Guten Morgen, miteinander!

Bin grad fassungslos. Ich arbeite mit der gleichen Vorgesetzten seit 25 Jahren zusammen. Früher war es super. Mittlerweile verbreitet sie hinter meinem Rücken Gerüchte, falsche Behauptungen, Unterstellungen. Dadurch, dass sie es nicht offen sagt, weiß ich nicht recht, wie reagieren. Ich möchte ja die Kolleginnen nicht reinreiten.

Meine Neurologin hat mich erst mal AU geschrieben, weil sich entsprechend meine Depressionen und mein Gesamtbefinden verschlechtern. Und sie hat mir dringend geraten, einen Anwalt zu konsultieren.

Vor paar Jahren war eine ähnliche Situation, da hat sie aber ihre Vorwürfe mit direkt geschrieben und ich konnte regieren, da sie gleichermaßen absurd waren.

Das Problem ist jetzt auch: Personalrat hat null Ahnung und würde da garantiert nichts machen! Die buckeln nach oben … Und ihr Vorgesetzter glaubt ihr alles, was sie sagt! Da würde ich garantiert auch nicht weiterkommen.

Ich möchte eigentlich keinen Anwalt unbedingt hinzuziehen, aber vielleicht wäre es doch eine Lösung, das heißt ja erst mal noch gar nichts, nur dass ich mir Rat hole. Eine Eskalation möchte ich vermeiden.

Ich werde mir für die paar Jahre bis zur Rente auch keinen neuen Job suchen. Lohnt sich nicht und packe ich auch nicht mehr.

Was würdet ihr in so einer Situation tun? Das ist überflüssiger Stress, auf den ich gerne verzichten kann…

Ach ja, sie hat auch vor Jahren schon verlauten lassen, dass sie sich mit MS auskenne, weil ihr Schwager das hat, und ich hätte das garantiert nicht! Und aktuell, dass meine Stelle wenn ich dann mal in Rente sei, auch nicht mehr besetzt werde, diese Kosten könne man sich sparen! … macht sie ihrer Meinung nach sowieso alles besser … Bin grad echt -ja- fassungslos!

Danke fürs Lesen …

Eine blöde Situation.
Mir geht es ähnlich, auch wenn die Situation eine andere ist.
Vielleicht führt der Kontakt mit der Rechtabteilung dazu, dass dein Arbeitgeber sich zurückhält. Aber ob das das Arbeitsverhältnis verbessert?
Mein Arbeitgeber meinte plötzlich mir aus Fürsorgepflicht eine ruhige Stelle anzubieten. Wenn ich diese nicht nähme wüßten sie nicht, ob - falls die Krankheit sich mal verschlechtert - mich noch beschäftigen könnten. Diese Stelle hat mich beim Gedanken daran schon depressiv gemacht. Ich habe abgelehnt, da ich nicht um Versetzung gebeten habe und meine Stelle gut bewältigen kann.
Daraufhin kam es zu einem weiteren Gespräch. Da war nicht mehr von Fürsorge die Sprache. Ich würde meine Krankheit nicht wahrhaben wollen, wüßte nicht was gut für mich ist, wäre mein Geld nicht wert, würde meine Arbeit nicht machen, meine KOllegen leiden unter mir, meine KOllegen müssen immer Rücksicht auf mich nehmen, wäre meiner Berufsbezeichnung nicht würdig, zuviele Fehlzeiten.
Mit den Fehlzeiten hatten sie letztes Jahr Recht, aber es waren soviele Diagnosen, dass ich trotz 70 Fehltagen niemals ins Krankengeld gerutscht bin.
Ich habe mit allen meinen Kollegen darüber gesprochen. Täglich bekomme ich zu hören, dass es ohne mich nicht geht, dass man nicht wüßte was ohne mich, Organisationstalent, gute Geist der Abteilung und vieles mehr - und dann kommen die von oben nach 24 Jahren so und stellen es dazu erst einmal als Fürsorge hin? Das zweite Gespräch hat mir deutlich gezeigt, dass es nicht um Fürsorge geht. Ohne mich! Es hat mich depressiv gemacht, hätte mich gerne krank gemeldet in der Situation, aber die Blöße habe ich mir nicht gegeben. ich bin brav jeden Tag zum Dienst gegangen und habe meine Arbeit gemacht.
Mein Arzt hat mir auch gesagt, dass es Mobbing sei, mein Therapeut ebenfalls. Mobbing ist eine Straftat. Aber im Fall des Falles hätte ich ohne Zeuge gegen die beiden Oberen dagestanden.
Seitdem habe ich mir vorgenommen im Fall des Falles immer jemanden mit zu Gesprächen zu nehmen.
Ich glaube, durch den Rechtsweg wäre es für mich nur noch schlimmer geworden. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Meine Oberen glauben auch, sich mit MS auszukennen. Nur weil es anderen Kollegen mit der Diagnose besser geht, heißt es doch nicht, dass ich mir die Symptome einbilde. Ich mache nicht aus Spaß eine Eskalationstherapie, oder lasse michh aus Vergnügen im Schub an die Plasmapherese hängen. Die Krampfanfälle im Schub habe ich nie erwähnt, da sie danach nicht wieder auftraten.
Wenn ich die Erkrankung nicht wahrhaben möchte, warum bekomme ich dann eine Teilrente? Die muss man selbst beantragen und bekommt sie nicht hinterhergeworfen…
Langes Thema.
Lass dich nicht unterkriegen. Steh für deine Rechte ein, sprich mit dem Integrationsfachdienst, mit dem Schwerbehindertenbeauftragten des Arbeitgebers, informiere dich über deine Recht und Pflichten…
Dir alles Gute
Anne

