Hallo

Ich habe gerade den Link gefunden:

http://www.ms-uk.org/childhood-antibiotics-linked-inflammatory-diseases-adulthood-120417

In meinem Fall könnte etwas stimmen, als Kind hatte ich sehr oft Angina und wurde mit Antibiotika behandelt. Die Mandeln-Op war die Befreiung damals.

Liebe Grüsse
Daniela

Hi daniela10,

ich habe als Kind kaum Antibiotika bekommen und trotzdem eine MS bekommen…

Gerade bei solchen weiten Zusammenhängen findest du immer wieder Häufungen ohne Aussagekraft.

Grüße
Lucy

ich glaub, ich hab nur einmal im leben antibiotika bekommen. magen-darm problematiken hatte ich auch noch nie, eher in magen wie ein alter gaul! ms hat mich trotzdem erwischt. warum auch immer.

bislang bin ich durch alle mehr oder weniger sinnvollen ursachenerklärungen durchgerutscht …

Hallo Daniela10,
nunja, könnte doch möglich gewesen sein das eine der damaligen Antibiotika gaben entscheidend
für die Falschprogramierung des Immunsystems wurde.

Es reicht ja wohl schon eine einzige falsch Programmierte T Zelle
( sich über die Jahre vermehrend ) und bei der Kontrolle durchgerutschte T-Zelle die Myelin als fremd bewertet und angreift.

Nun leider ist das ganze ja schon vor Jahrzehnten geschehen - auf jeden Fall bis jetzt nicht rückkehrbar.

Scientists discover how to alter the immune system and reverse paralysis in mice (12/04/17)

Eine weitere Meldung auf der Seite beschreibt eine weitere Möglichkeit einer Korrektur des Programmfehlers. Wenn es nicht gelingt den Zerstörungsprozess ganz aufzuhalten - früher oder später

ist dann das Leitungsnetz für das die Immunmodulierung schutz bot aufgebraucht.

Tja, Daniela, nun hast Du ja vielleicht rausgefunden warum das alles so kam - konnte damals keiner ahnen.

Aber was nun?

Auf der Dmsg Seite werden ja auch Zwillinge (einer mit einer ohne MS) gesucht. Dort soll auch nach Unterschieden in der Darmflora gesucht werden.

Hallo Daniela,

meine Mutter misstraute der Wissenschaftsmedizin, und behandelte mich meistens nur mit rezeptfreiem Zeugs. Antibiotika bekam ich nur, wenn ich kurz vorm Abkratzen war. Die Mandeln hätte sie mir aber trotzdem rausnehmen lassen, wenn ich nicht gestreikt hätte.

Als ich erwachsen war, mied ich Ärzte wie die Pest, habe daher immer noch meine Mandeln, und bekam nur alle 10 Jahre mal ein Antibiotikum. Beim Diagnose-Schub im KH bekam ich eine Blasenentzündung (“Die hat bei uns jede”) und dagegen Ciprofloxacin, und ein paar Jahre danach wieder. Außerdem bekam ich mal eins gegen eine Kiefervereiterung. Das war’s aber schon.

Ansonsten hatte ich so gut wie nie Probleme mit dem Darm, eher, wie man bei uns sagt, “eine Kuttel wie eine Sau”. Ein Zusammenhang meiner MS mit der Darmflora ist für mich sehr unwahrscheinlich.

Übrigens sehe ich auch sonst keine Zusammenhänge. Ich hatte in der Zeit, als meine MS aktiv wurde, weder besonderen Stress - im Gegenteil, ich hatte mit Anfang 50 meine Schäflein im Trockenen. Ehemann, Kinder und Schwiegermutter habe ich mir erspart. Meine Eltern waren längst tot.

Bei mir passen die ganzen wohlfeilen Erklärungsmodelle mit den “außergewöhnlichen Belastungen” nicht (z.B. das von W.W.). Wenn MS stressabhängig wäre, hätte sie in Wirtschaftskrise, Diktatur und Krieg ein Massenleiden sein müssen.

War sie aber nicht. Meine Verwandten, mit denen ich gemeinsame Gene habe, standen unter Hitler mit einem Bein im Gestapo-Gefängnis, mit dem anderen im Luftschutzbunker und danach auf einem Haufen Trümmern. Eine Art Lagerfeuer- und Kameraderie-Romantik, wie sie W.W. in der Nazizeit sah, sehe ich nicht, nur tägliche Angst und Not.

Ich bin noch ohne Hygienewahn, Haushaltsreiniger und Fertiggerichte aufgewachsen. Die ersten nicht selbst gekochten Mahlzeiten nahm ich in der Uni-Mensa zu mir. Aber das war 30 Jahre vor meiner MS.

Daher gefällt mir Stefans MS-Hypothese, dass mir irgendwann ein Stück Himmel auf den Kopf gefallen ist, immer noch am besten. Außerdem gibt es “DIE” MS nicht. Das ist nur ein Oberbegriff, wie man ihn früher für allerlei noch nicht erforschte Krankheiten benutzte.

Irgendwann verstand man, dass “Husten” und “Bauchweh” nicht immer dieselbe Krankheit sind. Bei den MSen arbeitet man eifrig an der Subtypisierung. Vor ein paar Jahren konnte man MS und NMO noch nicht unterscheiden, jetzt kennt man die Aquaporin-4-Antikörper. Die Zeit arbeitet für uns, nur ist ein Kurswechsel fürs medizinische Establishment schwieriger als für ein Containerschiff.

Liebe Grüße
Renate