Hallo Indiana (Jones?),
mit “gestern angemeldet” meinte ich nicht dich, sondern Chinwendu - gestern angemeldet, und sofort Werbung gepostet. Das erweckt nun mal Misstrauen. Viele von uns haben schon einiges an Lehrgeld für MLM-Unsinn bezahlt.
Da kann einen nur die alte Weisheit trösten: “Kein Geld ist besser angelegt als das, um welches wir betrogen wurden, denn wir haben dafür unmittelbar Klugheit eingehandelt.” (Von wem das stammt, weiß ich leider nicht mehr.)
Ich bin kein Vitamin-D-Gegner, im Gegenteil, ich nehme seit etwa 2 Jahren täglich 6.000 I.E. Auf eigene Rechnung, denn mein Hausarzt lehnt Nahrungsergänzungsmittel ab. Er ist aber lernfähig - vielleicht kriege ich ihn irgendwann noch rum.
Danke schön für deine freundlichen Worte zu meinen Cortison-Erfahrungen! Ich lese in letzter Zeit öfter von Langzeit-MSsies, bei denen nach einigen Jahren mit Overkill-Stoßtherapien die “osteoporösen” Brustwirbel unter der Last des Körpers zusammenkrachen. Wie eine Pappschachtel, auf die sich ein Elefant draufgesetzt hat.
Mir war die sauschlechte “Studie” dieses geschäftstüchtigen Augenarztes Roy W. Beck aus Florida von Anfang an nicht geheuer, und ich habe nur einmal, bei meinem Diagnose-Schub, 4 x 500 mg Prednisolon in mich reinlaufen lassen (und mit meiner Tachykardie beinahe Herz-Alarm ausgelöst), dann nie wieder.
Dabei nehme ich seit meiner Pubertät, also seit etwa 45 Jahren, Cortisone wegen meinem Asthma und meinen Allergien. (Als ich die ersten “Delphicort”-Tabletten vom Allergologen bekam, war ich etwa 16.) Immer nach der einzigen Grundregel, die für alle Cortisone gilt: So viel wie nötig, so wenig (und so kurz) wie möglich.
Jetzt bin ich 62 und habe weder Osteoporose noch Diabetes 2 noch Grauen oder Grünen Star. Auch kein metabolisches Syndrom.
Ich finde, es war schon längst höchste Zeit, mit diesen verheerenden Overkill-Dosen Schluss zu machen. Aber selbst ein internetbekannter “alternativer” MS-Arzt und fanatischer Cortisongegner hat sich nicht entblödet, die Beck-Studie in seinen selbst verlegten Anfänger-Broschüren zu lobpreisen.
Dafür müsste er eigentlich alle um Verzeihung bitten, die sich aufgrund der Lektüre gerade seiner Büchlein vertrauensvoll mit Overkill-Dosen nach der “vorbildhaften” Beck-Studie haben behandeln lassen, und jetzt kaputte Augen und Knochen haben. Auch wenn er jetzt, besser spät als gar nicht, vom Saulus zum Paulus geworden ist.
Ich bleibe bei meiner Empfehlung, statt eine Overkill-Dosis (Methyl)Prednisolon infundieren zu lassen, Dexamethason oral einzunehmen. Natürlich ärztlich begleitet. Mein Hausarzt hat mein Wort, dass ich Bescheid sage, wenn ich welches nehme. Ich habe immer welches in der Hausapotheke, da ich in der Pampa lebe und keinen Chauffeur habe.
Ich bleibe übrigens auch dabei: Wer Cortison verbieten lassen möchte, aber abhängig und tot machende OTC-Analgetika wie Thomapyrin verharmlost, der ist wohl auf dem falschen Auge blind.
Liebe Grüße
Renate