auf vitamin D, B12 und folsäure untersuchen lassen, da sind Mängel recht häufig mit MS.
Und falls es noch nie getestet wurde, auch den TSH-Wert.

Liebe Grüße
Gabi

PS: Hier sind informative Links zu MS-Medikamenten von Lucy, die ich grad durch Googlen nicht direkt gefunden habe: http://www.amsel.de/multiple-sklerose-forum/index.php?kategorie=forum&kategorie2=forum&tnr=1&mnr=190058&beitragnr=190061&aktpos_nav=0&thread_aktpos_nav=0&thread_showtheme=190058&archiv_flag=-1&keywords=Hamburg

Hallo Sandra,

“Ich wäre ja mehr für die Tablettenform, da ich mich mit spritzen schwer tue und die nebenwirkungen ja schon heftig sind.”

  • da bist du falsch informiert. Subkutan zu spritzen, ist rein technisch kein Problem, das können schon zuckerkranke Kinder. Die Nebenwirkungen der Spritzen sind ganz unterschiedlich, das kommt auf die Spritzhäufigkeit und die Zusammensetzung an. Je seltener ein MS-Medikament gespritzt wird, desto stärker sind die Nebenwirkungen.

Es kommt auch darauf an, wieviel Chemie in den Spritzen ist. Fertigspritzen brauchen mehr Chemie als welche, die man vor dem Spritzen erst aus Pulver und Salzwasser anmischen muss. Mit der wenigsten Chemie kommen die Interferon-beta 1b-Präparate aus, das sind Betaferon und Extavia. Sie sind biologisch identisch.

Ich habe mich vor 12 1/2 Jahren für Betaferon entschieden und spritze es immer noch. Nebenwirkungen hatte ich nur in den ersten 4-8 Wochen. Ich spritze abends und schlafe danach ein.

Die Nebenwirkungen der Tabletten sind nicht ohne, außerdem weiß man noch nicht, wie die Langzeitnebenwirkungen sind. Dagegen sind die Beta-Interferone seit 1993 (USA) bzw. 1995 (EU) in Gebrauch. Da weiß man, was man hat.

Man hat inzwischen festgestellt, dass die Beta-Interferone das Wachstum von Tumoren hemmen, siehe z.B. https://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/news/ansicht/article/complete/der_waechter_des_immunsystems_gegen_krebs/ und dass sie einen positiven Effekt bei Asthma haben.

“Macht ihr sonst noch Therapien …”

  • Ich nehme täglich 6.000 I.E. Vitamin D3 zu mir, spritze gelegentlich Vitamin B12 und schlucke täglich 600 mg Alpha-Liponsäure.

“… und wie wichtig ist die gesunde Ernährung?”

Ich kann wegen meiner vielen Allergien schon seit der Pubertät vieles nicht vertragen, z.B. Soja, Erdnüsse, Paprika, Knoblauch, Natriumglutamat … daher meide ich industriell hergestellten Fraß, Konservendosen, Fertiggerichte, Restaurantessen …

Ich esse vorzugsweise Obst und Gemüse aus der Region, Fleisch und Geflügel aus artgerechter Haltung, Schokolade aus fairem Handel … (Soja-Lecithin hat in Schokolade nichts verloren.) Das Wichtigste ist, dass Essen Genuss und Freude bereitet.

“Habt ihr eurem Arbeitgeber von der Krankheit erzählt”

  • Ich war bei der Diagnose schon schwerbehindert und voll erwerbsgemindert.

“meine Neurologin sagt ich soll einen schwergeschädigten Antrag stellen. Muss man das machen?”

  • Müssen tut man gar nichts. Sinnvoll ist der Antrag erst, wenn du tatsächlich behindert bist. Ohne Behinderung gibt es keinen Schwerbehindertenausweis. Dass man schon aufgrund der Diagnose einen SBA bekam, ist seit 2004 abgeschafft.

Ob dir der Schwerbehindertenstatus auf der Arbeit was nützt, oder dir eher Nachteile bringt, musst du selbst herausfinden. Das ist ganz unterschiedlich und kommt auf deinen Betrieb an.

