Letzte Woche war ich bei meinem Neurologen und habe unter anderem um ein Rezept für Physiotherapie gebeten. Ich habe keins bekommen. Seine Begründung war, dass ich mich ja noch bewegen können und zudem keine Koordinationsstörungen habe.
Kennt sich jemand damit aus, welche Kriterien ein MSler erfüllen muss um Physiotherapie zu bekommen?

Hallo, da solltest Du Dir einen anderen Neuro suchen. Ein Rezept für Physio ist m.E. einfach zu erhalten. Dient ja auch dazu die Beweglichkeit zu erhalten.

Liebe Grüsse und einen schönen Sonntag

Hallo,
Welche Symptome/Schwierigkeit konkret hast Du, welche Physio wolltest Du machen?

Gruß

Hi Yay,

der Neuro muss die KG auch begründen können, d.h. was würde dir die KG aktuell bringen, welche Symptome sollen verbessert werden?

Wenn du keine Ausfälle hast, die eine Therapie bedürfen, kann das ganze nicht begründet werden.

Grüße
Lucy

Hallo,

nur weil man die Diagnose MS hat, bekommt man keine Physiotherapie. Es müssen schon Einschränkungen vorhanden sein, die gezielt therapiert werden sollen. Ansonsten müsste der Neuro Jahre später die Kosten aus der eigenen Tasche bezahlen.

Hallo Yay,

Krankengymnastik bekommst du zur Vorbeugung und Behandlung von Bewegungseinschränkungen aufgrund deiner MS. Wenn du noch keine Einschränkungen hast, ist es für KG leider noch zu früh.

LG Renate

Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich kann mich zwar bewegen, aber Bewegungen der Arme und Beine strengen mich an (ist wie gegen einen Widerstand).

Außerdem würde ich gerne meine Gehstrecke verlängern und meine Stehfähigkeit verbessern. Mein Neurologe findet es aber prima, dass ich ca. eine 3/4 Stunde gehen kann.
Darüber hinaus würde ich gerne meine permanenten Knieschmerzen los werden (aus orthopädischer Sicht ist alles ok)
Keine Ahnung ob Physiotherapie dabei etwas bringt.

Ich hätte gerne einmal Physiotherapie nach Bobat oder Vojta ausprobiert.
Vielleicht sollte ich mal über einen Neurologen wechseln nachdenken.

Hallo, ich bin vor fünf Jahren, vor meinen Neurologen Termin eine Stunde spazieren gegangen, dann hat er es endlich gesehen, jetzt habe ich Physio, Ergo ( Hirnleistung). Basistherapie und volle Erwerbsminderungsrente.
Für Physio und Ergo habe ich eine langfristige Heilmittelverordnung von der Krankenkasse damit da Bugedt
vom Neuro nicht belastet wird. gruß

Hallo Harry,

das ist eine gute Idee :slight_smile:

Arbeiten tue ich auch nicht mehr; habe in der Altenpflege (Schwerstpflegebereich) gearbeitet.

Eine Umschulung traue ich mir derzeit wegen meiner ausgeprägten Fatigue trotz Vigil nicht zu.
Derzeit deeskaliere ich mit Gilenya.

Lg

Hi Yay,

du eskalierst mit Gilenya! Denn Gilenya ist eine Eskalationstherapie für einen hochaktiven Verlauf.

Und was die Fatigue angeht, die wurde bei mir unter Gilenya so heftig, dass ich bis zu 400mg Vigil gebraucht habe, davor waren es 100-200mg und danach auch wieder so 100-200mg…

Grüße
Lucy

Hallo Harry,

“Hallo, ich bin vor fünf Jahren, vor meinen Neurologen Termin eine Stunde spazieren gegangen, dann hat er es endlich gesehen, jetzt habe ich Physio, Ergo ( Hirnleistung). Basistherapie und volle Erwerbsminderungsrente.”

darf ich eine Verständnisfrage stellen? Warum musstest du, um das alles zu bekommen, vor dem Neurotermin eine Stunde spazieren gehen, und was sollte er “endlich sehen”?

Liebe Grüße
Renate

Hallo yaz, die Rentenversicherung hatte mich zur Berufsfindung wegen einer umschulung geschickt, diese habe ich dann
in der neurologischen Rehaabteilung in Friedehorst Bremen gehabt und bin dann nach 2 wochen berentet worden,
wegen der Fatique. gruß

Hallo Lusy,

als damals ein Medikamentenwechsel (Eskalation) anstand, hätte ich lieber Tysabri genommen anstatt Gilenya.
So ist ja meines Wissens nach auch die Reihenfolge.
Mein Neuro war strikt gegen Tysabri…eine solche Therapie sei zu aufwendig.
Vielleicht hätte ich schon zu dem Zeitpunkt einen Arztwechsel in Betracht ziehen sollen.

Lg

Bei so einem Neuro war ich auch mal in Mannheim. Auf die Frage was ich von ihm wolle, habe ich geantwortet, dass ich KG brauch um besser Laufen zu können. Da musste ich 3M hin und zurück gehen und dann meinte er ich solle halt immer laufen üben und wenn ich ernsthafte Probleme hätte, dann solle ich zu seinem Partner gehen, der wäre der Spezialist. Dann hat er gemeint ich hätte Depris und mir ein Rezept gegeben für Antidepressiva. Wenn ich es genommen, dann wäre ich heute nicht mehr.

Wenn er sich den Klinikbericht ganz durchgelesen hätte, dann hätte er wissen müssen welche Medikamente ich schon verordnet hatte für meine anderen Chron. Krankheiten.

Der Neuro hat mich nicht wieder gesehen.

Hallo Paps,

dass Wechselwirkungen und Kontraindikationen von Medikamenten den Weißkitteln am Achtersteven vorbeigehen, ist nicht neu. Da gibt’s nur eins: “Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!”

Bei meinem Diagnose-Schub habe ich noch geglaubt, dass die Damen und Herren in Weiß wissen, was sie tun. Wo sie doch bestimmt schon viele Schüblinge (https://de.wikipedia.org/wiki/Schübling - fg) mit Cortison betankt haben.

Als ich von 4 x 500 mg Prednisolon (Solu-Decortin H) einen Ruhepuls von 220 hatte, habe ich mir das Vertrauen abgewöhnt. Noch schlimmer: Ich bezweifle stark, dass die Damen und Herren in Weiß aus dem - immerhin lebensgefährlichen! - Fehler, den sie damals bei mir gemacht haben, etwas gelernt haben.

Immerhin steht der Hinweis auf den Serumkaliumspiegel in den Fachinformationen einiger Cortisone drin. Der Irrglaube “Ich muss nichts nachlesen, ich kann’s so!” scheint aber nicht ausrottbar zu sein, egal, ob eine/r pro oder contra Medikamente ist.

Klinikärzte scheinen für so eine Hybris besonders anfällig zu sein - da die meisten von ihnen die meisten Patienten nur einmal oder für wenige Tage zu sehen bekommen, und dann nie wieder.

Liebe Grüße
Renate