hallo,

erst jetzt habe ich durch lucy, in einem der letzten thread erfahren,
das es methylprednison, sprich urbason auch in tablettenform gibt.

das urbason ist als infusion ja gut verträglich, trifft das auch auf die
tabletten zu?

oder wäre man dann mit prednisolon tabl. besser bedient?

mein neuro ist kein freund von dexa, warum auch immer.

viele grüße
ameise

Hallo Ameise,

es ist so, dass Methylprednisolon zwar etwas besser verträglich ist als Prednisolon, aber immer noch ziemlich schlecht. Prednisolon ist noch schlechter verträglich als Methylprednisolon. Die Methylierung beim Methylprednisolon macht es etwas besser verträglich als

  • GRMPF! (vertippt) - besser verträglich als das Prednisolon, aber immer noch schlechter verträglich als das Dexamethason.

Siehe z.B. hier das Fallbeispiel mit Herrn Müller http://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=505&no_cache=1 und Decortin (Prednison).

Wenn du Methylprednisolon nehmen musst, dann solltest du einen weiterbildungsresistenten Neuro ersuchen, wenigstens den Serumkaliumspiegel zu kontrollieren und bei drohendem Kaliummangel ein Kaliumpräparat als Begleitmedikation zu verordnen; in der Regel ist das Kalinor (Brausetabletten).

Ich habe eine Kontraindikation gegen Cortisone mit mineralocorticoiden Nebenwirkungen: ich bin herzkrank und bekomme von (Methyl)Prednisolon Vorhofflimmern und Herzrhythmusstörungen, das genügt zur Abschreckung für jeden Neuro, der sich noch nicht über die Risiken eines Cortisons mit mineralocorticoiden Nebenwirkungen informiert hat.

In den letzten Jahren haben die Neuros wenigstens zugeben müssen, dass Tabletten genauso gut wirken wie Spritzen und Infusionen. Das spricht natürlich für Tabletten. Mit Tabletten kann man das Cortison im physiologisch optimalen Zeitraum einnehmen, also morgens zwischen 6 und 8. Und danach weiterschlafen.

Durch die organisatorischen Zeitabläufe in Kliniken ist das oft nicht möglich; ich habe es stationär erst am späten Vormittag bekommen. Entsprechend hat es mir zu schaffen gemacht.

Außerdem ist das Erregermilieu in Kliniken für eine Immunsuppression denkbar ungünstig: man ist oft von resistenten Klinikerregern umgeben, auch wenn es nicht gleich der MRSA sein muss. Zu Hause ist man von seiner gewohnten Erregerflora umgeben, mit denen das eigene Immunsystem zurechtkommt.

Welche Argumente hat dein Neuro denn gegen das Dexamethason vorzubringen? Es hätte mich interessiert. Die so gefährliche Steroidmyopathie ist keins, denn die ist reversibel, außerdem oft eine Folge der neurologieüblichen Overkill-Dosen.

Liebe Grüße
Renate

danke renate!

warum kein dexa -keine ahnung, werde nachfragen.
sicher ist prednisolon das billigste cortion, deshalb wollen die das aufschreiben.

leider wird bei meinen neuro, bei einem schub direkt in die neuro eingewiesen!
ätzend! das will ich nicht mehr!
in 5 jahren erkrankung war ich 10-12 auf der neuro stationär.
alles kennen mich da, das nervt, ebenso der aufenthalt generell,
und das die einen immer bedrängen, ein mrt von oben bis unten
machen zu lassen.

jetzt bin ich durch euch endlich informiert!
bei nächsten schub bestehe ich auf urbason tabl. die kann ich dann entspannt
zu hause nehmen!

lucy, renate tausend dank für euren super infos!

Na dann würg dir mal einen ganzen Haufen Tabletten runter, denn nach meinen Informationen gibt es die maximal als 40mg Tablette. Frag deinen Hausarzt nach Dexa, wenn der olle Neuro nicht will.

Genau, den Hausarzt hätte ich auch empfohlen. Die meisten praktischen (= Haus-)Ärzte kennen Dexamethason (= Fortecortin® + diverse Generika) aus der alltäglichen Praxis, da sie es bei Anaphylaxien i.v. spritzen.