Liebe Grüße
Renate

Vielen Dank, dass ihr euch so viel Zeit nehmt und mir so nett antwortet.
Meine Ärztin hat mir auch diese Beta interferone spritzen empfohlen. Ich glaube die waren die, die ich 1x wöchentlich nehmen muss. Ich denke dann werde ich mich auch dafür entscheiden.
Ich war auch gegen den Antrag für die Schwerbehinderung, ich habe zwar noch kribbeln in Füßen und Händen und gerade in der rechten Hand wenig Kraft und etwas Probleme beim Schreiben aber das war’s dann auch schon.
Ich hatte gehört dass die ayurvedische Ernährung wohl bei ms sehr gut sein soll, deshalb frag ich. Ich ernähre mich auch recht gesund aber vermeide auch gerne zu viel Aufwand beim kochen. Aber ich denke dann kann ich alles erstmal so laufen lassen wie vorher.

LG Sandra

Hallo und Willkommen,

du fragst so, dass es recht viele Lebensbereiche umfasst. Ich würde dir primär raten, dein Leben weiter zu leben. Wenn deine Schubsymptome sich ja scheinbar schon ganz gut zurückbilden und deine Medikamentenentscheidung dann beizeiten gefallen ist, dann lebe weiter die Dinge, die dir wichtig sind und lasse dich nicht kontrollieren von Gedanken an eine Krankheit, die zwar latent immer da ist, die aber da ist, egal, ob du an sie denkst oder nicht. Verliere deine Vorlieben und Prioritäten nicht aus dem Blick und lass dich nicht abschrecken und Horrorszenarien, die dich vielleicht nie erreichen. Lass dir keine Angst machen von Ärzten oder Mitpatienten, sondern höre auch auf dich und dein Bauchgefühl. Mit allem, was entschieden wird, musst erstmal DU leben.

Ich wünsche dir nur das Beste!

Hi Sandra,

Gabi hat dir zwar schon einen Link zur Übersicht der BT geschickt, leider haben sich da mitlerweile etlich Links geändert und auch ein paar Infos sind noch dazu gekommen:

Ganz wichtig:

Bevor du dich für eine Therapie entscheidest, informiere dich ausführlich und lass dich von dem Arzt beraten.

Die Aufklärung muss von einem Arzt erfolgen, das ist keine Aufgabe der MS Schwester oder Arzthelferin.

(Was ist eine MS-Schwester: http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/04/ZIMS1_MS_Schwestern.pdf)

Auf keinen Fall darf man sich von den Ärzten Angst einjagen lassen, denn Aussagen wie, “wenn sie nicht sofort mit einer Therapie anfangen, sitzen sie in einem Jahr im Rollstuhl”, sind keine Seltenheit.

Aber wie es mit oder ohne Therapie ist, kann kein Arzt vorhersagen.

Diese Glaskugel gibt es einfach nicht!

Sehr interessant dazu:

http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/11/ZIMS3_Schweigen_ist_Gold.pdf

Und auch der Abbruch einer Therapie ist heute keine Seltenheit, denn die Lebensqualität darf weder unter der MS noch unter den Nebenwirkungen zu kurz kommen:

http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/04/ZIMS1_Keinen_Bock_mehr.pdf

Eine sehr gute Übersicht über die Studienlage zu den einzelnen Medikamenten ist hier zu finden, leider fehlen die neuen Therapien im einzelnen, aber auf der letzten Seite ist dazu eine kurze Übersicht:

http://www.dmsg-hamburg.de/wp-content/uploads/2015/08/ISDIMS_Immuntherapien-MS_Neufassung_Maerz_2013.pdf

Diese Kurzübersicht ist auch gut:
http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/04/TIMSBroschüreMedikamente_29.04..pdf

In dieser Broschüre (auch für medizinisches Fachpersonal) sind fast alle aktuellen zusammengefasst:

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKNMS_Qualitätshandbuch_2017_webfrei.pdf

Aktuell sind für die schubförmige MS (milder Verlauf) folgende Wirkstoffe zugelassen:

  • Avonex, Rebif , beides Interferon Beta 1a und (Plegridy) Peginterferon Beta 1a.

Das Plegridy ist das gleiche wie Avonex, aber in Polyethylenglycol verpackt, somit wird es langsamer freigesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylenglycol

Das Interferon Beta 1a entspricht dem körpereigenen Interferon Beta.

