grmpf - sorry, vertippt - Im März 2005 ging ich ins Krankenhaus, und sagte der Ärztin, die das Aufnahmegespräch mit mir führte, gleich vorneweg, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass ich MS habe. So gab es kein Herumeiern und -drucksen, sondern gleich klare Worte.
Wieder zu Hause, wollte ich natürlich wissen, warum ich während der Stoßtherapie solche Herzprobleme bekommen hatte. Und stellte beim Googeln und Foren-Lesen fest, dass solche üblen Nebenwirkungen eher die Regel sind als die Ausnahme. Die Hypokaliämieprophylaxe ist in der Packungsbeilage vorgeschrieben, wird aber normalerweise gar nicht gemacht.
Der Rest ist bekannt. Ich konnte meinen Hausarzt und meinen Neuro vom Dexamethason überzeugen, auch, weil ich mit meinem intermittierenden Vorhofflimmern keinen prednisoloninduzierten Herzkasper brauchen kann.
Dass ich seit der Diagnose keine Schübe mehr habe (mit Ausnahme des Spritzpausen-Schubs) führe ich aber weniger auf die gelegentliche Einnahme von Dexa zurück, als auf das Betaferon. Zum einen auf die stabilisierende Wirkung, die es auf die Blut-Hirn-Schranke hat, zum anderen auf die immunstimulierende Wirkung gegen Viren.
Nach meiner Überzeugung hängt ein Subtyp der MS mit einer Virusinfektion zusammen. Ich vermute, dass eines der vielen Humanen Herpesviren schuld ist, von denen viele noch gar nicht erforscht sind. Die HHV gehören ohnehin zu den “üblichen Verdächtigen”.
Ich bin überzeugt, dass ich ohne das Betaferon wesentlich schlechter dran wäre. Das Dexamethason benutze ich bei akuten schubartigen Verschlechterungen, nicht als Schubprophylaxe. Dafür wäre es ja auch gar nicht geeignet, man soll Cortisone ja möglichst nicht dauernd einnehmen.
Übrigens, ein Arzt, der ein orales Cortisonpräparat für gefährlicher hält als ein rezeptfreies Teufelszeug wie Thomapyrin, ist für mich niemand, den ich als Behandler oder auch nur Ratgeber haben wollte. Er ist irgendwann in den 1970er Jahren steckengeblieben und ich finde, er sollte lieber Trivialliteratur schreiben.
Liebe Grüße
Renate