Ja, das werde ich auf jeden Fall machen, habe ja die Zeit dazu jetzt. Die vermeintlichen MS Experten! Ihr Schwager ist halt der typ. Fall im Rolli aber geistig voll da. Bei mir hakt es mit der Konzentration und Kognition. Dafür kann ich noch meilenweit gehen.

Mit den Kollegen habe ich auch null Probleme! Es liegt einzig und allein an den Vorgesetzten, auch wenn die groß getönt haben, ich könne mich immer melden, wenn irgendwas sei.

Doof ist halt, es handelt sich bei mir um den öffentlichen Dienst. Wobei, das ist für mich eher nicht doof, sondern für die anderen :wink:

“Was würdet ihr in so einer Situation tun? Das ist überflüssiger Stress, auf den ich gerne verzichten kann…”

Wichig ist was ich - also du - will/willst und danach vorausschauend handeln.

ICH würde davon ausgehen, dass ein Rechtstreit nichts Positives für mich bringen wird. Ebenso, dass ich keinen neuen Job bekomme.

Also finde ich es logisch die Erwerbsminderungsrente vorzubereiten - u.a. Reha, um an einem von mir gewällten Stichtag stressfrei in Rente gehen zukönnen.

Dabei geht es nicht darum Macht zuerlangen, sondern für alle Beteilligten (Amt und du) sehr gute organisatorische Vorraussetzungen für einen nahtlosen Übergang zu schaffen.

Hallo vanadis,

extrem belastende Situation,

denn egal was Du unternimmst,
bleibt MOBBING schwer greifbar
und schleicht sich
wie eine Krake durch deine Umwelt.

Aber nichts zu unternehmen belastet mehr!

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Mobbing so
irrwitzige, leidvolle Erfahrungen bis hinein in
die Familie erzeugen kann.

Gespräche mit Vorgesetzten, Personalrat etc. brachten immer nur
beschwichtigende , schwammige Aussagen!

  1. Nimm immer eine wirklich vertrauenswürdige Person zu den
    Gesprächen mit.
    Vorsicht: Bei mir hat sich die Vertrauensperson im Gespräch
    gegen meine Argumentation gewandt!

  2. Versuche stichhaltige Argumente vorzubringen, die Du vorher
    mit Fachleuten besprichst! keine großen Emotionen!
    Einen Anwalt würde ich direkt nicht hinzuziehen, ich hatte einen
    zur Beratung und eine Fachfrau einer Mobbingberatungsstelle!

  3. Lass immer ein Protokoll anfertigen, das alle Beteiligten unterschreiben
    und das nach einer bestimmten Zeit ob der Nachhaltigkeit geprüft wird.

  4. Wenn Du merkst, dass sich nichts ändert, gehe auf
    Reha, bereite deinen Ausstieg vor und setze Dich den unwürdigen
    Situationen nicht mehr aus./ Du schreibst von ein paar Jahren, die Du
    z.B. auch durch Rente + einen 450€ Job gestalten kannst!

Es ist wirklich so, dass diese Situationen die MS nähren können
und Du kommst aus dieser Spirale schlecht raus!

Ich wünsche Dir viel Kraft!