  • Betaferon und Extavia beides Interferon Beta 1b, das ist ein Interferon das neben dem körpereigenen noch einen Anhang hat.

Bei den Interferonen ist nur wichtig, je selterner die gespritzt werden, um so heftiger sind die Nebenwirkungen beim Spritzen. Zu den einzelnen Stoffen kannst du hier auch viel nachlesen.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_interferon-beta.pdf

  • Copaxone ist ein Glatirameracetat das ist ein Gemisch synthetischer Polypeptide aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Lysin, Alanin und Tyrosin (GLAT). Es gibt es täglich und 3x die Woche. Bald soll auch ein Generika auf den Markt kommen der Handelsname ist “Clift”.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_glatirameratacetat.pdf

  • Tecfidera mit Dimethylfumarat als Wirkstoff und ganz so risikoarm wie gedacht ist es auch nicht.

Am Anfang wurde es als fast Nebenwirkungsfreie MS Therapie verkauft, aber nun gab es schon mehrere Todesfällen wegen einer PML. Unter dem ähnlichen Medikament Fumaderm gibt es schon mehrere PML Fälle. Pharmakologen ordnen Tecfidera als Immunsuppressiva ein, die Neurologen als ehr harmlosen Modulator. Gerade bei Folgetherapien kann diese Unterscheidung sehr wichtig sein.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_dimethylfumarat.pdf

Wegen der PML Fälle wurden die Lymphozytengrenzen nach oben gesetzt:

Die Infos dazu sind hier zusammengefasst:

http://www.psoriasis-netz.de/medikamente/fumaersaeure/fumaderm-neuer-grenzwert.html

Und hier noch mehr:

http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/news_and_events/news/2015/10/news_detail_002423.jsp&mid=WC0b01ac058004d5c1

  • Aubagio ist Teriflunomid und kommt aus dem Rheumabereich (Leflunomid https://de.wikipedia.org/wiki/Leflunomid ). Zudem ist es ein Immunsuppressivum, was sich negativ auf andere Therapien auswirken könnte, wenn diese nicht mehr ausreicht.

Gerade Frauen, die noch ein Kind bekommen möchten, ist hier besondere Vorsicht geboten, da Aubagio fruchtschädigend ist. Auch wenn Aubagio ausgewaschen wird, kann ein Rest noch Jahre im Körper bleiben.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_teriflunomid.pdf

Aubagio und Tecfidera sind beides Tabletten, wobei man dafür einen guten und starken Magen braucht.

Auf Grund der Langzeitwirkung sollten diverse Entscheidung gut überlegt sein. Jeder hat auch das Recht auf eine zweite Meinung und die sollte man sich in vielen Fällen auch Einholen.

Die wenigsten Therapien wirken auch sofort, sondern brauchen teilweise Monate, bis eine evtuelle Schutzwirkung aufgebaut ist. Und es lässt sich bis heute nicht vorhersagen, welche Therapie bei wem wirkt. Das bekommt man nur durch Testen heraus.

Aus dem Grund wird meist nach ca. 6-12 Monaten ein Baseline MRT gemacht und erst wenn später etwas neues dazu kommt, kann von einem Therapieversagen gesprochen werden.

Grüße
Lucy

Hi Sandra,

ein Interferon Beta das einmal in der Woche gespritzt wird, ist Avonex.

Das wird als einziges Interferon in den Muskel gespritzt und ist für etwas heftigere Nebenwirkungen bekannt.

Informier dich ausführlich über die einzelnen Interferon Beta Applikationen.

Grüße
Lucy

Ich halte nicht viel von Zwängen, mag man Fisch gerne, dann ist das okay und das wird ja auch bei der ausgewogenen Er Öhringen empfohlen. Hatte bei meiner Antwort auch eher an so Sachen wie Vegan, Paleo oder Evers Diät gedacht.

Seit meinem 10. Lebensjahr esse ich vegetarisch und habe trotzdem eine sehr aktive MS bekommen. Mich überzeugt die Ernährung als Vorsorge nicht, es gibt Leute mit anderen Erfahrungen. Frag 4 Leute und du bekommst 5 Meinungen.

