Liebe alle,

Meine Gehstrecke wird immer kürzer und ich bin am überlegen, wie ich trotzdem mobil bleiben und am Leben teilnehmen kann.

Ich kann noch 500m bis 1 km gehen, meistens mit Stock oder eingehakt bei Freunden.
Vor allem im Urlaub nervt es mich unglaublich, im Alltag komme ich einigermaßen klar. Ein Auto habe ich leider nicht, ich fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder manchmal Taxi. Und ich wohne im zweiten Stock ohne Aufzug.

Mein Arzt sagte, er würde mir einen Rollstuhl verschreiben. Ich überlege, auch auf Anraten von meiner Physiotherapeutin, ob ich erst mal mit einem Rollator anfange? Oder es gibt ja auch noch diese elektrische Stimulation des Fußhebers.

Volon A intrathekal hat bei mir leider nichts gebracht.

Ansonsten versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten fit zu bleiben, Walking, Yoga zuhause.

Was meint Ihr?

Liebe Grüße,

Dina

Hallo Dina,

Meine Gehstrecke hat sich auch drastisch reduziert. Auto fahre ich auch nicht mehr, dank etlicher Sehnerventzündungen ist mein Visus stark reduziert.

Für alle längeren Aktivitäten nutze ich den Rollstuhl, seit Anfang des Jahres sogar mit einem elektronischen Antrieb.

Alle Strecken die für mich überschaubar sind, bewältige ich mit dem Rollator. Der vergrößert zwar nicht meine Gehstrecke, aber ich kann mich überall setzen und ausruhen.

Beides kombiniert ermöglicht mir an ganz alltäglichen Dingen teilzunehmen .

Ich fühle mich jetzt nicht mehr ausgeschlossen und Familie & Freunde haben kein Problem damit.

LG Tina

Liebe Tina,
Hattest du denn gleich beides, sowohl Rollstuhl als auf Rollator?
Dina

Hallo Dina,

ich war schon bei der Diagnose schwerbehindert und habe mir gleich beides verschreiben lassen, Rollator und Rolli, und beides je nach Tagesform und Streckenlänge eingesetzt. Außerdem bekam ich den Rollator gleich geliefert, während der Rollstuhl ein paar Wochen dauerte.

Liebe Grüße
Renate

Hmmm,

wahrscheinlich wird es dann wohl tatsächlich bei mir gleich ein Rollstuhl werden - ich möchte eben gerne einen größeren Radius als 400 bis 500 Meter. Vermutlich wird sich dann die Krankenkasse aber wohl sperren mit dem elektrischen Fußheber bzw. Peronaeus-Stimulator? Hat den jemand?

Liebe Grüße

Hallo Dina,

Versuche zunächst mal eine Fussheberorthese in einem gut sortierten Sanitaetshaus. Probiere sowohl die klassischen Orthesen als auch die elektronischen. Ich würde zu letzerer raten sofern sie dir hilft und du bereit bist eine solche zu nutzen da du damit deine Muskeln erhaltest und einen flüssigeren Gang hast.

Mache dir über die Kostenerstattung nicht zu viele Gedanken. Laut SGB sind die Kassen zu einer Kostenübernahme verpflichtet, sofern du einen Nutzen für dich nachweisen kannst. Sie versuchen nur dir bis dahin mit wiederholten Ablehnungsschreiben so viele Umstände wie möglich zu machen.

Viel Erfolg.

Danke.

Das klingt gut. Konntest Du denn gleich besser laufen und durch das daraus resultierende Training immer noch mehr?

Hier in Berlin müsste es das im Sanitätshaus Hempel geben - ich rufe gleich morgen mal an.

Hallo Dina,

das Gehen mit einem Stock macht dich auf Dauer völlig schief und ist daher gar nicht so gut. Ein Rollator wäre somit deutlich besser.

Ich bin ein Fan von kleinen leichten Aktivrollstühlen, die nicht fahrbar sind. Ist man keine zwei Meter groß und wiegt 2 Zentner, dann passt auch solch ein Rolli gut ins Auto. Sie rollen einfach viel besser als ein Falter.

