Hallo zusammen,

ich habe Anfang 2013 mit 20 Jahren die Diagnose Diabetes Typ 1 bekommen und nun auch noch die (vorläufige) Diagnose MS. Ich hatte im Februar 2015 einen Schub mit Sprachproblemen und starken Motorischen Einschränkungen und nun wurden bei einem Kontroll-MRT wieder neue Läsionen im Hirn erkannt (nachdem ich mittlerweile schon mit ADEM diagnostiziert wurde, also einem einmaligen Anfall, da seitdem jedes MRT in Ordnung war). Ich wurde von meiner Neurologin nun in eine Neuroimmunologische Spezialklinik überwiesen für die entgültige Diagnose und Therapieart, wo aber erst im Februar wieder Termine frei sind. Ich hänge also aktuell etwas in der Luft und mich beschäftigen so viele Fragen…
Was mich mit am meisten quält, ist die Angst, dass ich nun meinen Kinderwunsch aufgeben muss. Ich bin mit meinem Mann zusammen seit ich 15 bin und wir hatten vor Kurzem unseren 1. Hochzeitstag. Eigentlich wollten wir so langsam mit der Familienplanung beginnen, mein Diabetes ist auch passend für eine Schwangerschaft eingestellt und meine Gynäkologin hat ebenfalls grünes Licht gegeben, durch die MS-Diagnose wird das alles jetzt aber wieder in Frage gestellt.
Ich weiß, dass eine Schwangerschaft mit diesen Krankheiten einzeln sehr gut möglich ist, wenn man gut eingestellt ist und gute Betreuung hat. Über die Risiken bei der Schwangerschaft für die Mutter und das Kind, wie Behinderung, Tod etc. mit MS UND Diabetes Typ 1 habe ich leider quasi nichts im Internet gefunden. Ist eine Schwangerschaft überhaupt möglich/empfehlenswert? Vielleicht hat hier ja jemand Erfahrungen damit und kann mir helfen, ich halte die Ungewissheit bis Ende Februar nicht aus…
Lieben Dank für eure Kommentare und Viele Grüße,

Bexi

Hi Bexi,

an deiner Stelle würde ich mich dort hin wenden:

http://www.ms-und-kinderwunsch.de/

Die führen nicht nur ein Register, sondern beraten auch.

Bevor du eine Therapie anfängst, solltest du die Entscheidung getroffen haben.

Denn die meiste MS Mediamente brauchen Monate bis vielleicht eine Schutzwirkung aufgebaut ist. Und sollten spätesten bei Eintritt der Schwangerschaft abgesetz werden.

Zudem schränkt der Kinderwunsch auch die Therapieauswahl ein.

Grüße
Lucy

Ich weiß, dass eine Schwangerschaft mit diesen Krankheiten einzeln sehr gut möglich ist, wenn man gut eingestellt ist und gute Betreuung hat.

Meine Beste Schulfreundin hat Diabetes Typ I, hat zwei Kinder und ist gut eingestellt.

Bei MS ist das mit dem guten Einstellen so ne Sache. Sie ist auch heute noch ziemlich unberechenbar. Entgegen der Prospekte der Pharma. Die Leben mit MS ist lange nicht so rosarot, wie die es darstellen. Klar gibt es “einfachere” Fälle aber eben auch das Gegenteil und keiner kann es vorher sagen.

Grüße Idefix

Ms ist eine der schwersten derzeit auf dem Markt befindlichen Krankheiten. Auch wenn man das zu Beginn der Erkrankung meist noch nicht merkt, da sie bei einem durchschnittlichen/normalem Verlauf oft viele, viele Jahre (manchmal Jahrzehnte) braucht, bis sich das Vollbild entwickelt.

Warum muss man da ein Kind mit hineinziehen? Aus “Kinderliebe”?

Ich glaube, man braucht nicht allzuviel Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass es für kein Kind schön ist, den langsamen Verfall eines Elternteils live mitzuerleben.

Außerdem weiss man heutzutage, dass bei der Entstehung der MS eine genetische Komponente mit hineinspielt.

Mir würde kein Argument einfallen, was beim Vorhandensein einer MS für einen Kinderwunsch spricht. Und die Zweiterkrankung an Diabetes macht es auch nicht besser.

XXX

Hi Bexi,

es gibt in Bochum im Josefshospital eine Ärztin, die sich hauptsächlich mit MS und Kinderwunsch beschäftigt. Vielleicht googelst Du die mal oder rufst da einfach an, die vergeben auch Gesprächstermine. Leider habe ich den Namen vergessen, aber das sagen die Dir bestimmt. Da kannst Du vermutlich auch wegen der Wechselwirkungen von Medikamenten und Deinen leider schon zwei Krankheiten fragen.

