Hallo ihr lieben

Kriege seid zwei Jahren tysabri alle 4 Wochen …Nun sollte ich die Infusion wegen des PML Risikos und weil ich positiv bin nur noch alle acht Wochen bekommen …
nächste Woche sind die acht Wochen rum… endlich …

Denn ich habe seid ca drei Wochen vermehrt sehr heftige Schmerzen im Bein und die spastik ist viel schlimmer wie sonst …kann es daran liegen ?

Vorher waren die schmerzen und die spastik immer nur sehr heftig ein oder zwei Tage. Vor der Infusion …geht’s da jemanden ähnlich wie mir ??? Lg yasmin

Keiner eine Idee ?:wink:

Keiner eine Idee ?:wink:

Ich habe SPMS und Betaferon, aber das mit den heftigen Schmerzen im Bein, es bringt einem fast um, so ging mein 1. Schub los.

lg

Philipp

Ja ist ziemlich heftig …mir hilft einfach nix dagegen …könnte es denn am Intervall verlängern liegen ?

Als bei mir im Mai auf den Schienbeinen plötzlich kein Gefühl war, machten die Neuros ein MRT.

Die Frage wird sein, Schub- oder kein Schub.

Wenn es mit BT gut läuft und man verändert etwas, ist es immer so eine Sache, was die MS dazu meint.

MRT machen würde ich.

lg

Philipp

Hi yaszo,

du musst schon etwas Geduldt haben, bis hier jemand antwortet. Zudem ist auch die Geduldt bei MS sehr wichtig.

Wieso wurde der Intervall genau verlängert? Wegen der PML Gefahr? Wie seinen deine Titerwerte denn aus?
Wieso gleich verdoppelt? Einige machen das auf 5 oder 6 Wochen…
Wird das ganze im Rahmen einer Studie überwacht? Bist du in einem MS Zentrum? Oder macht das der normale Neuro einfach mal so?

Spastiken können viele Ursachen haben, hat sich der Neuro das mal genauer angesehen?

Was hast du alles an Antispastikmittel schon probiert? Oder welche Schmerzmittel nimmst du dabei?

Es gibt zwar ein paar Anhaltspunkte, dass die PML GEfahr mit verlängertem Intervall sinkt, aber es steigt dabei auch die Schubrate an.

Ich hatte damals nach ca. 7 Wochen schon wieder einen Schub.
Die Pause musste ich wegen zu schlechten Blutwerten machen.

Beim Absetzen hatte ich dann nach 8 Wochen einen Schub. Da war der Kortisonstoss aber schon eingeplant gewesen.

Wenn dir die PML Gefahr zu hoch ist, wäre mal ein Blick auf die Alternativen vielleicht Sinnvoll, hast du dich da mal ausführlich beraten lassen?

Grüße
Lucy

Hey Lucy ,
Sorry ich bin seid Tagen auf der Suche nach antworten lach :wink: bin eigentlich sehr geduldig …:see_no_evil:

Ich bin in der Uni Klinik zur Infusion und habe einen separaten Neurologen
Meine Titerwerte waren vor 7 Monaten bei 3,3 danach wurde es nicht mehr getestet…
Auf die Frage zum verdoppeln der Intervallszeit kam nur die Antwort das es am besten wäre …

Habe bisher Copaxone und Tecfidera ausprobiert , vor dem Tysabri…hab bei beiden Medikamenten nach 6/7 Monaten immer ein Schub gehabt deswegen damals auf Tysabri umgestiegen …

Mein Neurologe möchte ungern jetzt wechseln da er Angst hat das ich dann wieder einen Schub bekomme und das Medikament nicht anschlägt …gibt es überhaupt noch Alternativ Medikamente die ich noch nicht probiert habe ? Bin nicht 100% gut beraten worden dazu …

Werde auch meinen Neurologen wechseln , da es jedes Mal ein Kampf ist das er mich überhaupt ernst nimmt …

