Hallo zusammen,

gleich vorab: Sorry, wird wahrscheinlich ein etwas längerer Text ;-).

Ich bin 31 Jahre, bekam meine Diagnose 2007, habe einen schubförmigen Verlauf und bin seit 2008 auf Avonex mit recht passablem Erfolg (“nur” 3 Schübe seitdem, noch keine massiven Einschränkungen). Für Avonex habe ich mich damals bewusst entschieden da ich in der Woche so wenig wie möglich “eingeschränkt” sein wollte. Finde grade kein anderes Wort dafür, mir war es damals nur wichtig der Krankheit so wenig wie möglich Einfluss auf mein Leben geben zu wollen und so entschied ich mich für die 1x pro Woche Variante auch mit dem Wissen, dass die Nebenwirkungen hier ein anderes Level haben und entsprechend anders mit Schmerzmitteln gegengesteuert werden muss. Die Nebenwirkungen habe ich ohne Einnahme von 3-5 Ibus in voller Bandbreite. Im Schnitt brauche ich pro Woche 4x 600mg. Eine davor, eine danach, eine nach dem aufstehen und die letzte wenn ich Mittags gegen 2, 3 Uhr merke dass die Wirkung abflacht und die Nebenwirkungen durchkommen. Aber wie gesagt, das ist es mir Wert dafür eben “nur” 1 Tag der Woche abtreten zu müssen.

Hauptsächlich die linke Körperhälfte ist betroffen. Am meisten äußert sich die MS bei mir in Form von Taubheitsgefühlen größtenteils in der Hand und am Bein. An einem Schub war auch mal das Auge betroffen, konnte aber glücklicherweise mit einer 5 Tages Stoßtherapie soweit abgemindert werden, so das heute nichts mehr wirklich von dieser Einschränkung merkbar ist. Die Taubheitsgefühle sind nach wie vor da und die linke Hand funktioniert nicht mehr 1:1 wie die rechte, auch wenn ich im Prinzip noch alles machen kann damit.

Bis vor 3 Monaten noch konnte ich seit der Diagnose damals “normal” arbeiten, war seit 2011 angestellt als Außendienstler in einem Unternehmen (habe davor auch durchgängig gearbeitet). Seit Juni diesen Jahres habe ich ein permanent anhaltendes Schwindelgefühl egal zu welcher Tageszeit. Fühlt sich so ein wenig an wie morgens 1, 2 Gläser Wein auf leeren Magen bei körperlicher Anstrengung etwa beim Sport artet das ganze dann darin aus, dass sich alles dreht und ich mich setzen oder irgendwo abstützen muss. In der Hoffnung es hat nichts mit der MS zu tun habe ich dann alle möglichen anderen Ursachen selbst versucht in Angriff zu nehmen. Dachte ich trinke vielleicht zu wenig über den Tag da es ja auch Sommer war zu der Zeit. Überlegte ob es eventuell an der Ernährung lag. Wer weiß, zu viel davon, zu wenig davon?? So habe ich dann jeden Tag über mehrere Wochen den Essensplan umgestellt, jeden Tag 3 Liter Wasser zusätzlich zu Kaffee und allem anderen getrunken. Geändert hat es leider nichts, so piepte ich bei meinem Neuro durch und bat das alljährliche MRT vom Kopf vor zu verlegen um weiter abzuklären. Eindeutig sichtbar war hier kein neuer Herd, was ja aber bei uns leider nicht viel zu bedeuten hat, da eben auch die neuesten Röhren Nadelspitze Herde nicht sichtbar machen können.

Da ich schon in den letzten Jahren zu den Hochzeiten in meiner Branche (Süßware, Schokolade, Weihnachten/Ostern) und wenn der Druck generell erhöht wurde merkte das meine Symptomatiken zunahmen bzw. sich verstärkten fast so als würde sich dann ein Schub ankündigen habe ich dann schließlich einen Entschluss gefasst. Nicht zuletzt war auch die Geburt meines Sohnes im letzten Jahr sehr ausschlaggebend für die Entscheidungsfindung. Ich habe zum 30.09 meinerseits das Arbeitsverhältnis gekündigt, da ich es einfach nicht weiter auf die Spitze treiben wollte und am Ende meine Familie die leidtragenden sind.

