Hallo,
hat jemand von euch Erfahrungen mit starkem Schwindel bis zum Erbrechen?

Konnte Donnerstag nichts mehr fixieren, mir war Dauerschwindelig, auch im Liegen bei geschlossenen Augen, sodass ich auch erbrochen habe. Verdacht auf Schub: hatte 3 Infusionen Urbason 1000mg beim Hausarzt. Es wurde auch besser, doch seit heute fängt das gleiche Spiel wieder von Vorne an. Das ist doch nicht möglich, oder? Ist das “nur” ein Schub oder wird mich das nun längerfristig begleiten? Wenn ja, dann dreh ich durch - dieser Dauerschwindel ist sehr belastend, vor allem, wenn ich für meine Kinder “funktionieren” muss.

Habe ich nun zu wenig/zu kurz Cortison bekommen? Oder ists vielleicht eine ganz andere Baustelle?

Hat jemand von euch Erfahrungen damit?

Rufe morgen wohl nochmal beim Neurologen an, wollt mir nur vorher mal Erfahrungen anhören.

Grüße
Marta

Hat Dein Arzt ausgeschlossen, dass es sich um relativ hrmlosen Lagerungsschwindel handelt? Falls es sich um Lagerungsschwindel handelt, lässt er sich durch bestimmte Bewegungsabläufe des Kopfes relativ schnell und einfach behandeln.

Ich hatte so etwas mal und konnte nicht stehen und auch im Liegen wurde mir schwindelig. Nach der ersten kurzen Behandlung durch den Hausarzt mit der Bewegungsübung und einer Spritze, war der Schwindel schon fast völlig weg. Wenn Du Lagerungsschwindel im Internet suchst, wird die Ursache erklärt (Kristalle im Innenohr liegen ungünstig und müssen durch bestimmte Bewegungen anders verteilt werden) und wie diese Bewegungsübung durchgeführt wird. Sie ist sehr einfach durchzuführen und schaden kann sie auch nicht.

Hallo Marta,

klingt nach einer Läsion im Hirnstamm. Das hatte ich etwa ein halbes Jahr vor meiner Diagnose, seither ist mein Gleichgewicht futsch. Ohne Festhalten falle ich um. Aber du hast ja eine Overkill-Dosis Urbason bekommen, das dürfte gereicht haben, um die Blut-Hirn-Schranke abzudichten.

Dass die Symptome wiederkommen, ist nach einem kurz wirksamen Cortison wie Methylprednisolon völlig normal. Das Cortison kann den Schaden nicht reparieren, es kann nur die Entzündung stoppen, damit sie nicht weiterfrisst, und dich für wenige Tage aufputschen, damit du dich besser fühlst.

Den Schaden reparieren muss dein Körper selbst, und das kann Wochen oder Monate dauern. Das hängt auch davon ab, wie lange die Entzündung an deinem Hirnstamm fressen konnte. Davon abhängig ist die Größe des Schadens, das ist wie bei einem Brand, oder wie mit Rost am Auto. Deswegen raten erfahrene Ärzte dazu, den Brand so schnell wie möglich zu löschen, den Fraß zu stoppen, damit der Schaden nicht so groß wird.

Das ist bei der MS nicht anders als bei anderen Erkrankungen, die mit Cortisonen behandelt werden (Haut, Gelenke, Bronchien …). Wenn man wartet, bis es von selbst aufhört, bleiben Dauerschäden und Narben. Ich habe schon vor 45 Jahren Cortisontabletten vom Allergologen bekommen. Da ich in der Pampa lebe und nicht mehr mobil bin, statten meine Ärzte (Hausarzt und Neuro) mich mit Cortisontabletten für den Notfall aus (plus Magenschutz).

Die von den Neurologen (leider) bevorzugten Cortisone Prednisolon und Methylprednisolon haben mineralocorticoide Nebenwirkungen, sie können den Elektrolythaushalt gehörig durcheinander bringen, und zu einer Hypokaliämie führen. Symptome siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hypokaliämie

Die Symptome einer Hypokaliämie können sich anfühlen wie ein Schub (Schwäche, Schwindel, Herzrasen …) Abhilfe: durch Kaliumzufuhr, am einfachsten geht das mit Kalium-Brausetabletten, ferner mit Bananen, Dörrobst …

Da meine Pumpe angeknackst ist (Vorhofflimmern), nehme ich kein Prednisolon oder Methylprednisolon, sondern nur ein Cortison ohne mineralocorticoide Nebenwirkungen (Dexamethason).