Meine Spastik + Schmerzen wurden erstmal lange Zeit von meinem Neurologen nicht ernst genommen …seid ca einem Jahr bekomme ich KG und habe bisher baclofen genommen und Pregabalin bekommen , beides machte mir fast unmöglich zu arbeiten weil ich mich dauernd müde und schlapp gefühlt habe und geholfen gegen die Schmerzen hat es auch nicht …

Merke halt einfach das mein Körper komplett abdreht je länger die Infusion her ist …

Lg yasmin

Hi yaszo,

also Copaxone und Tecfidera brauche beide so 6 Monate bis vielleicht eine Schutzwirkuung aufgebaut ist…

Genauere Aufstellungen habe ich auch in dem Forum schon mehrfach gemacht…

Weitere Medikamente sind zum einen die Interferone Beta:
Interferone Beta 1a: Avonex, Plegridy und Rebif
Interferon Beta 1b: Betaferon und Extavia

Aubagio: Immunsuppressiva aus dem Rheumabereich, je nach alter sollte man besser darauf verzichten

Zinbryra: ist gerade in der Überprüfung, wegen Leberversagen, je nach dem, was nun dabei rauskommt, gibt es eine ähnliche Zulassung wie bei Tysabri, also reine Eskalationstherapie

Gilenya: auch eine Eskalationstherapie, aber auch nicht ohne Nebenwirkungen

Lemtrada: hohes Risiko, aber wenn es wirkt lange schubfrei

Dann ist gerade auf dem Markt gekommen: Cladrebin und bald soll noch Ocrelizumab folgen (Nachfolger von Rituximab, dass bei MS nur Offlable eingesetzt wird)

Gerade die Ärzte in der Klinik sollten dich zu allen Medikamenten ausführlich beraten können, wenn du dann wieder etwas spezifischere Fragen hast, können auch andere MS dir vielleicht weiterhelfen.

Was machst du in der KG alles für Übungen? Werden die Spastiken direkt behandelt? Werden dir Übungen gezeigt, was du alles gegen die Spastik machen kannst?

Baclofen habe ich auch nicht vertragen, die Beine waren bei mir viel zu weich. Bei Pregabalin muss man halt erst so 14 Tage die Zieldosis einnehmen, bevor man was merkt, und dass muss auch langsam gesteigert werden.

Wichtig ist auch, immer nur ein Medikament ändern, dann kann man die Nebenwirkungen besser einordnen und es können auch Wechselwirkungen sein.

Zu Tysabri, ab einem Titerwert von 1,5 sollte dringlichst über alternativen nachgedacht werden!

Zwar ordnen die Neurologen Tecfidera nicht als Immunsuppressiv ein, aber dein PML Risiko liegt dann auch schon mind. bei 3/1000 bzw 4/1000…

Haben dir die Ärzte diese Zahlen genannt? Und dich über das Risiko aufgeklärt? Auch bei einem verlängertem Intervall sinkt das PML Risiko nicht wirklich.

Und wenn die dich auf 8 Wochen wegen einer Studie gesetzt haben, müssten die dir das sagen, aber es gibt etliche Uni Kliniken die momentan solche Studien am laufen haben und nicht immer alles so offen nach außen komunizieren.

Grüße
Lucy

Uff …gibt also ja doch noch einige Medikamente …

In der KG mache ich viel für s Gleichgewicht und Kraft Übungen und so …& wenn. Mal wieder nix geht durch die schmerzen bekomme ich Massage … diese Black toll hilft mir manchmal ganz gut …
Das Pregabalin habe ich vor der Infusion schon abgesetzt und warte eig nur auf den Termin beim Neurologen das er was anderes vorschlagen kann , wobei ich jetzt mal das cbd öl probieren wollte …also das was Nicht high macht , habe so einiges gute darüber gehört

