Hey ho,
ich bin 30 Jahre jung und habe seit etwa 10 Jahren die Diagnose MS. Nachdem ich auf einem Auge “erblindet” war und mein Bruder ebenfalls MS hat fiel natürlich direkt der Verdacht darauf.
In einem Uni Klinikum wurde der Verdacht durch die Nervenwasseruntersuchung erhärtet und nach weiteren 6 Monaten (Vergleichs MRT) bestätigt. Seit dieser Nervenwasseruntersuchung habe ich eigentlich täglich Rückenschmerzen - ich hätte diesbezüglich auf meinen Bruder hören sollen, aber wurde dazu “genötigt” … “Wenn wir das nicht machen, können wir sie direkt nach hause schicken”. Krankenhaus und die Ärzte sagen natürlich “Pech” sie haben dafür unterschrieben … aber nun gut. Seither hatte ich ein paar größere Schübe (Blind, Arm/Bein nicht bewegbar, … glücklicherweise durch Kortison wieder alles soweit in Ordnung) und knicke beim Laufen regelmäßig ein. Ich hab mich durch das Studium durchgekämpft und befinde mich in der Endphase beim Master auch wenn ich massive Probleme mit Konzentation usw habe. Mein IQ lag bei einigen IQ Tests zwischen 120 und 180 wobei die Neurologin ihn auf 130-140 schätzt. Ich habe eine sehr starke Konzentationsstörung/schwäche was vermutlich auch durch die MS bedingt ist.
Insgesamt geht es mir allerdings schon relativ gut, wenn ich dann andere Personen so betrachte, welche ich durch eine MS-Grupe kenne. Medikamente nehme ich keine mehr nachdem ich mit Avonex Depressionen und viele nebenwirkungen hatte. Mir ging es damals richtig dreckig - meinem Bruder ebenfalls. Ohne Medikamente geht es uns deutlich besser.
Nun werde ich bald in das Berufsleben voll einsteigen und wollte mich natürlich auch ein wenig absichern für die Zukunft. Ich frag mich ob es sinn macht einen Ausweis bezüglich GdB zu beantragen? Mein Neurologe meinte mal 35 bis 45 müsste ich haben. Die frage ist halt, ob ich diesbezüglich Steuerliche vergünstigen / freibeträge zusätzlich erhalte? Die Frage ist auch gibt es eine Rente für “besondere” behinderte/schwerbehinderte, wo steuerlich begünstigt sind? Ich überlege mir halt auch ob ich auf sowas wie Riesterrente/Rürup zu setzen oder doch irgendwie anders für Alter/Krankheit vorzusorgen? Beim Bafög hatte ich von meiner Neurologin eine bescheinigung erhalten, dass ich auf einkommen und vermögen größere Freibeträge erhalte. Dies wurde auch bewilligt (statt 450 /950 einkommen pro monat und 12.000 Euro vermögen statt 5400). Aber das konnte ich beides nie ansatzweise erreichen - im Gegenteil sind Schulden entstanden - glücklicherweise Zinsfrei von Eltern und Verwandten.
Es steht auch im Raum, ob ich in ein paar Jahren ein Haus kaufen soll bzw bauen soll. Da stünde dann evtl ein Aufzug zur Diskussion, nachdem eine Neurologin mir an den Kopf geworfen hat “wenn sie das Medikament nicht nehmen landen sie die nächsten Monate im Rollstuhl” … Die Frau wurde der Ärztekammer gemeldet und wurde versetzt nachdem sie das 3 Leuten an den Kopf geworfen hat. Rausgestellt hatte sich, dass sie von der Herstellerfirma provisionen erhalten hat.
lg aLive