Leider haben viele Sanihäuser keine Ahnung und orientieren sich an irgendwelchen merkwürdigen Vorgaben. Der Meyra Versorgungsleitfaden besagt grob die sportlichen leichten für die Querschnitte und die ollen Panzer für die Muskelkranken und da zähle ich die MS auch irgendwie zu.

Ich habe Anfang 2010 mit den Thema Rolli angefangen und acht Sanitätshäuser besucht, zum Sommer hatte ich ihn dann und wäre heute noch glücklich damit, wenn ich nicht deutlich an Gewicht verloren hätte und er einfach zu breit geworden ist.

Mit einem wirklich guten Sanihaus ist vieles Möglich. Ich finde Testen sehr wichtig und das nicht nur drei Minuten im Geschäft, sondern drei Tage im Alltag zu Hause. Klar passt der Rolli dann noch nicht gut, aber man kann da durchaus Unterschiede merken.

Mein erster war dieser:
http://www.sunrisemedical.de/rollstuehle/sopur/adaptivrollstuhl-helium

Du kannst mich gerne zu diesem Thema löchern :wink:

Liebe Eva,

Die großen Reifen sehen gut aus und mir gefällt, dass er so leicht ist.

Ich frag gern mehr, wenn ich im Sanitätshaus war.

Schön wäre es ja. Ich habe im Februar 2015 erstmals das Ness 300 ausprobiert und bei der KK beantragt. Nach Ablehnung und Widerpruch läuft jetzt das Klageverfahren beim Verwaltungsgericht und wird nun im Januar 2018 entschieden.

Zwischenzeitlich habe ich es mir dann selbst gekauft. Bei einer Reha im Juni habe ich eine klass. Orthese (toe off) übergeholfen bekommen, die die KK gleich bewilligt hat. Ich kann mit beiden gleich laufen - mit dem Ness ist die Gehstrecke aber länger.

Übrigens ist das Sanitätshaus Kniesche in Potsdam auch mit Wohnort Berlin für das Ness 300 zuständig.

Alles Gute

Liebe Dina,

seit nun 2 Jahren nutze ich den elektrischen Fussheber von Bioness, seitdem hat sich die Gehstrecke verdoppelt
auf ca. 1500m. Diese Orthese verleiht zusätzlich Kraft und Stabilität im Unterschenkel.

Trotzdem fühlte ich mich in Begleitung immer sicherer, da ich mich bedarfsweise einhaken konnte.
Seit ca. 4 Wochen nutze ich zusätzlich Nordicwalking Stöcke, die mein Gangbild stabilisieren und mir gestatten auch ohne Begleitung Spaziergänge zu unternehmen.

Mir hat die elektrische Orthese viel Lebensqualität zurückgegeben. Falls deine Bewegungseinschränkung
hauptsächlich auf einer einseitigen Fussheberschwäche beruht, wäre es auf jeden Fall einen Versuch bzw. Probetragen des Bionessgerätes wert.

LG

Hallo Dina,

da noch niemand ein EMobil erwähnt hat hol ich das nach.

Ich fahre nicht mehr Auto.

Ich fahre seit inzwischen 5 Jahren ein Emobil Sterling elite. 3-rädrig , luftbereift, 15kmh Spitze, 40 km Reichweite. Damit komme ich auch so den ein oder anderen Berg hoch dank leistungsstarker Akkus.
Es hat am Lenker einen grossen Einkaufskorb. Unter der Woche bin ich damit sogar im Winter mobil und kann alle Einkäufe und Erledigungen in meinem Städtchen autonom machen.

Sogar ein bisschen offroad geht damit…Feld- und Waldwege.

Meine Restgefähigkeit mit Stock bringt mich nicht mehr sehr weit.

Das Fahren mit meinem Emo macht sogar Spass, im Sommer kommt so ein bisschen Vespa-Feeling auf.

Hab mir dieses Jahr bereits mein zweites Sterling Emo gebraucht für 799 Euro (per ebay festpreis von einem spezialisierten Händler) gekauft.

Die Krankenkassen zahlen soweit ich weiss nur EMos bis 6 kmh, etwas lahm und an steileren Bergen geben sie auf.

Mein Emo hat meinen Aktionsradius wieder um einiges erweitert, im Sommer war ich z.B.auf einem Open-Air Konzert und hatte praktischerweise meinen bequem gepolsterten Stuhl gleich mit dabei!