Für meinen Neuro war ich seither eigentlich immer ein sehr pflegeleichter MS Patient. Ich habe mich alle 3 Monate sehen lassen, kurz gequatscht zum Rezept holen und 1x im Jahr stand der MRT vom Kopf auf dem Plan. Da drückt wieder das “so wenig Einfluss wie möglich auf mein Leben” durch. Ich bin mir über meine Erkrankung immer im klaren gewesen, wusste und weiß über die Wichtigkeit mich dem behandelnden Arzt mitzuteilen, habe dies aber auch immer nur dann in aller Ausführlichkeit getan wenn wirklich eine Veränderung war. Ich bin auch generell nie der Typ Mensch gewesen der wegen jedem WehWehchen zum Arzt ging (Bitte nicht falsch verstehen: Mir ist klar, dass ich hier kein Schnupfen habe!). Für meinen Neuro war das immer okay, er stellte eben als Bedingung, dass ich mich auch melde wenn sich irgendetwas verändert was möglicherweise mit der MS zu tun haben kann.

Aktuell bin ich dann auch noch bei meinem Hausarzt gewesen, weil das letzte Fünkchen Hoffnung dann eben doch noch da ist, der Schwindel hat nichts mit der MS zu tun. Ich bin eben der ewige Optimist ;-). Dieser verschrieb mir nun ein paar Zuckerperlen (Homöopathisch), gab mir ein Merkblatt zu Übungen für den Rücken/Nackenmuskulatur und stellte eine Überweisung in ein “Schwindelzentrum” aus. In 2 Wochen habe ich hier wieder einen Termin um zu berichten ob das was am Schwindel änderte. Bis jetzt - 2 Wochen - nach dem letzten Termin kann ich keine Änderung feststellen.

Nun gut, mein eigentlicher Grund für diesen ellen langen Post hat aber viel mehr etwas mit dem zu tun was im Topic steht: Die Agentur für Arbeit. Daher der Vorbericht als Grundlage zum Verständnis für mein Anliegen.

Zugegeben habe ich gehofft in den 3 Monaten nach meiner Kündigung wieder eine Arbeitsstelle zu finden die sich mehr im Hintergrund abspielt und für mich und meine gesundheitliche Situation passt, auch für die Zukunft. Leider hat dies auch nach mittlerweile 21 Bewerbungen nicht so funktioniert wie ich mir das vorstellte und ich stehe nun mehr oder minder 3 Wochen vor der Arbeitslosigkeit (Ich habe noch 2 Monate Elternzeit in Anspruch genommen nach Beendigung meines Arbeitsverhältnisses).

Meinen ersten Termin bei genannter Behörde habe ich nun mehr auch schon gehabt und bin ehrlich gesagt mit weichen Knien wieder aus dem Gebäude gegangen. Warum? Nun ja, meine Sachbearbeiterin hat mir eröffnet, dass ich wohl mit einer 3 Monatigen Sperre des Arbeitslosengeldes rechnen müsse, da ich meine Anstellung “Ohne Empfehlung des Arztes” selbst gekündigt habe. Ihr habe ich genau das gleiche erzählt was ich euch hier nieder geschrieben habe, dass ich MS habe, bereits die letzten Jahre gespürt habe das mir diese extrem stressigen Zeiten schon an die Substanz gingen und ich merkte, dass meine Symptome zu mancher Zeit verstärkt waren. Darauf antwortet sie dann mehr oder minder trocken das täte nichts zur Sache, der Arzt müsse bestätigen mir die Kündigung VOR Abgabe beim Arbeitnehmer empfohlen bzw. dazu geraten zu haben.

Ich habe seit der Diagnose immer versucht die Fahne oben zu halten, so gut es mir möglich war “normal” weiter zu arbeiten. Bei meinem ersten Schub konnte ich mit dem linken Bein nur noch sperrlich bis gar nicht mehr normal laufen, trotzdem hat mich das nach der Stoßtherapie nicht davon abgehalten wieder in den normalen Arbeitsmarkt ohne Einschränkungen einzusteigen weil es auch wieder ging.