Über das Risiko würde ich damals aufgeklärt bevor ich Tysabri anfing , aber über Alternativen wird nie wirklich geredet es wird halt immer alles einfach entschieden und bei Nachfrage sagt man es ist besser oder die Erfahrung hat gezeigt …deswegen bin ich auch so hilflos glaube ich …ich denke ich sollte meinen Neurologen mal spezifisch auf genau diese Dinge ansprechen weil sowie du schreibst das Risiko wird nicht geringer …

Hi yaszo,

hier mal meine persönliche Gesamtüberischt über die aktuelle Lage, mit vielen Links:

Bevor du dich für eine Therapie entscheidest, informiere dich ausführlich und lass dich von dem Arzt beraten.

Die Aufklärung muss von einem Arzt erfolgen, das ist keine Aufgabe der MS Schwester oder Arzthelferin.

(Was ist eine MS-Schwester: http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/04/ZIMS1_MS_Schwestern.pdf)

Auf keinen Fall darf man sich von den Ärzten Angst einjagen lassen, denn Aussagen wie, “wenn sie nicht sofort mit einer Therapie anfangen, sitzen sie in einem Jahr im Rollstuhl”, sind keine Seltenheit.

Aber wie es mit oder ohne Therapie ist, kann kein Arzt vorhersagen.

Diese Glaskugel gibt es einfach nicht!

Sehr interessant dazu:

http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/11/ZIMS3_Schweigen_ist_Gold.pdf

Und auch der Abbruch einer Therapie ist heute keine Seltenheit, denn die Lebensqualität darf weder unter der MS noch unter den Nebenwirkungen zu kurz kommen:

http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/04/ZIMS1_Keinen_Bock_mehr.pdf

Eine sehr gute Übersicht über die Studienlage zu den einzelnen Medikamenten ist hier zu finden, leider fehlen die neuen Therapien im einzelnen, aber auf der letzten Seite ist dazu eine kurze Übersicht:

http://www.dmsg-hamburg.de/wp-content/uploads/2015/08/ISDIMS_Immuntherapien-MS_Neufassung_Maerz_2013.pdf

Diese Kurzübersicht ist auch gut:
http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/04/TIMSBroschüreMedikamente_29.04..pdf

In dieser Broschüre (auch für medizinisches Fachpersonal) sind fast alle aktuellen zusammengefasst:

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKNMS_Qualitätshandbuch_2017_webfrei.pdf

Aktuell sind für die schubförmige MS (milder Verlauf) folgende Wirkstoffe zugelassen:

  • Avonex, Rebif , beides Interferon Beta 1a und (Plegridy) Peginterferon Beta 1a.

Das Plegridy ist das gleiche wie Avonex, aber in Polyethylenglycol verpackt, somit wird es langsamer freigesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylenglycol

Das Interferon Beta 1a entspricht dem körpereigenen Interferon Beta.

  • Betaferon und Extavia beides Interferon Beta 1b, das ist ein Interferon das neben dem körpereigenen noch einen Anhang hat.

Bei den Interferonen ist nur wichtig, je selterner die gespritzt werden, um so heftiger sind die Nebenwirkungen beim Spritzen. Zu den einzelnen Stoffen kannst du hier auch viel nachlesen.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_interferon-beta.pdf

  • Copaxone ist ein Glatirameracetat das ist ein Gemisch synthetischer Polypeptide aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Lysin, Alanin und Tyrosin (GLAT). Es gibt es täglich und 3x die Woche. Bald soll auch ein Generika auf den Markt kommen der Handelsname ist “Clift”.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_glatirameratacetat.pdf

  • Tecfidera mit Dimethylfumarat als Wirkstoff und ganz so risikoarm wie gedacht ist es auch nicht.