Zusammenfassung: Du hast (lange) genug Cortison bekommen, der von den Neurologen gerne verordnete “Nachschlag” macht nur Knochen und Augen kaputt. Lasse deinem Körper genug Zeit, um den Schaden zu reparieren. Wie weit das gelingt, lässt sich nicht vorhersagen. Empfehlenswert ist jetzt Krankengymnastik. Gute Besserung!

Liebe Grüße
Renate

Hallo,
du hast geschrieben, “hoffentlich bleibt das jetzt nicht längerfristig”
Das Problem begleitet mich schon seit mehr oder weniger 4 Jahren. Du hast recht, das
ist sehr belastend und die Lebensqualität leidet extrem darunter.

Man ma

Der Rest des Textes ist irgendwie verloren gegangen- keine Ahnung wieso.
Ich hatte das auch schon mal und bei mir ist es leider nicht mehr weg gegangen.

Der Neurologe sagte seinerzeit, die Sympthome sind die Folge einer Entzündung im Stammhirn. da wird wohl etwas zurück bleiben!

Ich hatte damals Cortison bekommen und erst dachte ich, es wird besser. Aber leider war das eine
Fehleinschätzung.

Alles Gute für Dich.

Viele Grüße
Ana552

Ob Marta sich nochmal meldet? Sieht so aus, als wäre sie wieder verschwunden. Schade.

Hallo Ana,

ich habe seit einer Hirnstammläsion vor 13 Jahren auch kein Gleichgewicht mehr. Da ich mich seit meinem Diagnose-Schub ohnehin nur noch mit Rollator und Rollstuhl fortbewegen kann, behindert mich das fehlende Gleichgewicht nicht sehr.

Ich kann halt auf keine Leiter mehr rauf und keine Glühbirne mehr auswechseln. Auto fahre ich schon seit 10 Jahren nicht mehr. Aber sonst geht es schon. Du kannst auch im Rollstuhl noch Finanzminister werden.

Liebe Grüße
Renate

Ne, ne bin noch da. Die Woche war nur extrem anstrengend hier zu Hause!

Der Schwindel ist immer noch da. Zwar nicht den ganzen Tag gleichstark, aber immer noch jeden Tag da. Mein Neurologe meinte, es kann evt bleiben, aber evt auch noch verschwinden. Er hat mich auf jeden Fall zum HNO überwiesen. Der soll nochmal genau nachschauen, ob es nicht evt vom ohr kommt. Habe ebenfalls Krankengymnastik verschrieben bekommen, damit sie an meinem Gleichgewichtssinn arbeiten. Bin mal gespannt ob das hilft! Ein Versuch ist es wert.

Hallo Marta,

schön, dass du wiedergekommen bist! Man macht sich doch Sorgen, wenn jemand von solchen Symptomen berichtet, und dann kein Echo mehr kommt. Hätte ja sein können, du bist im KH gelandet oder es ist sonst was.

Was den weiteren Verlauf angeht, schließe ich mich deiner Neura an. Krankengymnastik und Gleichgewichtsübungen sind einen Versuch wert, die mache ich auch. Und wenn der Schwindel bleibt, dann gibt’s einen Rollator. Gute Besserung wünsche ich dir!

Liebe Grüße
Renate

Hallo, dankeschön!

ich hoffe doch nicht, dass ich demnächst einen Rollator brauche. Fühle mich dafür einfach noch zu jung =)

Wie alt bist du eigentlich, wenn ich fragen darf?

Er hat so etwas am Anfang erwähnt. Mache die Übungen auch regelmäßig. Vielleicht braucht es noch etwas Zeit bis es fruchtet.

Hallo Renate,

ich empfinde das fehlende Gleichgewichtsgefühl als sehr belastend. Gerade da, wo man sich fremd fühlt, -neues Geschäft oder andere Gegend als die vertraute- komme ich mir sehr desorientiert vor.
und gehe daher alem Neuen aus dem Weg!

Ich suche immer noch nach Mitteln, die das zumindest etwas beheben; aber bisher ohne Erfolg.
Manchmal stellen sich regelrechte Panikgefühle bis hin zu Angst ein. Muss man sich wirklich damit abfinden und sein Leben damit leben?

Ich machte auch einmal den Versuch mit Dexametason, in höherer Dosis oral genommen, gemacht. Es ging auch eine Zeitlang weg, kam aber leider wieder zurück.

LG ana