Hallo liebe Community,

Ich bin Studentin an der HTW Berlin und studiere Produktdesign. Seit 4 Jahren spritze ich Copaxone und habe mir gedacht, jetzt wo ich meinen Bachelor schreibe, ein nutzerorientiertes Injektionsset für MS Patienten zu entwickeln.

Um eure Meinungen und Wünsche herauszufinden habe ich eine Umfrage erstellt. Es würde mir sehr weiter helfen wenn ihr euch dafür kurz Zeit nehmen würdet.

Hier der Link zur Umfrage: https://lamapoll.de/patientenumfrage-5

Vielen lieben Dank schon mal im Voraus

Viele Grüße

Hallo jasmin0525,
naja, Du nutzt das Set ja seit 4 Jahren, … tja, ich wüste nicht so recht was da noch fehlen könnte…vielleicht dei Alkoholpads? … Was meinst Du denn … gibt es etwas was Dir zur Anwendung fehlt? Mir fallt da nicht wirklich was ein. Was könnte das sein…

Hallo Jasmin,

Gegenfrage: Für welches Medikament soll das Set bestimmt sein? Es macht schon einen erheblichen Unterschied, ob es als Fertigspritzen in den Handel kommt, oder als Pulver plus Salzwasser. Außerdem kann ich mir unter “nutzerorientiertes Injektionsset” nicht viel mehr vorstellen, als das, was ohnehin schon längst als Zubehör mitgeliefert wird.

Ich persönlich gehöre nicht der Zielgruppe für irgendwelche “Injektions-Gimmicks” an. Ich spritze von Hand, und benutze kein Gimmick. Aber ich verstehe natürlich, dass Neulinge am liebsten auf Knöpfchen drücken wollen, wie sie sie vom Smartphone gewöhnt sind. Die gieren natürlich nach solchen, möglichst “smarten” Injektionshilfen.

Mich verlangt es nach so etwas nicht, aber die Umfrage habe ich halt mal ausgefüllt. Obwohl ich mir unter “Injektionsset” nicht wirklich was vorstellen kann.

Liebe Grüße
Renate

Hallo michab,

mir geht es darum eine Art Injektionsstation zu entwickeln wo alles griffbereit vorhanden ist also Spritzen, Kühlkissen, Injektor…alles was man so braucht ohne sich vorher alles zusammensuchen zu müssen. Als Gestalterin sehe ich natürlich auch den ästhetischen Aspekt als Problem, die bisherigen Hilfsprodukte sind optisch überhaupt nicht ansprechend. Ich weiß vielen ist das egal, aber ich denke wenn die Produkte einheitlich und ansprechend designed sind würde es auch denen auffallen.

Hallo Renate,

erstmal vielen Dank dass du an meiner Umfrage teilgenommen hast.
Mit “nutzerorientiert” meine ich im Allgemeinen dass man in die Rolle des Anwenders schlüpft und alle Aspekte beachtet. Das heißt also dass ich den ganzen Ablauf einer Injektion bedenke und nicht nur die Injektion an sich.
Die Idee dahinter ist nicht nur einzelne Produkte zur Anwendung zu schaffen sondern eine Art Injektionsstation zu entwickeln in einem einheitlichen und ansprechenden Design, wo alles was man für eine Injektion braucht griffbereit vorhanden ist (Spritzen, Injektor/Griffhile, Kühlkissen, Pflaster etc.). Das bedeutet natürlich auch dass ich dafür den Injektor/die Griffhilfe neugestalten muss, damit diese zu meiner Station passen. Daher die Umfrage wie zufrieden ihr mit den bisherigen Produkten seid und was verbessert werden könnte.

LG Jasmin

Hallo,
das Set, das ich aktuell nutze, ist ganz ok für meine Bedürfnisse.

Der automatische Injektor liegt in einem Behälter, der auch aufrecht zu stellen ist.
Innen sind kleine Schächte für die Reserve-Nadelspitzen.

Zum Transportieren gibt es eine Art Umhängetasche (wie Fototasche) mit diversen Fächern
für Alkohol-Pads, Kühlkissen und Ersatzbatterien.

Bin ich am Wochendende unterwegs, brauche ich die Tasche nur zu schnappen und in
meinen Rucksack zu versenken. Also keine lange Sucherei der einzelnen Bestandteile.
Optimaler kann ich es mir nicht vorstellen.

Gruß
Heike

Hallo Jasmin,

hast du selbst MS, und wenn ja, was spritzt du? Dein Vorhaben klingt eher so, als würdest du dir Gedanken über ein Bedürfnis machen, das die Betroffenen gar nicht haben.

Bedenke bei der Planung bitte zunächst, dass Fertigspitzen kühlpflichtig sind. Eine Dreimonatspackung eines Interferons kann im Kühlschrank so viel Platz brauchen wie zwei Schuhkartons.

