Hallo sunshine,
ich bin unter Betaferon stabil, seit ich 2005 damit angefangen habe. Ich habe nur einmal (2007) einen Absetzversuch gemacht, für den ich mit einem schweren Schub bezahlt habe. Meinem Neuro kann ich keinen Vorwurf machen, dass er mich nicht davon abgehalten hat.
Er widerspricht mir eigentlich selten. Und Anwendungsbeobachtungen macht er keine, er ist ein niedergelassener Feld-Wald-und-Wiesen-Neuro ohne Verbindungen zur Pharmaindustrie und ohne MS-Schwerpunkt. Die meisten seiner Patienten haben Schlaganfälle oder Parkinson.
Die MS ist immer für eine Überraschung gut, und kann auch dann plötzlich wieder zum Schlag ausholen, wenn sie sich zehn Jahre lang tot gestellt hat. Ohne ersichtlichen Grund, ohne emotionale Belastung, ohne Ehekrise oder Tod der Schwiegermutter, einfach so.
Ein Beleg für die Weihesche “Überlastungshypothese” bin ich bestimmt nicht, ich hatte nie einen Mann., Kinder, Schwiegermutter, und auch keinen Arbeitgeber. Ich kann nur spekulieren, dass mein MS-Subtyp nicht auf Überlastungen anspricht.
Da Betaferon keine chemischen Zusätze enthält wie diejenigen Interferone, die in Fertigspritzen sind (v.a. Rebif), ist es meistens gut verträglich. Meine Haut spielt gerne verrückt. Betaferon enthält außer dem Interferon aber nur noch Mannitol, Humanalbumin und Salzwasser, keinen Schaumhemmer, kein Konservierungsmittel.
Nebenwirkungen hatte ich höchstens in den ersten drei Wochen. Zu den ersten ca. 5 Spritzen habe ich auf Anweisung der Schering-Spritzschwester je 400 mg Ibuprofen genommen, aber da ich Marcumarpatientin bin und NSAR bei mir blutverdünnend wirken, kam eine Dauermedikation mit einem NSAR für mich nicht in Frage.
Darum musste ich eine BT in Frage, die ich ohne Zusatzmedikation vertrage. Sonst nehme ich noch einen Haufen Medikamente gegen meine anderen Defekte: ein Herzglykosid, einen Blutverdünner, einen Betablocker, ein paar Medis gegen meine neuropathischen Schmerzen (täglich Amitriptylin, bei Bedarf Metamizol und Tilidin).
Schließlich noch die üblichen Verdächtigen: tägiich 6.000 I.E. D3, täglich 600 mg ALA. Meine Blut-, Leber- und Nierenwerte sind optimal. Ich lasse sie etwa alle 3 Monate kontrollieren.
Mit anderen MS-Therapeutika habe ich keine Erfahrungen gesammelt, ich habe von Anfang an (seit 2005) Betaferon genommen und bin dabei geblieben. Auch die sonstigen Wirkungen, die es hat, finde ich gut, vor allem die Hemmung des Wachstums von Tumoren. Vor ein paar Jahren hat man außerdem festgestellt, dass Interferone virusinduziertes Asthma heilen können. Ich habe seit der Pubertät Asthma, aber in den letzten Jahren merke ich fast nichts mehr davon.
ich werde beim Betaferon bleiben, solange ich es erstattet bekomme. Ich hoffe, noch lange!
Liebe Grüße
Renate