Noch habe ich den Antrag für das ALG noch nicht ausgefüllt, von daher liegt also auch noch nichts schriftlich vor hinsichtlich der Sperrzeit. Ich habe bei dem Antrag 2 Möglichkeiten zur Angabe der Kündigung: 1. Gesundheitlich bedingt mit der Klausel, dass der Arzt vor der Kündigung dazu geraten hat oder 2. Andere Gründe in Form eines Freitextes. Nun, da ich wie gesagt ein sehr sporadischen Kontakt zu meinem Neuro bis hierhin hatte da es auch einfach nicht mehr notwendig war möchte ich ihn jetzt auch nicht wirklich zur “Urkundenfälschung” bitten auf die Art “Schreiben Sie da mal bitte mit dem Datum x rein”, andererseits habe ich auch Angst/Bedenken den Freitext auszufüllen und damit erst Recht eine Sperrzeit zu bekommen.

Ich habe zwar “Arbeit” in Form von einem Ehrenamt bei einer Diakonie Sozialstation und meine Frau geht auf 450 EUR Basis neben dem Master Studium arbeiten, aber das reicht bei weitem nicht um die Fixkosten für eine Familie zu decken.

Ich bin ehrlich gesagt im Moment sehr ratlos und irgendwie auch geschockt. Geschockt darüber, dass ich eigentlich dafür abgestraft werde die Arbeit mit der MS so lange aufrecht gehalten zu haben wie möglich und wenig bei meinem Arzt gewesen zu sein weil das bisher eben auch ging.

Meine Frage(-n) an euch wären ob jemand schon einmal einen ähnlichen Fall hatte und mir evtl. mit Rat und Tat zur Seite stehen kann? Und was würdet ihr mir in dem Fall empfehlen was ich tun kann? Und nicht zuletzt natürlich auch die Frage in die Community ob schon jemand im direkten Zusammenhang mit der MS was mit Schwindel berichten kann?

Ich Danke euch vorab vielmals für eure Antworten.

Hi Cynex,

im Grunde stellst du die Fragen hier ein paar Monate zu spät.

MS und Schwindel können zusammenhängen, kann also auch ein Schub gewesen sein. Ob und wann sich da vielleicht was zurückbildet kann dir in so einem Fall auch keiner sagen.

Anstatt zu kündigen, hättest du dich nach der Elterzeit auch krankschreiben lassen können, und dann der Ursache auf den Grund gehen können.

Oder dich zumindest mit dem Thema ALG 1 so weit vertraut machen, das du einen Aufhebungsvertrag aus gesundheitlichen machen kannst. Davor sollten aber auch ein paar Krankheitswochen bzw. Monate sein. Sonst ist das auch nicht glaubhaft.

Und nun zum großen Problem, wenn du nun angibst, wegen der MS und dem Schwindel gekündigt zu haben, kann sehr schnell die Frage nach der Fahrtüchtigkeit aufgeworfen werden. Und wekche Folgen das haben kann, brauche ich glaube ich, nicht weiter zu erleutern.

Da du die Sache nun nicht mehr Rückgängig machen kannst, bleibt dir wahrscheinlich nichts anderes übrig aks die Sperre zu akzeptieren und schnell einen neuen Job suchen.

Zudem solltest du auch mit denem Neuro über die MS sprechen, auch über den Schwindel und was alles als Ursache (z. B. auch Avonex und Ibu) in Frage kommt.

Und wenn deine Neuro von einem Schub ausgehen sollte, kannst nur hoffen, dass sich das wieder bessert.

Grüße
Lucy

Hallo Lucy,

Danke für Deine Antwort. Und genau das oder mehr gesagt so etwas mit dem krank schreiben wollte ich nicht, weil ich mir die Jahre der Sache schon immer bewusst war. Es nicht zuletzt ja auch in den gewissen Zeiten gemerkt habe, dass ich das so nicht ewig machen kann. Mein Arbeitgeber wusste nichts von der MS, da dies ja auch nicht meldepflichtig ist und mir dann nur unnötig Steine in den Weg gelegt hätte. Klar, wer braucht schon so ein “Risikofaktor” im Unternehmen wenn es noch genug andere gibt.

