Hallo liebe Leute,
ich war vor einem Jahr aufgrund von Missempfindungen in den Beinen ins Krankenhaus zur Kortisonstoßtherapie gegangen. Ich hatte komplett taube Kniekehlen. Direkt nach der gabe des Kortisons konnte ich wieder gut laufen und spührte alles wieder. Doch eine woche danach hörten meine Beine nicht mehr auf mich und das Laufen wirde extrem erschwert. Jetzt geht es langsam wieder besser, nach mehr als einem Jahr. Gibt es hier jemanden der auch so etwas erlebt hatte und wieder im Griff hat? Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich seit dem letzten Jahr komplett auf Medikamente verzichte, sowie auf Fleisch und Glutenhaltige Lebensmittel und so sollte es eigentlich auch weiter gehen.
Ich bin jetzt seit zwei Jahren Schubfrei und fühle mich stetig besser. Ich freue mich auf eure Antworten.

Hi Bobo-Badaboom,

wie kann es sein, dass du zwei Jahre Schubfrei sein kannst, wenn du vor einem Jahr wegen Missempfindungen für Kortison ins Krankenhaus gegangen bist.

Und für Kortison geht man nur dann ins Krankenhaus, wenn man es ambulant nicht mehr schaffen würde… also was nun? War es vor einem Jahr ein Schub?

Kortison ist auch kein Schubheilmittel, sondern kann max. die akute Entzündung stoppen und vielleicht noch die Bluthirnschranke abdichten. Für die Rückbildung ist der Körper verantwortlich.

Naja du hast halt nach dem Kortison ein kurzes Hoch gehabt und als dann alles wieder auf normal war, waren die Symptome wieder da.

Kortison kann dazu führen, dass man einiges nicht mehr so wahr nimmt und sobald die Wirkung weg ist, ist alles wieder da.

Hast du eine Zöliakie? Denn ansonsten bringt es nur wenig auf Gluten zu verzichten, das ist mehr ein Hype um viel Geld zu verdienen als das es besonders gesund ist.

Und bei Fleisch gilt, die Qualität ist wichtig und nicht zu viel.

Grüße
Lucy

Hallo Bobo,

dass die Symptome und Ausfälle durch spinale Läsionen sich nur langsam zurückbilden, ist normal. Mich haben zwei Läsionen in der HWS und BWS in den Rolli gebracht.

Da nur jede siebte bis zehnte Läsion auch einen Schub auslöst, ist es leichtfertig, sich nur auf die Symptome bzw. Symptomfreiheit zu verlassen. Ab und zu würde ich an deiner Stelle schon ein MRT von Schädel und WS machen. MS never sleeps!

Ich habe in den Jahren vor meiner Diagnose fast völlig auf Medikamente verzichtet. Nach etwa einem Jahr nahezu ohne Milch und Fleisch hatte ich allerdings einige Mangelerscheinungen (Eisen-, B12-Mangel), da ich pflanzliches Eiweiß wegen diverser Allergien nur teilweise verwerten kann.

Ich muss auch jetzt wieder eine Eisenkur (mit Ferro sanol) machen, um meine Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Natürlich bekomme ich das Eisen nur oral, nicht i.v. (wie die forenbekannte Edithelfriede). Zu “ihrem” Thema gibt es seit 2013 einen Rote-Hand-Brief.
https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/RHB/Archiv/2013/20131021.pdf

Liebe Grüße
Renate

Hi Lucy

ich bin noch vor einigen Jahren immer ins Kh gelaufen wenn ich einen Schub hatte, weil er dadurcvh immer schnell und fast komplett abgeklungen war. Da ich aber schon vor einigen Jahren zur Kenntniss nahm, dass Kortison lediglich den Heilprozess beschleunigt, gebe ich mir selbst die Schuld für mein momentanes Leiden.
Kortison wird vom Körper selbst produziert, jedoch nur in ganz kleinen Mengen. Nunja, ich wollte ja nur die Erfahrungen der Anderen zu diesem Thema hören.
Auf Gluten verzichte ich, da ich zur Kenntnis nahm, dass durch Gluten unsere Darmwände löchrig werden und so Schwermetalle und andere Gifte in unseren Körper gelangen. Ich bekämpfe die MS ohne Medikamente, muss also die Ernährung anpassen und das mit viel Sport kombinieren.
Und ich hatte meinen letzten Schub vor zwei Jahren, der hatte mich dann jedoch weiterhin so genervt, dass ich ihn ganz loswerden wollte.