Lass dir einfach die Freude am Essen nicht nehmen, damit verliert man sehr viel Lebensqualität. Ich liege gerade im KH und so wie es aussieht bekomme ich in den nächsten Tagen einen Port, damit man mich über die Vene ernähren kann. Meine MS hat den Darm so gestört, dass ich kaum noch etwas bei mir behalten kann.

Hallo Sandra,

ich habe früher Rebif 22 gespritzt, denn damals gab es noch kein Tecfidera. Mit der Wirkung war ich anfangs auch ganz zufrieden, und die Nebenwirkungen waren nicht so schlimm, wie man immer sagt. Ich hätte das Medikament gerne weiter genommen, habe dann aber Antikörper dagegen entwickelt, was sich so zeigte, dass ich trotzdem wieder Schübe bekam.

Also habe ich mich dann für die Teilnahme an einer Studie entschieden. Man stellte mir vier verschiedene Studien vor. Eines der Medikamente war nicht wirksam und ist nicht weiterentwickelt worden. Die anderen drei sind inzwischen zugelassen. Ich habe mich für die Studie mit Tecfidera entschieden. Das sind Tabletten, die man zweimal täglich nimmt, also eine morgens, eine abends.

Wobei das gegenüber der Studie schon eine echte Verbesserung ist. Ich habe damals zwei morgens, zwei mittags und zwei abends genommen.

Nebenwirkungen habe ich praktisch keine und ich bin mit dem Medikament sehr zufrieden.

Wichtig ist meiner Meinung auch, dass man auf seine Ernährung achtet (weniger Fleisch/tierische Fette, weniger verarbeitet Nahrungsmittel) und die schulmedizinische Behandlung durch eine alternativmedizinische Behandlung ergänzt, bei mir ist das “energetisches Heilen”. Was das ist, siehst du auf www.mit-liebe-heilen.de

Alles Gute!

Petra

Das sehe ich auch so.

Vielen Dank nochmal an euch alle für eure Ratschläge und die vielen Infos.
Ich denke ich werde mich entweder für tecfidera oder betaferon entscheiden.
Aber wie ihr schon sagt werde ich mich nicht stressen lassen.
Ich wünsche euch auch alles erdenklich Gute

Bitte bedenke, dass Tecfidera ein Immunsupressivum ist und später bei anderen Therapien zu Problemen führen kann. Die Neurologen sagen das meist nur nicht. Auch wenn das Spritzen nicht toll ist, so würde ich an deiner Stelle es mit Betaferon versuchen.

Hi,

Leider habe ich nicht alle Beiträge durchgelesen, daher wiederhole ich vielleicht das Eine oder andere…
Zu Deiner Fragen:

  1. Das was ich wirklich empfinde nach 11 Jahre MS ist, dass mein Neurologe und ich wie ein Team arbeiten. Ich vertraue ihn und er weiss wie ich ticke. Ich glaube, dass es wichtig ist sich mit seinem Neurologe wohl und sicher zu fühlen. Es ist also auch OK nach einer zweiten Meinung zu fragen wenn man sich einfach absichern will.
    Dabei wollen Neurologen oft, dass man sich mit den Therapieformen auseinander setzt, um danach mit den nochmals drüber sprechen. Ziel ist wohl: Patienten aktiv im Therapiekonzept teilnehmen zu lassen.
    Also es bedeutet vieles suchen und fragen, so wie Du es gerade gemacht hast. Anrufe diesbezüglich bei der Amsel direkt sind auch sehr hilfreich und äusserst konstruktiv. Auch Anrufe bei den Herstellern sind gute Hilfe.

  2. Zu Deiner Frage, ob man den Arbeitgeber informieren soll oder nicht:
    Man ist nicht verpflichtet es zu melden. Sagt denn jeder der eine Chronische Magen Darm Problem, dass er dieses Problem hat? Nein… vielleicht erst wenn es seine Arbeit wirklich beeinträchtigt. Also warum sollen wir es melden? Dies ist aber eine sehr persönliche Sache, die jeder für sich überlegen muss. Die Erfahrungen sind sehr unterschiedlich, daher ist es eher die Frage, ob man es wirklich melden soll und inwiefern würde es mich unterstützen es zu melden? Was wäre das Ziel es zu melden? Hierfür hat die AMSEL InfoUnterlagen für den Arbeitgeber :slight_smile:

