“werde halt dick und hab immer Hunger haha aber sonst alles gut”
Hallo Sascha,
das muss aber nicht sein. Wenn du noch die hirnrissigen Overkill-Dosen von 1 oder gar 2 g (Methyl)Prednisolon pro Infusion erlaubst, solltest du unter Cortison auf jeden Fall nicht nur deinen Serumkaliumspiegel, sondern auch deinen Blutzucker überwachen (lassen) und kohlenhydratarm essen. Der BZ kann unter den neuro-üblichen Cortison-Dosen nämlich übel entgleisen. Du kannst davon sogar einen Diabetes Typ 2 entwickeln.
Heißhunger und Fressattacken unter Cortison sind auch eine Folge dieser Wirkung auf den Blutzucker. Das ist keine “Neben-”, sondern eine Hauptwirkung dieses Nebennierenrindenhormons.
Es soll im Überlebenskampf sehr schnell sehr viel Energie zur Verfügung stellen, und das tut es unter anderem, indem es den Blutzucker erhöht und die Verdauung durch Erhöhung der Magensäureproduktion beschleunigt - sodass man einen Magenschutz (Protonenpumpeninhibitor) einnimmt, um keine Cortisongastritis zu bekommen.
Die Wirkung, die für uns wichtig ist, ist die Wiederherstellung der Blut-Hirn-Schranken-Funktion, dadurch dass Cortison das Transmembranprotein Occludin induziert, das dafür sorgt, dass die Endothelzellen der Blutgefäße im ZNS sich wieder enger zusammenschließen. Darum ist es wichtig, den akuten Schub so rasch wie möglich zu behandeln und den Schaden zu begrenzen.
Liebe Grüße
Renate