LG

Bobo

Hi Renate,

danke für deine Antwort. Ich habe schon seit ich 16 bin MS und bei jedem Schub wurde ich direkt ins Krankenhaus geschickt um mir Kortison abzuholen. Jetzt lebe ich seit einem Jahr ohne Medikamente und fühle mich jeden Tag besser. Ich habe keine Mängel im Blut und bin recht fit. Nur meine Beine, wie bereits erwähnt, stören mich.
Das tut mir echt leid wie weit deine MS dich bereits quählt. Ich habe mich vor ca. einunhalb Jahren angefangen damit zu beschäftigen, wie man die MS nicht behandeln kann, sondern wie man sie heilt. Es ist ein langer und anstrengender Prozess, doch will ich nicht meinen Körper voll mit Pharmazeutikern knallen. Dafür ist mir mein Körper und das Leben zu kostbar.
Ich bin von meinen (unter Medikamenten) 3-4 Schüben im Jahr, zuerst auf einen im Jahr gekommen und jetzt seit zwei Jahren habe ich ruhe.

Ich wünsche dir alles Beste.

Bobo

Hi Bobo-Badaboom,

du lässt den Schub nach einem Jahr erst behandeln? Oder wie soll ich das verstehen? Kortison bringt am meisten etwas, wenn es bald nach dem Auftreten gegeben wird, solange überhaupt noch eine Entzündungsaktivität vorhanden ist.

Kortison ist ein Stoff, den man braucht um wach zu werden. Und bei Stress wird auch der Cortisolspielgel erhöht, um Leistungsfähiger zu sein.

Das ist aber nicht mit einer Stosstherapie zu vergleichen und hat auch einen ganz anderen Effekt auf den Körper.

Ich bin fast Glutenfrei aufgewachsen, und trotzdem eine MS bekommen.

Die Zeit mit den ganzen Ernährungsexperimenten hat meine MS erst recht beschleunigt.

Und ohne Medikamente oder mit den falschen Medikamenten habe ich 3-4 Schübe im Jahr.

Grüße
Lucy

Danke, Bobo, das wünsche ich dir auch! - Quälen tut mich meine MS eigentlich schon lange nicht mehr. Ohne meine Medikamente hatte ich acht bis zehn Schübe in zwei Jahren, mit ihnen habe ich seit zehn Jahren keinen mehr.

Daran sieht man, wie verschieden die MSen sind. “Die” MS gibt es nicht! Nur die Pharmas wollen keine Subtypisierung, weil sie am liebsten allen MSlern ihre teuren Stoffe andrehen wollen. Wir müssen selbst auf uns achten.

Liebe Grüße
Renate

Na Lucy,

du arme. Das tut mir total leid, dass dich diese doofe Krankheit auch so heimsucht.
Der Schub den ich vor zwei Jahren hatte, behandelte ich damals schon mit Kortison, doch da es mich weiter geärgert hatte, holte ich mir noch eine Dröhnung.

Meine Mutter hatte Ernährungswissenschaften studiert und hilft mir da recht gut. Seitdem ich auf meine Ernährung achte geht es mir wirklich um einiges besser.

Es tut mir wirklich leid, wie deine MS dich quählt. Was hast du denn für Defizite durch die Krankheit?

MfG

Bobo

Hi Bobo-Badaboom,

mich wundert es, dass die Ärzte dir ein Jahr nach Schubbeginn überhaupt noch Kortison gegeben haben…

Und die MS quält mich nicht! Und Mitleid braucht hier keiner.

Seit ich Riuximab nehme ist die MS wieder stabil.

Grüße
Lucy

Also wegen tauben Kniekehlen hätte ich mir kein Kortison geben lassen.
Das habe ich in meiner schubförmigen Zeit (lang, lang ists her) für gravierende Gehprobleme aufgehoben.

Mir hat es immer nachhaltig geholfen.

LG
Uwe

Die Zeit mit den ganzen Ernährungsexperimenten hat meine MS erst recht beschleunigt.

Grüße
Lucy

Meine Ernährungsexperimente von Evers bis Keto haben mich im Nachhinein auch eher schlechter gemacht.

ich esse jetzt wieder worauf ich Lust habe, achte aber auf Bio-Qualität.

Ernährung ist leider nicht der Schlüssel. Jedem tut etwas anderes gut und manchen eben gar nichts spezielles :frowning:

LG
Uwe