Hallo JaNeinVielleicht,
verschluckst du dich denn oft beim Essen? Kriegst du öfter mal einen Bissen in den “falschen Hals”? Oder was genau verstehst du denn unter “mittelstarken Schluckbeschwerden”?
Du schreibst: “ich weiß, dass sie für einen ms-schub eigentlich zu lange andauern”. Was meinst du denn mit: “zu lange”? Woher weißt du das? Ohne Behandlung kann ein Schub mehrere Monate lang dauern. Als ich, etwa ein Jahr vor meiner Diagnose, eine taube Gesichtshälfte (einschließlich Zunge) hatte, dauerte das etwa ein Dreivierteljahr lang, und mangels entzündungshemmender Behandlung sind auch Reste zurückgeblieben.
Es waren diejenigen Bereiche betroffen, die vom mittleren und vom unteren Ast des rechten Trigeminus innerviert werden. Ganz normal wurde die Empfindung in der rechten Gesichtshälfte nicht mehr. Verschluckt habe ich mich dadurch aber noch nicht.
Normalerweise löst die Aspiration dessen, was eigentlich in die Speiseröhre sollte, sofort einen Hustenreiz aus, auch wenn es nur Wasser ist. Man wacht sogar daran auf. Gefährlich wird es, wenn dieser Hustenreflex nicht mehr funktioniert. Dann kann man ersticken oder eine Aspirationspneumonie kriegen. Im Endstadium der MS ist das nicht selten und manchmal auch Todesursache. Stellst du solche Störungen an dir fest?
Falls ja, solltest du mal die komplette Diagnosemühle durchlaufen, MRT von Schädel und Wirbelsäule, Lumbalpunktion/Liquoranalyse, evozierte Potentiale. So ein Verdacht ist nicht schön, aber immer noch weniger schlimm, als von ein paar Symptomverharmlosern in die Psychsomatik-Ecke gestellt zu werden. “Du bist ja hysterisch, das bildest du dir nur ein”, und so weiter.
Liebe Grüße
Renate