Als einer der sich nicht so für die Bio-Chemischen-Prozesse interessiert, grübel ich schon seid geraumer Zeit - “inspriert von Medikamenten” - über der Frage.

Steht die SPMS oder PPMS näher an der RRMS? Ist die Frage in sich vielleicht unschlüsssig?

Hat da jemand Gedanken oder gar konkrete Ansätze zu?

PS: Ich weiß, dass der Threadtitel dämlich ist. Mir ist aber gerade nichts anderes eingefallen.

Moins,
mir wurde mal von einem Neuro in der Klinik gesagt…bei PPMS ist man sich noch nicht sicher ob es was Eigenständiges oder nicht und solange wird es zur MS dazugezählt.
Es gibt ja auch genug Fälle, wo man direkt in die PPMS einsteigt ohne den “Werdegang” von RR MS über … usw.

-Ralf- :slight_smile:

Ohne vorgängig RRMS gibt es keine SPMS, die gehören zusammen.

PPMS braucht RRMS nicht, bzw. mit RRMS kann man keine PPMS bilden.

Die SPMS steht näher bei der RRMS.

lg

Philipp

Mit ppms hatte man noch nie Schübe und wird auch nie welche haben-basta.

Leute mit spms hatten irgendwann zuvor mal Schübe-oder haben sie mitunter noch immer- und kommen dann zu den für ppms typischen Freuden des schleichenden Verfalls.

Hallo msb,

die SPMS ist das fortgeschrittene Stadium der schubförmigen MS (RRMS), das diese normalerweise nach 10 bis 15 Jahren automatisch erreicht. Auch ohne gegen irgendwelche Gebote zu verstoßen wie Frieda. Nur ein geringer Anteil der RRMSen bleibt lebenslang schubförmig.

Nach in der Wissenschaft herrschender Auffassung ist die PPMS kein Stadium der RRMS/SPMS (da irrt W.W.), sondern eine andere Krankheit. Siehe hierzu vor allem im PPMS-Forum http://www.priproms.de/ .

Die PPMS hat eine andere ethnische Verteilung, und auch eine andere Geschlechter-Verteilung. Während die RRMS/SPMS bei Frauen häufiger ist als bei Männern, ist die PPMS bei beiden Geschlechtern gleich häufig. Siehe vor allem http://www.priproms.de/ und https://bilder.buecher.de/zusatz/22/22832/22832444_lese_1.pdf - hier auch zur Andersartigkeit der NMO (die W.W. ebenfalls ablehnt).

Liebe Grüße
Renate

Danke für die Links. W.W. bedient intellektuell angepasste einfache Lösungen an sein Klientel, das kann man als rücksichtsvoll bezeichnen, ein barmherziger Mensch.

Ich suche immer das Gute in fast jeder Kreatur.

lg

Philipp

Hallo Renate,

irgendwie habe ich gerade das GEFÜHL, dass mehr Therapien zur PPMS verkündet werden als zur SPMS ohne aufgesetzten Schüben.

Wenn ich jetzt die SPMS eher der RRMS zuordne, stimmt mich das misstrauisch (ist nur ein Gefühl!).

Ich habe so die Erfahrung gemacht, dass wenn man sich von dem Bekannten abwendet, um kompliziertere Probleme zu lösen - quasi gleich voll rein in die Komplexität - irgendwas nicht stimmt.

Das Bekannte ist gut genug.

Ich habe mein Immunsystem im Griff, Renate ihres auch.

lg

Philipp

» Das Bekannte ist gut genug. «

Das kann ich aus eigener Erfahrung leider überhaupt nicht bestätigen!

Insofern ist deine Ansicht falsch!

Hi motorschiffbesitzer,

wie Renate schon geschrieben hat, gibt es die Vermutung, dass die PPMS eine andere Krankheit ist.
Dabei gibt es auch ein Entzündungsprozess, der sich anscheinend aber anders verhält als bei der RRMS.

Dass neue Ocrelizumab wirkt ja auch nur bei wenigen PPMSlern, vor allem am Anfang der Krankheit und meist verzögert sich die Progression auch nur um wenige Monate.

Aber es hat nun halt die Zulassung bekommen…

Jede RRMS hat immer einen Anteil einer SPMS. Nur im Stadium der RRMS überwiegt der Entzündungsanteil und es kann nach dem Abklingen zu einer Remission kommen.

Der degenerative Prozess der SPMS geht weniger auf die Entzündung zurück, sondern mehr auf den Zelluntergang.

Der Zelluntergang setzt irgendwann ein, bei einigen früher bei anderen erst sehr spät.

Die Medikamente bei der RRMS und der SPMS mit Schüben wirken nur auf den Entzündungsprozess, weniger bis gar nicht auf den Zelluntergang.

Für die SPMS soll auch bald ein neues Medikament kommen, die Weiterentwicklung von Gilenya.

Und selbst bei der RRMS gibt es noch mal mehrere Subtypen, aus dem Grund wirken viele Medikamente nur bei wenigen Betroffenen gut, und beim Rest kaum bis gar nicht.

Grüße
Lucy

SPMS vs. PPMS

Das Bekannte ist gut genug.

Ich habe mein Immunsystem im Griff, Renate ihres auch.

lg

Philipp

kopfschüttel und aus dem Amselnest flüchte…

Hallo Lucy,

danke, dass du nicht müde wirst deine gut durchdachten und ausgewogenen Beiträge zu posten.

Seh das Forum nämlich Gefahr laufen total eindimensional zu werden und den Bach runter zu gehen.

Die Gründe dafür sind dermassen offensichtlich, dass ich sie wohl kaum darlegen muss…

Genau das beschreibt Dr. Emmer im Interview mit Mikkelina, zuerst Zelluntergang, dann erst Entzündung auch bei RRMS.

lg

Philipp

Hallo Lucy,

dank dir für deine Antwort.

Ich persönlich finde die Situation mit den vielen vielleicht möglichen Medikamentem verwirrend und auch suspekt.

» Für die SPMS soll auch bald ein neues Medikament kommen,
die Weiterentwicklung von Gilenya. «
Simponimod?

Hochrisikotherapien finde ich dubios, weniger weil sie vielleicht nur helfen KÖNNTEN, sondern weil keiner weiß was passiert und es am Ende vermutlich im schlechtesten Falle lediglich heißt - ja Pech.

Zudem kommt noch, dass ich den Eindruck habe, dass mittlerweile auch einige Neurologen eher zum Abwarten, als zum schnellen Griff zu einer neue Hochrisikotherapie raten.

Danke Lucy! Du hast es super erklärt!

LG Ilona