Am Anfang wurde es als fast Nebenwirkungsfreie MS Therapie verkauft, aber nun gab es schon mehrere Todesfällen wegen einer PML. Unter dem ähnlichen Medikament Fumaderm gibt es schon mehrere PML Fälle. Pharmakologen ordnen Tecfidera als Immunsuppressiva ein, die Neurologen als ehr harmlosen Modulator. Gerade bei Folgetherapien kann diese Unterscheidung sehr wichtig sein.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_dimethylfumarat.pdf

Wegen der PML Fälle wurden die Lymphozytengrenzen nach oben gesetzt:

Die Infos dazu sind hier zusammengefasst:

http://www.psoriasis-netz.de/medikamente/fumaersaeure/fumaderm-neuer-grenzwert.html

Und hier noch mehr:

http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/news_and_events/news/2015/10/news_detail_002423.jsp&mid=WC0b01ac058004d5c1

  • Aubagio ist Teriflunomid und kommt aus dem Rheumabereich (Leflunomid https://de.wikipedia.org/wiki/Leflunomid ). Zudem ist es ein Immunsuppressivum, was sich negativ auf andere Therapien auswirken könnte, wenn diese nicht mehr ausreicht.

Gerade Frauen, die noch ein Kind bekommen möchten, ist hier besondere Vorsicht geboten, da Aubagio fruchtschädigend ist. Auch wenn Aubagio ausgewaschen wird, kann ein Rest noch Jahre im Körper bleiben.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_teriflunomid.pdf

Aubagio und Tecfidera sind beides Tabletten, wobei man dafür einen guten und starken Magen braucht.

  • Ganz neu auf dem Markt ist noch Daclizumab unter dem Namen Zinbryta.

Viele Infos gibt es dazu im Netz noch nicht. Die Zulassung ist bei der EMA als “Basistherapie” erfolgt, die DGN sieht Zinbryta aber als “Eskalationstherapie”

https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/leben-mit-ms/zulassung-von-daclizumab-hyp-fuer-die-behandlung-der-schubfoermigen-multiplen-sklerose-erfolgt-in-de/

Vor allem sollte man bei Daclizumab wissen, dass es in den USA nur als Reserve zugelassen worden ist, wenn schon mind. zwei andere Therapien versagt haben. Der Grund sind die Nebenwirkungen.

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_daclizumab.pdf

Wahrscheinlich werden die Indikationen für Zinbryta in absehbarer Zeit verändert, da es mehrere Todesfälle mit akutem Leberversagen gab.

Für die (hoch-) aktive MS ist momentan folgendes verfügbar:

Aber was ist eine (Hoch-)aktiven Verlaufsform? (Definition aus der Zulassung von Tysabri und Gilenya):

  • trotz Basistherapie mit Interferon-Beta oder Glatirameracetat weiterhin eine hohe Krankheitsaktivität aufweisen (mindestens ein Schub pro Jahr) und im kraniellen MRT mindestens neun T2-hyperintense Läsionen oder mindestens eine Gadolinium-anreichernde Läsion haben.

ODER

  • mit rasch fortschreitender MS und damit einhergehendem Behinderungsgrad (mindestens zwei Schübe pro Jahr). Im kraniellen MRT sollten bei ihnen eine oder mehr Gadolinium-anreichernde Läsionen oder eine signifikante Erhöhung der T2-Läsionen im Vergleich zu einer kürzlich durchgeführten MRT-Aufnahme nachweisbar sein.

Ansonsten sind sich die Neurologen nicht darüber einig, was (hoch-)aktiv bedeutet:

http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/11/ZIMS3_Hit_hard_an_early.pdf

Als Eskalationstherapie bzw. Therapie für den (Hoch-)aktiven Verlauf sind folgende Medikamente aktuell zugelassen:

  • Natalizumab (Tysabri): ist ein monoklonaler Antikörper, der Lymphozyten und Monozyten am Passieren der Blut-Hirn-Schranke und damit am Einwandern in entzündetes Gewebe hindert. Auf diese Weise werden die Zellen des zentralen Nervensystems vor Attacken der fehlgeleiteten Immunzellen geschützt. Das Medikament wird alle vier Wochen intravenös verabreicht.