Bei MS ist es so, das sich die Schwangerschaft nicht negativ auf den Verlauf auswirkt. Ich bin selber Mama, jetzt sind meine Kinder schon älter
und ich kann rückblickend sagen, das es schaffbar war, aber manchmal auch sehr hart, weil Kindern die Befindlichkeiten der Erwachsenen ziemlich egal sind und Du Deine Ruhe nicht mehr bekommst, wenn Du sie brauchst.
Generell davon abraten würde ich nicht, und nicht jede MS endet in einem
Horrorszenario. Mein Hauptproblem waren und sind immer Nervenschmerzen und Müdigkeit, da die aber eine täglich wechselnde Intensität haben, konnte ich alles Drumherum planen. Mich hat übrigens keiner gefragt, ob ich Kinder mit MS hätte haben wollen. Als ich die Diagnose bekommen habe, waren sie schon 5 und 7 Jahre alt…
ich weiß nicht, ob ich mich getraut hätte, hätte ich es gewusst- weil man
eben nicht weiß, was einem diese Mistkrankheit noch bringt.

Ich würde Dir aber dringend raten, Dich erst einmal mit der Krankheit auseinander zu setzen und die Diagnose zu verarbeiten. Und auch Dein Mann sollte sich darüber im Klaren sein, das er vermutlich langfristig mehr Arbeit haben wird als andere Väter, wenn ihr euch dafür entscheidet.

Vererbbar ist MS nicht. Die Wahrscheinlichkeit, das Kinder auch daran erkranken ist höher als beim Rest der Bevölkerung, aber immer noch gering. Ein Behinderungsrisiko gibt es auch nicht für die Kinder, es sei
denn, Dein Medikament löst das aus- nur die MS allein tut es nicht.

Hallo Brexi,

ich habe mein mit 35 bekommen Kind und nach 21 Jahren MS. Mir geht es soweit noch ganz gut. Ich habe im Sommer Gehprobleme und Gleichgewichtsstörungen. Diese kriege ich aber mit Krankengymnastik wieder in den Griff. Meine MRT’s zeigen Stabilität.
Du bist noch jung, wenn ich richtig gerechnet habe, bist du 23 und hast die MS erst seit knapp 2 Jahren. Ich würde dir raten noch ein bisschen abzuwarten und schauen was die MS mit dir macht. Gewöhn dich an die Einschränkungen, falls du welche haben solltest. Mit Kind wird es nicht einfacher. Es würde dich klar lieben, aber auch verärgern. Das kann nerven “kosten”.
Teile uns doch mit, wie dein Mann sich zu diesem Thema äußert.
lg Luisa

Hallo

Bei der Frau DR.Hellwig von der Ruhr UNI Bochum bist du gut aufgehoben. Sie dürfte die Spezialistin für Kinderwunsch mit MS in Deutschland sein und arbeitet schon seit vielen Jahren auf dem Gebiet und hat auch das Register in den Staaten mit aufgebaut.

Dann suchst du dir eine Diabetologische Schwerpunktpraxis und läßt deinen Diabetes dort während der Schwangerschaft überwachen bzw einstellen.

Dein Diabetes Typ 1 dürfte normal während der Schwangerschaft keine großen Probleme machen.
Deinen Diabetes wirst du auch nach der Schwangerschaft behalten. Dein Kind wird evtl. deinen Diabetes von dir erben. aber nicht die MS.

Das alles ist kein Grund kein Kind zu bekommen. Aber wohl überlegen muss man sich das schon.

Ich wünsche dir alles Gute.

Paps

MS nicht erben aber die genetusche Dispositition…

Richtisch… Idefix

Gut uffgepasst

Gell :)))
Woisch ich bekomm das bei einer Freundin mit… 6 Kinder. Die beiden Jungs haben keine MS. Die 4 Schwestern ja… das ist übel, die Angst, daß man diese genetische Disposition weitergibt…

@ Idefix

Ja, gell, die Eltern geben einem schon was mit.

Mir haben beide Elter eine Gerinnungsstörung mitgegeben. Meine 3 Geschwister haben das nicht.

Vor ein paar Wochen stand auf der Amsel das es ein Zusammenhang zwischen MS und Gerinnungsstörung gibt.

Ich habe bis jetzt fast alles abbekommen, meine Geschwister nichts und es gibt in der ganzen großen Verwandtschaft keinen der MS hat außer ich. Fiel fehlt mir nicht mehr dann habe ich die ganze Palette.

Jetzt hat sich herausgestellt, das meine MS von anderen schweren Krankheiten überdeckt war, so das sicherst vor 2 Jahren die Diagnose bekommen habe, im Alter > 60.

Ich wünsche Euch allen ein Gutes Neues Jahr mit möglichst viel Gesundheit soweit es möglich ist.

Paps

Mit Humor ;D man gönnt sich ja sonst nix ;)))

Aber im Ernst, es ist einfach besch…eiden der eine kriegt alles mögliche, der andere nix… das nervt. Meine Ma und ich lachen sich jeden Mist an … Krebs und so, mein Papi hat Blutwerte, da würden viele Junge dafür auf den Kopf stellen… Aber er hat Demenz… wie es ist ist nix ;D
Humor ist, wenn man trotzdem lacht …

Wie heißt es bei Life of Brian… allways look on the bright side of life…

LG Idefix

der erste Satz hört sich aber mal dumm an. Das ist, wenn man Wörter verschiebt und vor dem Abschicken nicht mehr nach liest.
Also: Ich habe meinen Sohn mit 35 und nach 21 Jahre MS bekommen.