LG
Katharina

ich bin zum glück nie gemobbt wurden, habe aber während meiner ausbildung
zum ausbilder noch gut in errinnerung:

das man sich gesprächprotokolle anfertigen soll!
sprich, immer wenn du was hörst, schreib es dir auf,
wer was gesagt hat, und wann mit datum und uhrzeit.
das ist wichtig, wenn du gegen die dame evtl mal vorgehen willst!

und ja, ich würde mich sofort bei einem anwalt beraten lassen!
so hast du im notfall schon mal einen ansprechpartner.
gerade im hinblick, das du schon au bist!! es gibt dir sicherheit!

ich finde die situation ernst!

sinnvoll sind moderatoren/mediator das sind externe personen, und mit euch nach festen regeln sprechen, und so lösungsansätze schaffen.

ich war auch im öffentlichen dienst, ich würde sie alle zusammentrommeln,
oder mich einzeln unterhalten: schwerbehindertenvertretung, betriebsarzt.
ich habe das damals gemacht, weil ich länger au war.
letztendlich ist dabei nichts rausgekommen, und ich bin berentet wurden.
aber es war ein gutes gefühl, zu wissen, dass ich nicht alleine beim gespräch war.

wieso kannst du nicht mit dem betriebsrat reden?
bei uns gehörten über 12/14 personen zum betriebsrat.
gibt es bei euch so wenige betriebsrat mitglieder?
vielleicht gibt es wenigstens eine person, der du vertrauen kannst, die haben
alle schweigepflicht!

unternehme was, damit die dich nicht unterbuttern, und du nicht so leiden musst!
du hast nur eine gesundheit!

viel kraf!
ameise

Wann immer ich beistand oder info vom Personalrat gesucht hab, hat sich herausgestellt, dass die eher noch weniger wussten als ich.

Aber wir haben einige jüngere …Volt probier ich es über die.
Unterbuttern lasse ich mich nicht. Hab halt auch etwas bedenken, weil meine älteste neben ihrem Studium auch in der gleichen Behörde arbeitet, aber auf einem ganz anderen Amt

habend allen,

ich antworte nur mal auf die mobbing Situation

Menschen die gemobbt werden, egal von wem und wo, befinden sich zumeist in einer defensiv Position und können hier nicht allein raus.
Meist liegt es einfach daran, dass sie glauben , es könnte ja ein Körnchen Wahrheit daran sein was über sie gesagt wird und sie geben sich mit die schuld.

Versuchen besser zu sein, den Dingen gerecht zu werden und und und …

Das Schlimme daran ist, darum geht es im Grunde nicht und die gemobbt Person kann machen was sie will, sie wird die Mobber nicht zum verstummen bringen, nicht zum anerkennen der Leistung oder gar des Menschen selbst bekommen.

Befindet man sich in der Situation gemobbt zu werden, und es handelt sich tatsächlich um richtiges, böswilliges mobben!kann nur noch von aussen geholfen werden.

Um Betriebsräte oder Vorgesetzte dazu bekommen, zu erkennen dass es sich tatsächlich um mobbing handelt - ist leider wirklich oft das schreiben eines Anwaltes von Nöten, da nur dann die Ernsthaftigkeit erkannt wird.

Dies liegt mit daran, dass das Wort mobil inflationär eingesetzt wird.

Das Vertrackte an solchen Situationen sind oft die Zwischenmenschlichen Beziehungen und die fehlende Professionalität innerhalb der Betriebe / Firmen.

Ich rate jedem, der sich einer solchen Auseinandersetzungen stellt, sich vorher bewusst zu machen um was es geht und ob er die Folgen die daraus entstehen tragen kann und will.

Sehr oft ist es so, dass die die sowas tun, den Spieß umdrehen und dann anstatt mit dem der gemobbt hat Mitgefühl empfunden wird, da dieser zu unrecht angeprangert wurde, statt mit dem tatsächlichen Opfer.

Die Mobber sind nicht selten hoch angesehen in der Firma, beliebt und charismatisch.

Wenn man so jemandem gegen das Bein pinkelt, muss man bereit sein danach weiterzumachen.

Versteht, dass nun nicht falsch - ich rede nicht davon, zu ertragen und nichts zu tun- doch man muss wissen ob man stark genug für alle 9 runden ist.

Ich wünsche dir Kraft, Weisheit und strake Verbündete ! die zu dir stehen!

Nicht unterkriegen lassen!!

LG