Die Risiken sind vor allem die PML Gefahr, wobei hier auf die Vortherapien und eine Infektion geachtet werden müssen.

Eine Infektion mit dem JC-Virus haben viele schon durchgemacht, ohne dass man es gemerkt hat. Aus diesem Grund gibt es einen Bluttest.

Allerdings ist der Bluttest auch nicht immer 100% sicher, aus diesem Grund wird dieser auch mehrfach gemacht.

Bei den Vortherapien geht es um immunsuppressive Vortherapien, das sind u.a. Aubagio, Tecfidera, Gilenya, Lemtrada, Mitoxantron, Zinbryta,…

Falls man eines dieser Medikamente schon genommen hat, erhöht sich das PML Risiko.

Es gibt aber auch Neurologen, die halten einige diese Medikamente nicht für immunsuppressiv, aber was die dann genau sind, können die nur selten widerspruchsfrei erklären.
Andere Mediziner, aber auch die Pharmakologen sehen das ganze etwas anders und stufen diese Wirkstoffe als immunsuppressiv ein.

Gerade wenn man JCV positiv ist, gilt auch nach eine 24 Monatsregel, aus diesem Grund gibt es auch zwei Aufklärungsbögen Aufklärungsbogen:

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_natalizumab_01.pdf

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_natalizumab_02.pdf

Die aktuellen Empfehlungen kann man hier nachlesen, inkl. Roter Hand Brief:

https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ms-therapien/risiko-neubewertung-fuer-natalizumab-ema-aktualisiert-empfehlungen-fuer-die-multiple-sklerose-thera/

https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ms-therapien/rote-hand-brief-zu-natalizumab-in-der-multiple-sklerose-therapie/

Tysabri ist die Therapie mit der meisten Langzeiterfahrung.

  • Fingolimod (Gilenya) sorgt unter anderem dafür, dass Entzündungszellen am Auswandern aus den Lymphknoten gehindert werden und es zu einer Umverteilung von Lymphozyten aus dem Blut in die lymphatischen Organe kommt.

Gilenya wird einmal am Tag als Tablette eingenommen.

Die erste Tablette muss unter EKG und Blutdrucküberwachung eingenommen werden.

Die Überwachung geht mind. sechs Stunden.

Die Pharmakologen sehen Gilenya als Immunsuppressivum an, die Neurologen sind sich darüber nicht einig.

Gerade wenn Tysabri als folge Therapie ansteht sollte man auf Nr. sicher gehen.

Unter Gilenya kam es ebenfalls schon zu PML Fällen, allerdings nicht so viele.

Die meisten Todesfällen hängen mit Herzproblemen zusammen, daher sollte hier auch eine besondere Vorsicht geboten werden.

Die Hauptnebenwirkung sind meisten Infekte und der Blutdruckanstieg.

Zum Aufklärungsbogen:

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_fingolimod.pdf

  • Alemtuzumab (Lemtrada) ist ein monoklonale Antikörper und richtet sich gegen das Oberflächenprotein CD52, das auf Zellen des Immunsystems vorkommt. Dadurch werden B- und T-Zellen drastisch reduziert. Patienten erhalten den Wirkstoff in zwei aufeinanderfolgenden, jährlichen Zyklen über anfangs fünf, im Folgejahr über drei Tage.

Nach ca. sechs Monaten kommen die ersten B-Zellen zurück, die T-Zellen brauchen länger.

Die Wirkung hält lange an, aus diesem Grund ist eine fünfjährige Nachbeobachtungszeit notwendig.

Ca. die Hälfte der Patienten entwickelt sekundäre Autoimmunerkrankungen, die potentiell lebensbedrohlich sind, wenn sie nicht frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden.