Grundsätzlich war ich sehr zufrieden und auch happy im Job, ich wollte es so lang wie möglich machen, habe aber aus den besagten Gründen nun die Leine gezogen da ich es als am vernünftigsten erachtete und mich auch in einer entsprechenden Verantwortung gesehen habe.

Richtig ist, dass ich mich vorher nicht intensiv mit dem Thema ALG auseinandergesetzt habe, weil ich um ehrlich zu sein nicht davon ausging, dass mir das dann die Probleme bereiten kann nachdem ich ja eigentlich alles dafür getan habe die Arbeit aufrecht zu erhalten anstatt der Allgemeinheit direkt auf den Taschen zu liegen. Das sich das nun mehr darin rächt im Grunde erst Recht dafür abgestraft zu werden, das hatte ich nie und nimmer auf dem Schirm.

Die Sache mit der Fahrtüchtigkeit lag bereits auf dem Tisch im ersten Gespräch, da nicht zuletzt das in den letzten Wochen teils bereits zu einem Problem wurde weil ich anhalten und ein paar Minuten warten musste ehe es weiter ging. Am 29.11 habe ich einen Termin bei einem neuen Neurologen bekommen, der näher an mir dran ist (der jetzige ist rund 160 KM entfernt aufgrund Wohnortwechsel vor 2 Jahren). Zumindest war die Sachbearbeiterin hier so “nett” und gab mir als Datum den 9.12, bis wohin sie warten möchte ehe die nächsten Schritte hinsichtlich Vermittlung ihrerseits gemacht werden sollen.

Bei dem Neuro habe ich den Schwindel angesprochen beim letzten Gespräch/Besuch, daraufhin haben wir ja dann wie gesagt den jährlichen MRT vom Kopf vorgezogen, allerdings eben ohne deutlich erkennbares Ergebnis. Und wie auch schon erwähnt bin ich an der weiteren Abklärung, unter anderem bei dem Hausarzt. Mir ist klar, dass es hierfür tausende Ursachen geben kann schon allein wegen der aktuellen Medikation. Wie gesagt, ich bin mir meiner Erkrankung im klaren.

Entschuldige falls ich jetzt ein wenig gereizt wirke aber mir kommt es wirklich so vor als würde ich dafür bestraft werden eigentlich im Sinne von der Arbeitswelt gehandelt zu haben die letzten x Jahre. Lapidar formuliert wäre es also besser gewesen ich hätte direkt nach der Diagnose alles hingeworfen, hätte das Maximum von Krankengeld gelebt und mich so früh wie möglich um Erwerbsminderung & Co. gekümmert.

Wobei es dem System dann wohl lieber gewesen wäre ich hätte einfach weitergemacht wie gehabt und auf den Tag gewartet an dem ich irgendwo gegen einen Baum fahre und es dabei direkt beendet gewesen wär.

Sorry, wie gesagt, aber das haut mich echt um… Mal abwarten, vielleicht sieht den Post ja noch jemand mit ähnlicher Erfahrung.

Ich werde mich derweil auf jeden Fall schon mal vorab um einen Termin bei einem Anwalt bemühen, schließlich habe ich auch diese Versicherung seit über 10 Jahren noch nie in Anspruch genommen.

Hi Cynex,

das man wegen der MS sich einen neuen Job sucht, macht ja nichts, habe ich auch schon gemacht.

Allerdings hatte ich schon einen neuen Arbeitsvertrag vor der Kündigung.

Und im alten Job war ich krankgeschrieben.

Weil es dort nicht mehr ging.

Von Rente oder so habe ich nichts gesagt.

Auch braucht man dem Arbeitgeber nicht sagen warum man krank ist.

Und ein MS Schub macht man NIE!!! sm MRT fest, sondern nur an den klinischen Symptomen.

Grüße
Lucy

Hallo Lucy,

naja so richtig ‘geplant’ war das nicht.

Wenn der Schwindel nicht dazugekommen wäre hätte ich noch weiter gemacht und geschaut schnellstmöglichst was anderes am Start zu haben. So allerdings war mir das einfach zu heiß, weil ich nicht einschätzen konnte ob da noch mehr kommt oder es bei dem jetzigen Gefühl bleibt.