Meine “Injektionsstation”, nicht nur fürs Interferon, sondern auch für alles, was ich sonst noch spritzen muss, ist der Küchentisch. Daneben, im Sitzen zu erreichen, habe ich einen kleinen (150 Liter) Kühlschrank für meine Medikamente. Einiges davon ist ebenfalls kühlpflichtig, z.B. meine Heparin-Spritzen (Thromboseprophylaxe) und meine B12-Spritzen.

Salben und Cremes kühle ich auch. Da es in meiner Obergeschosswohnung im Sommer oft wochenlang über 25 Grad hat, muss ich dergleichen kühl lagern. Wer Kühlkissen benutzt, muss die auch in den Kühlschrank legen können. Plane also für deine Injektionsstation genug Kühlschrankraum ein. 150 Liter dürften reichen. Oder zwei Etagen in einem Großkühlschrank. Den kann man ja “Trump” nennen, zu Ehren dessen, der den globalen Klimawandel als „Schwindel“ bezeichnet.

Man kann nicht alles, was man zum Spritzen braucht, an einer Stelle aufbewahren, da die Einzelteile teils gekühlt werden müssen, teils nicht. Wenn man ein Spritzentagebuch führt, legt man das nicht in den Kühlschrank, und den Kugelschreiber auch nicht. (Der funktioniert besser, wenn die Tinte nicht zu kalt ist.) Vielleicht braucht man manchmal auch noch ein Pflaster.

Zusammensuchen muss ich, jedenfalls bei meinem Medikament (das mit B), nichts. Alles, was man für eine Injektion braucht, ist in der Einzeldosispackung, also auch die Desinfektionstupfer. Sie ist etwa so groß wie zwei Zigarettenschachteln, und passt in die Handtasche, falls man mal auswärts übernachtet.

Zusätzliche “Hilfsprodukte” benutze ich nicht, da ich manchmal auch im Bett spritze, wenn ich mich schon hingelegt habe. Ich greife eine Einzeldosispackung aus dem Kühlschrank und nehme sie mit ins Bett.

Nach der Injektion schraube ich die Kanüle ab, ziehe den Kolben aus der Spritze, biege die Kanüle um (sollte jemand versuchen, sie wieder gerade zu biegen, bricht sie ab), stecke sie in die Spritze und dann den Kolben wieder rein. So kann sich niemand an der Kanüle stechen. Der ganze Müll kommt zurück in die Schachtel, und bei nächster Gelegenheit in die Mülltonne.

Einen elektronischen Autoinjektor gibt es z.B. bei Rebif, den “Rebismart”. Der wird mit Patronen geladen, die für mehrere Injektionen ausreichen. Die müssen in den Kühlschrank. Wozu da noch eine zusätzliche Injektionsstation? Für eine Tätigkeit, die maximal pro Tag drei bis fünf Minuten in Anspruch nimmt, richte ich in meinem Wohnbereich keine “Stationen” ein, sorry. - Just my two Cents.

Liebe Grüße
Renate

Hallo Renate,

herzlichen Dank für die amüsante Schilderung :slight_smile:

Hallo Jasmin,

such doch mal im Archiv des Copaxone-Forums - Ich kann mich an eine lustige Diskussion erinnern, in der es darum ging, wie man den Injektor pimpen könnte.

Ansonsten denke ich, ist der Hersteller dafür zuständig, den Nutzern der jeweiligen Medis das Verbrauchsmaterial zur Verfügung zu stellen - und da jeder seine persönliche Vorgehensweise hat, richtet sich das jeder selbst ein - sonst müsste zum Kühlschrank auch noch ein Wasserkocher für die Leute, die sich einen Teebeutel auf die Spritzstelle packen.

Bei mir liegt das Zeug im Bad, die Spritzen sind im normalen Kühlschrank, und die Abwurfbox ist eine Dose, die ich irgendwann mal lackiert habe … auf Design kann ich bei dem Zeug (und auch sonst) verzichten - es muss funktionieren und möglichst wenig Aufwand nach sich ziehen.

LG

Tanja

Hallo Jasmin,

wenn ich mich an meine “Spritzzeit” zurückerinnere, dann hatte ich immer “Manschetten” (Kopfkino) vor dem Spritzen (generell habe ich keinen Injektor benutzt).
Bauch und Po ging mental am besten.

Wäre vielleicht lohnenswert zu prüfen, ob ich hier eine Aussnahme darstelle und wenn nein, wie / durch was für eine Beilage im Injektionsset man diesen Umstand abfeder oder gar eliminieren kann.

Hallo Jasmin,

ich wundere mich schon was du alles für Zeug benötigst - Spritze rein und fertig, mehr habe ich nie gebraucht.