I love my EMo!

:wink:

Ich habe erst den Rollstuhl bekommen. Wollte mir nicht nehmen lassen zum Konzert, in den Tierpark usw. zu kommen.

Etwas später kam dann der Rollator, weil ich auch die kurzen Strecken nicht mehr ohne weiteres bewältigen konnte.

Beides und auch den e-fix habe ich ohne weiteres bewilligt bekommen.

Seit einem Jahr kämpfe ich mit der Kasse um Ganzbeinorthesen , damit soll mein Muskelstatus wenigstens auf dem jetzigen Level erhalten werden und sich meine Gehstrecke im Idealfall etwa erhöhen.

Ich will so lange wie es geht mobil bleiben und die Freiheit haben mich zu entscheiden, wie ich wo hin komme.

Hallo Amygdala,

Das ist ja echt erschwinglich. Und klingt spaßig.

Danke für die vielen Tipps, Ideen und die schöne Diskussion. Ich werde erst mal die elektronische Fußheber probieren, falls das nicht klappt, dann wohl einen Aktivrollstuhl.
Ich werde berichten, wenn ich im Sanitätshaus war.

Eine gute Zeit einstweilen allen!

Informier dich sehr gut und lass dich vom Danihaus nicht überrumpeln. Eine gute Versorgung kostet Zeit und Zeit ist leider Geld.

Vielleicht gibt es in deiner Nähe ein Sanihaus, das nur Rollstuhlversorgung macht. Gerade diese spezialisierten Häuser sind deutlich besser.

Nützlich, spassig und bezahlbar!

:slight_smile:

Was haltet Ihr davon:

https://www.moving-star.de/movingstar-1000

?

Hallo Dina,

ehrlich gesagt: gar nichts:

Keine Federung – und das mit Gummireifen: Jedes Steinchen und Stöckchen auf dem Weg wird zum Erlebnis :frowning:

10 cm Bodenfreiheit sind ziemlich wenig :frowning:

Die Räder sind arg klein :frowning:

Keine Reichweite – 250 Watt sind nicht viel - auf der Webseite ist noch nicht einmal eine max. Reichweite angegeben :frowning:

Lebenszeitberechnung auf 10 Jahre bei optimaler Pflege und Wartung - also wesentlich weniger bei normaler Behandlung :frowning:

Max. 6 Grad Steigung - d.h. am kleinsten Hügel bleibst Du stehen :frowning:

Keine Befestigungsmöglichkeit für Einkaufskorb - alles Gepäck muss in den Rucksack :frowning:

28 kg ist nicht gerade wenig - Amygdala, was bringt Dein Emo auf die Waage?

Mit 4.000 Euro ist der Spaß verdammt teuer - und ich befürchte, wirklicher Spaß ist mit dem Ding nicht drin :frowning:

Ich kann mir das Teil allenfalls auf ebenem Gelände im Park oder im Altenheim vorstellen, nicht jedoch “in freier Wildbahn” (und damit ist noch nicht einmal der Waldweg gemeint).

Und in jedem Fall würde ich an Deiner Stelle mal verschiedene Teile probefahren, bevor Du Dich für irgendwas entscheidest.

LG
Tanja

Hallo guten Morgen,
ich hab seit ein paar Monaten das Emo Bechle Listo und bin vollauf begeistert. War selten so mobil wie im letzten Urlaub.
Der Listo ist zerlegbar und passt in jeden Kofferraum, allerdings sind die Einzelteile z.T. etwas sperrig und schwer und man braucht Hilfe beim Ein- oder Entladen.
Ich bin damit auch Waldwege gefahren und Steigungen packt er auch, allerdings etwas langsam und der Akku entlädt sich schneller. Auf ebenen Strecken komm ich damit locker 20 km weit.
Meinen hat die Kasse bezahlt, aber im Internet kostet der so um die 1.500,00 Euro.
Ich hab mir auch den Invacare Colibri angesehen, aber das ist wirklich nur was wenn man von der
Haustür mal schnell in den Supermarkt will und alles eben und ohne Bordstein ist.
Aber egal welches Modell man braucht, meines musste halt zerlegbar sein, so ein E-Mobil gibt einem sehr viel Freiheit und Lebensgefühl zurück.