Die Krankmeldung beim alten Arbeitgeber habe ich vor allem auch deswegen nie gebracht weil wir in unserem Gebiet ein sehr eingespieltes, gutes Team waren und ich versucht habe immer alles wie gehabt am laufen zu halten. Im Vertrieb tickt das alles ein wenig anders und es war in meiner Position nicht möglich das direkt jemand da war wenn es mal einen Ausfall gab. Ein unregelmäßiger Ausfall hat immer bedeutet, dass pro Tag einige tausend Euro futsch waren, selbst dann wenn nach einer Woche eine Vertretung gefunden war. Und da ich mit der MS auch wie gesagt nie an meinen direkten Vorgesetzten heran getreten bin gab es dort auch nicht die Möglichkeit für meinen Chef vorbeugend dafür Vorsorge zu betreiben.

Entschuldige nochmal, der letzte Part war wirklich nicht auf Deinen Post bezogen, eher eine gedankliche Abschweifung wie ich das gerade für mich wahr nehme was ich eigentlich hätte tun sollen und das ich ziemlich blöd war immer alles so Aufrecht erhalten zu wollen, im Endeffekt habe ich mir jetzt damit selbst ans Bein gepinkelt so wie es aussieht.

Ich habe mich wie Du schon festgestellt hast einfach zu oberflächlich mit dem Szenario vor allem mit dem ALG beschäftigt, sonst hätte ich gewusst das ich praktisch eine “Erlaubnis” meines Arztes brauche um Leistungen im Fall der Fälle zu beziehen.

Mal sehen ob und wie ich aus der Nummer wieder heraus komme. Worst case muss eben ein Kredit für 3 Monate Überbrückung herhalten, so blöd das auch klingt und ist.

Ich werde den Antrag nun erst einmal mit dem Freitext ausfüllen und das Schreiben mit der Sperrzeit abwarten. Damit gehe ich dann zu einem Anwalt und schaue ob der eventuell was tun kann.

Hi Cynex,

das Problem ist, das du dich für unersätzlich gehalten hast.

Was hättest du gemacht, wenn du dir dein Bein gebrochen hättest und für 3 Monate ausgefallen wärst?

Jeder kann mal krank werden! Da müssen die Kollegen das mittragen. Oder war nie ein Kollege von dir krank.

Grüße
Lucy

Dann hätte ich selbst für Ersatz gesorgt und die Vertretung im Hintergrund vom Home Office aus geführt und den Kram im Office selber noch erledigt, was auch alle anderen Kollegen immer gemacht haben wenn dann mal einer krank war.

Wie gesagt, ich war zufrieden mit dem Job bis zum letzten Tag und auch mein Chef mit mir. Es gab nie ernsthafte Reibungspunkte und es ist auch im guten auseinander gegangen. Wäre es anders gewesen hätte ich mich auch kündigen lassen da ich von vor 8 Jahren noch irgendwo im Hinterkopf was hatte wegen Sperrzeit 3 Monate bei Eigenkündigung. Allerdings hatte ich nicht so weit gedacht und es auf dem Schirm, dass das bei gesundheitlichen Gründen ganz genauso abläuft, was mich eben auch irgendwo ein Stück weit schockt, zumindest wenn es um nachweislich so eine Erkrankung geht.

Mal sehen, da ja der/die Sachbearbeiter/-in für die Leistungen wieder ein/e andere/r ist wie die Dame die für die Vermittlung zuständig ist kann es ja theoretisch auch anders kommen. Obgleich die/derjenige sich ja letztlich auch nur an die Regelungen zu halten hat die im Handbuch stehen. Wie gesagt, ich denke ich werde das dann in jedem Fall über einen Anwalt anfechten da ich weiß Gott nicht aus Spaß gekündigt habe und auch durchaus den Willen habe zu arbeiten. Sonst wären bis heute auch keine 21 Bewerbungen zustande gekommen.