  3. Ich kenne mich mit Schwergeschädigten Ausweis nicht wirklich aus, obwohl es vielleicht gut wäre. Aber, hier auch, ist die AMSEL eine gute telefonische Beratungsstelle :wink: Ach!!! Was würde ich tun wenn ich nicht diese Beratungsstelle hätte!! :))

Viele liebe Grüße,
MVie

P.S. ich hoffe meine Nachricht war verständlich genug… ich bin nicht Deutsch… :slight_smile:

@Eva: sorry, hab mich vertan, bin schon ganz verwirrt von dem ganzen recherchieren :smiley:
Ich meinte betaferon oder Copaxone, weil ich da gut finde, dass das PML Risiko wegfällt. Aber vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken wegen der Nebenwirkungen.

@Vivi: ich hab mich auch dagegen entschieden es meinem Arbeitgeber zu sagen. Ich möchte mir eh eine andere Stelle suchen da macht es dann eh keinen Sinn

Eine Frage hätte ich noch. Wie sieht es mit der anti-baby Pille aus? Muss man da was beachten?

Hallo Sandra,

und unter Betaferon kann man eine Depression entwickeln. Vorteil ist allerdings, dass man es sich noch spritzen kann, wenn die MS sekundär progredient wird.
Hier noch eine Übersicht zu den Therapien (und kein Wunder, dass man da mit den Namen durcheinander kommt): http://www.annalsofian.org/viewimage.asp?img=AnnIndianAcadNeurol_2015_18_5_30_164824_f2.jpg

Tecfidera ist bei einer aktiveren MS sinnvoller als Betaferon oder Copaxone… Dafür aber eben auch die PML-Todesfälle… Im Übrigen ist das PML-Risiko höher, wenn die Lymphocyten niedrig sind, und das Risiko für niedrige Lymphocyten unter Tecfidera ist höher, wenn man auch schon vor der Therapie wenig Lymphocyten hat.

Bei der Anti-Baby-Pille gibt es nichts zu beachten.

Hi Sandra,

wenn mit dem Magen-Darm alles in Ordnung ist, gibt es mit der Anit-Baby Pille auch kein Problem.

Bei den Oralen Medikamenten kann es aber immer zu Magen-Darm Problemen kommen, so dass sich die Wirkung der Anti-Baby Pille vermindert oder sogar aufhebt.

In der Zulassungsstudie mit weniger als 1000 Tecfidera Anwendern (Frauen und Männern) kam es zu 35 Schwangerschaften, obwohl die Frauen alle “verhüten” sollten!

Grüße
Lucy

Hi GabiG,

die Tabelle ist aus 2015, also bevor die PML Fälle unter Tecfidera bekannt geworden sind.

Und selbst mir 800 / ml Lympozyten kam es schon zu PML Fällen.

Meine Lymphozyten sind immer im oberen Bereich (immer über 3000/ml) unter Tecfidera sind die nach 18 Monaten bei 900 /ml gewesen.

Aktuelle sind unter Tecfidera 5 PML Fälle bekannt, unter Fumaderm sind es mind. 10 PML Fälle.

In der Tabelle fehlen somit ein paar Risikofaktoren, auch unter Daclizumab wurden die Sicherheitshinweise gerade verschräft.

Und leider sind die Wirksamkeiten der einzelnen Wirkstoffen nicht vergleichbar.

Ich hatte unter Tecfidera in 18 Monaten immerhin 5 Schübe, andere haben keine Schübe mehr.

Bis heute gibt es keine Möglichkeit zu Prüfen, welches Medikament bei einem am besten wirken könnten. Denn es gibt mind. 4 Subtypen der MS und die werden alle unterschiedlich behandelt.

Aus dem Grund sind solche Vergleichstabellen nichts anderes als eine schöne statistische Grafik um MSler ganz einfach zu einer risikoreicheren Therapie zu überreden.

Denn auch bei Lemtrada gibt es Anwender, die nach 6 Monaten wieder die Schubaktivität haben, wie davor. Aber die nächste Infusion gibt es erst nach 12 Monaten. Und auch nur zwei mal…

Grüße
Lucy