Hallo Jasmin,
hast du selbst MS, und wenn ja, was spritzt du? Dein Vorhaben klingt eher so, als würdest du dir Gedanken über ein Bedürfnis machen, das die Betroffenen gar nicht haben.
Bedenke bei der Planung bitte zunächst, dass Fertigspitzen kühlpflichtig sind. Eine Dreimonatspackung eines Interferons kann im Kühlschrank so viel Platz brauchen wie zwei Schuhkartons.
Meine “Injektionsstation”, nicht nur fürs Interferon, sondern auch für alles, was ich sonst noch spritzen muss, ist der Küchentisch. Daneben, im Sitzen zu erreichen, habe ich einen kleinen (150 Liter) Kühlschrank für meine Medikamente. Einiges davon ist ebenfalls kühlpflichtig, z.B. meine Heparin-Spritzen (Thromboseprophylaxe) und meine B12-Spritzen.
Salben und Cremes kühle ich auch. Da es in meiner Obergeschosswohnung im Sommer oft wochenlang über 25 Grad hat, muss ich dergleichen kühl lagern. Wer Kühlkissen benutzt, muss die auch in den Kühlschrank legen können. Plane also für deine Injektionsstation genug Kühlschrankraum ein. 150 Liter dürften reichen. Oder zwei Etagen in einem Großkühlschrank. Den kann man ja “Trump” nennen, zu Ehren dessen, der den globalen Klimawandel als Schwindel bezeichnet.
Man kann nicht alles, was man zum Spritzen braucht, an einer Stelle aufbewahren, da die Einzelteile teils gekühlt werden müssen, teils nicht. Wenn man ein Spritzentagebuch führt, legt man das nicht in den Kühlschrank, und den Kugelschreiber auch nicht. (Der funktioniert besser, wenn die Tinte nicht zu kalt ist.) Vielleicht braucht man manchmal auch noch ein Pflaster.
Zusammensuchen muss ich, jedenfalls bei meinem Medikament (das mit B), nichts. Alles, was man für eine Injektion braucht, ist in der Einzeldosispackung, also auch die Desinfektionstupfer. Sie ist etwa so groß wie zwei Zigarettenschachteln, und passt in die Handtasche, falls man mal auswärts übernachtet.
Zusätzliche “Hilfsprodukte” benutze ich nicht, da ich manchmal auch im Bett spritze, wenn ich mich schon hingelegt habe. Ich greife eine Einzeldosispackung aus dem Kühlschrank und nehme sie mit ins Bett.
Nach der Injektion schraube ich die Kanüle ab, ziehe den Kolben aus der Spritze, biege die Kanüle um (sollte jemand versuchen, sie wieder gerade zu biegen, bricht sie ab), stecke sie in die Spritze und dann den Kolben wieder rein. So kann sich niemand an der Kanüle stechen. Der ganze Müll kommt zurück in die Schachtel, und bei nächster Gelegenheit in die Mülltonne.
Einen elektronischen Autoinjektor gibt es z.B. bei Rebif, den “Rebismart”. Der wird mit Patronen geladen, die für mehrere Injektionen ausreichen. Die müssen in den Kühlschrank. Wozu da noch eine zusätzliche Injektionsstation? Für eine Tätigkeit, die maximal pro Tag drei bis fünf Minuten in Anspruch nimmt, richte ich in meinem Wohnbereich keine “Stationen” ein, sorry. - Just my two Cents.
Liebe Grüße
Renate