Ich bin dennoch Dankbar wenn das hier jemand liest der schon einmal mit einer ähnlichen Situation in Kontakt war und mir dazu was berichten kann.

sei vorsichtig mit einem kredit, bring dich nicht in weitere finanzielle probleme! sorry, aber du scheinst in solchen dingen nicht erfahren zu sein.

kannst du bei der diakonie evtl. beratung und einen günstigen kredit bekommen?
es ist keine schande, nicht alles selbst lösen zu können.

Hallo Moritz,

ich habe kein Studium in Finanzen abgelegt, bin nicht top versiert im Finanzmarkt unterwegs und habe die üblichen Erfahrungen gemacht die man mit 30 bzw. 31 so hat. Das mag jetzt so salop dahin gesagt gewesen sein, aber irgendeine Lösung brauche ich und wenn es am Ende die Ultima Ratio ist, dann ist es so. Ich weiß nur, dass durch das Elterngeld in Verbindung mit dem Ehrenamt noch maximal 2 Monate alle Kosten gedeckt sind und ich dann auf ein Problem auflaufe. Wenn es nur um mich ginge wäre es mir egal, aber da ist ein kleines Kind was versorgt sein möchte und ich finde es schlimm, dass dessen Versorgung nun dadurch in Gefahr gerät weil Papa die Bremse für seine Gesundheit zieht um noch möglichst lange zu 100% für es da zu sein. Auch wenn man mir jetzt den Vorwurf stricken könnte es sei meine eigene Schuld weil ich mich nicht vorab ins Detail belesen habe, so denke ich habe ich im Kern der Entscheidung nichts falsches getan wenn ich einen Job beende bei dem ich täglich viel auf der Straße bin, dabei aber stets einen Schwindel habe und mich die Arbeit von Jahr zu Jahr in den Spitzenzeiten an den Rande eines Schubs bringt.

Bei der Diakonie habe ich zum 01.10 erst begonnen, da ich im letzten Jahr schon mal beim DRK Erfahrungen gemacht und mir das viel Freude bereitet hatte wollte ich so etwas auf jeden Fall wieder machen was aber rein zeit technisch nicht mehr möglich war mit der Geburt vom Kind. Hauptjob, Ehrenamt und Kind war nicht zu stemmen, daher habe ich das DRK ruhen lassen aber anstelle dessen bei der Diakonie angefragt weil es geografisch besser liegt und ich beim DRK praktisch “drauf” gezahlt hätte mit den dann entstandenen Fahrtkosten. Ich möchte dort nun ungern aufschlagen und mich dazu beraten lassen.

ich verstehe dich gut, ich hab auch immer versucht, alles allein zu regeln und hab sehr viel lehrgeld bezahlt.

da ist das kind und seinetwillen musst du wenn nötig über deinen schatten springen. viel glück!

Genial wie blauäugig man an eine derart essentielle Sache ran gehen kann.

Hallo Eva,

nicht wahr? Schon ziemlich blöd der Typ.

Weniger genial finde ich ja, dass in der heutigen Zeit selbst in solchen Foren Gestalten sind die nichts besseres zu tun haben als derartige Posts zu bringen.

Aber vielen lieben Dank für Deine überaus kompetente und hilfreichende, einfühlsame Antwort.

Zwar habe ich bereits mehrfach in meinen Replys erwähnt und mir eingestanden hier wohl einfach zu naiv gewesen zu sein allen ernstes zu Glauben, dass unser Sozialsystem in diesem Land in der Situation einer chronischen Erkrankung auch ohne diesen unfassbaren Bürokratie Automat auskommt, aber nochmal drauf treten anstatt etwas beizutragen scheint Dir ja offenbar besser zu gefallen, Danke :-).

Für die Zukunft weiß ich besser Bescheid und werde mich künftig immer intensivst bis ins kleinste Detail mit sämtlichen möglichen Sozialleistungen auseinandersetzen um ein Maximum heraus zu holen indem ich alle Fristen und Vorgaben einhalte anstatt vermeintlich im Sinne der Allgemeinheit zu handeln und vorrangig danach zu schauen.

Wahnsinn! Ich bin mit meinem Jahrgang '85 ja echt viel aus dem Web gewohnt. In früheren Zeiten hatte man noch 23 Accounts auf jedem möglichen Bulletin und auch da wurde oft unterschwellig miteinander umgegangen, aber irgendwie gab es zu der Zeit ein ungeschriebenes Gesetz sich in manchen Kategorien bzw. Foren einfach ein wenig zu mäßigen.