Fortecortin gibt es in 40-mg-Fertigspritzen, die meisten Hausärzte spritzen die im Notfall i.v. (nach dem Adrenalin, das kommt bei einem anaphylaktischen Schock als erstes). Wenn man es als orale Schubtherapie nimmt, kann man 5 kleine Tabletten à 8 mg schlucken. 40 mg braucht aber nur ein Zweizentnermann. Bei Frauen und Senioren reichen oft schon 32 mg.

Wer das nicht auf einmal schafft, darf sie auch hintereinander schlucken. Eine pro Schluck Wasser. Ich habe als Kind das Tablettenschlucken mit Hefetabletten aus dem Reformhaus geübt, davon habe ich 6 auf einen Sitz bewältigt, ähnlich wie das tapfere Schneiderlein (“Siebene auf einen Streich”).

Vom Methylprednisolon würde ich maximal 200 mg pro Tag morgens einnehmen, das sind 5 Tabletten. Mehr wäre eine Overkill-Dosis, die braucht aber kaum ein Mensch, die Becksche Optikusneuritis-Studie war pure Scharlatanerie. Generationen von Neuros sind unkritisch darauf reingefallen, selbst eingefleischte Cortisongegner wie W.W. (“Das war kein Heldenstück, Octavio!”).

LG Renate

ich habe tgl. übung im tabletten schlucken, ob da noch 5 oder 10 dazu
kommen, ist mir eigentlich egal!

hauptsache kein kh!

ich würde auch keine 1000 mg urbason als tabl. schlucken.
als die ms anfingt, und die läsionen nicht einzuordnen waren,
gaben sie mir 250 mg urbason i.v.
und was soll ich sagen, das half bestens!
die läsionen wurden kleiner, meine beschwerden gingen weg.

was will man mehr!

Hallo Renate,

möchte dich fragen, wie viele Tage man die Dexa Tabletten im Falle eines Schubes nehmen soll (muss) 3 oder 5 Tage ?
Ich habe bisher immer Prednisolon bekommen als Infussion (3 Tage a’ 1000mg).
Möchte es jetzt gerne mit Dex versuchen. Wie ist dein Rat?

LG Ariane

Hallo Ariane,

zwischen 3 und 5 Tage lang. Ich würde es von der Schwere des Schubs und der Stärke der Symptome abhängig machen. Auch vier Tage sind erlaubt. Es gilt immer die Regel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Da Dexamethason eine lange Halbwertzeit hat, und es im Körper kumuliert, machen Ärzte, die mit Dexa arbeiten, es manchmal auch so, dass sie nach vier Tagen einen Tag Pause machen, und die fünfte Dosis erst am sechsten Tag geben.

Nach 5 bzw. 6 Tagen sollte Schluss sein. Ausschleichen muss man Dexamethason nicht, da es sich dank der langen Halbwertzeit sozusagen selbst ausschleicht. (Abgesehen davon ist das Ausschleichen sowieso inzwischen veraltet, weil es mehr schadet als nützt.)

Liebe Grüße
Renate

Hallo Renate,

vielen Dank für deine Meinung;
anderes Thema Ocrelizumab!
wie ist das Resultat bisher! gibt es gute Nachrichten oder ist es wieder nur ein Hype?

Ich warte so sehr auf dieses Medikament und hoffe es hilft mir.

liebe grusse

Hallo Ariane,

Ocrevus (Ocrelizumab, Roche) ist heuer Ende März in USA zugelassen worden. Guckst du hier:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/03/29/ocrelizumab-zugelassen/chapter:all

Da findest du den aktuellen Stand in Bezug auf Ocrevus. Ich kenne mich aber mit den Monoklonalen Antikörpern überhaupt nicht aus. Bei mir musste Betaferon reichen. Ich halte dir die Daumen, dass Ocrevus dir das bringt, was du dir davon versprichst!

Liebe Grüße
Renate

Hi ana552,

mach doch wegen Ocrelizumab ein neues Thema auf.

Auch ist über die Suchfunktion schon etliches zu finden.

Grüße
Lucy