Der Aufklärungsbogen:

http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/wp-content/uploads/2017/09/KKN_1707_FINAL_aufkl_alemtuzumab.pdf

Infos gibt es auch in einem Blog:

http://multiple-sclerosis-research.blogspot.com/2015/11/west-coast-experience-of-alemtuzumab.html

Dieser Blog stammt aus England, und die Nebenwirkungen treten demnach viel häufiger auf als in den Studien bekannt geworden ist. Und das evtl. auch die 5 Jahre eine zu kurze Beobachtungszeit sind.

Falls Lemtrada nicht wirken sollte, ist eine Anschlusstherapie kaum erprobt. Es gibt nur wenige aussagekräftige Daten dazu, auch wenn die Therapie nicht wirken sollte, gibt es kaum Erfahrungswerte für Anschlusstherapien.

Die neueren Therapien wie Cladribin (Mavenclad) und auch das im Zulassungsverfahren befindliche Ocrelizumab (Ocrevus) werden nur für die (hoch-) aktive MS relevant sein, da die Langzeitnebenwirkungen wie erhöhte Tumorbildung, nicht zu unterschätzen sind.

Cladribin wurde 2010 die Zulassung in der EU und den USA verweigert, weil das Sicherheitsprofil nicht ausreichte. Cladrebin ist eine orale Chemotherapie und das sollte jedem auch klar sein, der diesen Wirkstoff in Betracht zieht.
Ocrelizumab ist der Nachfolger von Rituximab. Rituximab wird schon sehr lange in der Rheumatherapie eingesetzt, die Studie zu Ocrelizumab und Rheuma wurde 2010 eingestellt, der Grund waren unter anderem 10 Todesfälle.
Bei MS ist unter Ocrelizumab auch schon ein PML Fall aufgetreten. Von daher sollte auch dieses Thema nicht vernachlässigt werden.

Ocrelizumab soll auch die PPMS beeinflussen, aber anscheinend nur im Anfangsstadium, bei bereits langer Krankheitsdauer scheint kaum noch eine Wirkung vorhanden zu sein. Hier ist das auch sehr verständlich dargestellt:
http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2016/11/ZIMS3_Zu_viel_versprochen.pdf
https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ms-therapien/stellungnahme-des-vorstandes-des-aerztlichen-beirates-der-deutschen-multiple-sklerose-gesellschaft/

Auf Grund der Langzeitwirkung sollten diverse Entscheidung gut überlegt sein. Jeder hat auch das Recht auf eine zweite Meinung und die sollte man sich in vielen Fällen auch Einholen.

Die wenigsten Therapien wirken auch sofort, sondern brauchen teilweise Monate, bis eine evtuelle Schutzwirkung aufgebaut ist.

Im Internet gibt es zu den einzelnen Wirkstoffen noch viel mehr Informationen. Bevor man sich aber auf gewissen Seiten eine Meinung holt, sollte man sich das Impressum genau anschauen und sich überlegen, was will diese Seite überhaupt.

Es gibt Seiten, da werden die Therapien extrem positiv dargestellt und bei anderen wiederum sehr negativ. Um da eine gute Übersicht zu bekommen, braucht es etwas Zeit und Geduldt.

Viel Spass beim Lesen
Lucy

Ich Danke dir :wink: meine abendbeschäftigung wird sich mit lesen der Links beschäftigen :wink:

Lg yasmin

Hi Lucy,

Gute Zusammenstellung.

Kannst du deine Infos zu Zinbryta aber nochmal prüfen? Meines Wissens geht die Wirkung an den IL2 Rezeptor der T-Zellen und nicht an die NK T-Zellen als solches. Somit wäre es eigentlich nicht immunsuppressiv sindern “nur” immunmodulatorisch. Der Unterschied ist eigentlich wichtig wenn die Gefahr einer PML da ist.