Ich werde versuchen das Lehrgeld im Zaum zu halten und bin guter Dinge es irgendwie gelöst zu bekommen.

Ich finde es nach wie vor nur unglaublich, dass ich in dieser aktuellen Ausgangslage auf den ersten Blick mit 0 Hilfe durch unseren großartigen Sozialstaat rechnen kann. Jetzt kann ich auch verstehen wenn selbständige aus Überzeugung nicht freiwillig in die Arbeitslosenversicherung einzahlen.

Hallo Cynex, für deine Fehler kann der Sozialstaat nicht. Es gibt Regeln die oft begründet sind. Macht man einen Fehler muss man leider mit den Konsequenzen leben und das Beste daraus machen. Ich habe auch den Fehler gemacht meine Arbeitszeit aus freien Stücken zu reduzieren, ohne zu versuchen eine Teilrente zu erhalten. Da kann ich jetzt aber niemanden , auch nicht den Sozialstaat oder die Rentenkasse für verantwortlich machen.

Ich wünsche Dir das Du einen guten Weg findest. Vielleicht bzw. hoffentlich klappt es bald mit einem neuen Job.

Liebe Grüsse

Hallo zabiga,

sicher gibt es diese Regeln. Und ich selbst bin auch ein Fan von geordneten Abläufen und Reglements. Allerdings finde ich wäre es in so einem Fall angebracht eine Einzelfallbeurteilung zuzulassen und nicht von vornherein praktisch alles auszuschließen wie es meine Sachbearbeiterin trotz ausführlicher Schilderung getan hat.

Ich könnte ja jetzt frustriert die Standard-Keule auspacken mit ‘Aber ich hab doch so lange so gut in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt’ oder ‘Es gibt genügend andere Beispiele in diesem Sozialstaat wo Leistungen für nichts erbracht werden’. Das wär allerdings nicht meine Liga und würde ohnehin zu keinem Ergebnis führen.

Ich weiß jetzt, dass es mein eigener Fehler war, werde hier für die Zukunft auch ganz bestimmt nicht noch einmal Fehler dieser Art machen.

Mal sehen ob und wie ich aus der Nummer wieder heraus komme, noch ist der Antrag offiziell nicht eingereicht und ich habe ja auch noch eine “Galgenfrist”. Ich werde in jedem Fall davon berichten falls mal jemand anderes in diese oder eine ähnliche Situation kommt und hier das Forum durchstöbert.

Hallo Cynex,
das Kind ist nun mal in den Brunnen gefallen und jetzt heißt die Devise wie kriegen wir es wieder heraus.
Könntest du für die Sperrzeit nicht Harz IV beantragen?
Vielleicht könntest du dich ja jetzt schon mit einem Anwalt in Verbindung setzen.

Willkommen in der Realität Cynex!

Vorsicht Amy, die Realität verträgt offensichtlich nicht jeder.

Ist schon Super das Internet, nicht wahr? Da kann man sich so schön anonym äußern und sein bestes zu Potte geben ;-).

Gott sei Dank stehe ich über derartigen Müll und mach mir nichts weiter daraus. Ich hoffe nur, dass in diesem Forum niemals ein labiler Mensch eine Frage stellt und Dir dabei über den Weg kommt, das täte mir wirklich sehr leid für die Person.

Ansonsten hoffe ich wirklich sehr, dass niemand im echten Leben beispielsweise in einer Kontaktgruppe das ertragen muss. Wobei - Die Erfahrung zeigt das Leute Deinen Formates in der Realität dann komischerweise sehr kleinlaut sind.

Ich wünsche Dir auch noch einen schönen Abend, vielleicht findest Du ja noch ein paar Threads im Web wo Du Dich noch weiter austoben kannst.

Hallo Pucki,

besten Dank für den Hinweis. Ist notiert und ich nehme ihn unter die Lupe und mit zum Anwalt. Möglicherweise wäre das dann im Worst Case ein “Notnagel”.