Zum anderen gab es bisher nicht “mehrere Todesopfer” unter Zinbryta sondern genau zwei: einen im Mai und ein anderer während einer Beobachtungsstudie vor ein paar Jahren. Ist beiden Fällen gab es zwar vorher eine Hepatitis aber man konnte noch keine direkte Kausalität zur Therapie nachweisen da Zinbryta eigentlich nicht über die Leber verstoffwechselt wird.

Die häufigste NW bei Zinbryta, wegen welcher auch vermutlich die meisten abbrechen, sind hingegen sekundäre Autoimmunitätserkrankungen - insbesondere der Haut, die zwar normal behandelt werden können aber für den/die Einzelne(n) recht unangenehm sind.

Gruß

Hallo Lucy,

ich bin neu hier im Forum, selbst nicht betroffen, aber eine meiner besten Freundinnen. Daher lese ich bisher passiv viel mit, weil mich das ganze auch sehr interessiert.

Meine Freundin (wird bald zum 3. Mal 38 :wink: ) wurde von ihrem Neurologen bezüglich Mavenclad angesprochen, da ihre Basistherapie (Rebif 44) nun nicht mehr ausreicht und sie wieder Schübe erleidet.

Ich hab mich zu dem Thema auch ein wenig eingelesen, finde aber keine Bestätigung dafür, dass Cladribin zu erhöher Tumorbildung führt oder andere, schwerwiegende Nebenwirkungen wie die ganzen monoklonaren Antikörper hat. Die von Merck veröffentlichen Daten sehen da sehr gut aus, vor allem, was die Nebenwirkungen angeht. Auch die Kombination aus wenigen Einnahmetagen und sehr wenig von der EMA verlangtem Monitoring spricht auch für Mavenclad.

Daher meine Frage: hast du irgendwelche Quellen, die Mavenclad/Cladribin dahingegen etwas weniger optimal aussehen lassen?

Liebe Grüße
Anke

Hi Anke82,

lies dir die Zulassungsdaten von 2010 durch und die Begründung für die Ablehung durch die FDA.

Eine Nebenwirkung ist die Knochenmarksduppression, die bis zu 10 Jahren anhalten kann.

Bei allen Immunsuppressiven Medikamenten ist die Tumorgefahr erhöht, und Cladrbin bildet da keine Ausnahme!

Hier ist auch ein Hinweid auf Deutsch:
http://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Cladribin/nebenwirkungen-medikament-10.html

Vor allem, was ist noch möglich, wenn Cladrebin nicht wirkt. Bei Tysabri und Gilenya kann man nach ca. 3 -6 Monaten was anderes nehmen. Bei Lemtrada testen die gerade die Sicherheitsabstände aus…

Wenn es bei Cladrebin heißt, bis die Wirkung aufgehoben ist, ist man ganz schnell bei 10 Jahren oder noch länger…

Grüße
Lucy

Hi Lucy,

mir wurde von zwei Neurologen etwas anderes gesagt.

Nach den zwei kurzen Einnahmezyklen im ersten Jahr, dauert es wohl ein Jahr bis sich die Werte wieder normalisiert haben und man im Falle eines Therapieversagens mit einem anderen Medikament starten kann.

Hi Yay,

die direkte Wirkung auf die MS ist nach einem Jahr nicht mehr da.

Die Auswirkungen aufs Knochenmark können länger anhalten.

Auch bei Lemtrada wird nach ca. 12 Monaten wieder mit einer anderen Therapie angefangen, die Nebenwirkungen von Lemtrada können nach den 10 Jahren trotzdem noch auftreten.

Und das man nach einem Jahr ein anderes Medikament nehmen kann basiert auf einer Studienlage mit wenigen Teilnehmern in der Studie die zum größten Teil in Russland lief.

Und leider tätigen die Neurologen aktuell Aussagen, die aus den hochglanz Werbeheften von Merck stammen.

Seriös ist da leider etwas anderes.

Grüße
Lucy