Hallo ihr da draußen,
ich habe mich gerade erst hier angemeldet, weil ich dringend Rat und Hilfe suche…
Es geht um meine Tante, die MS hat. Sie wohnt seit 5 Jahren wieder bei ihren Eltern (meinen Großeltern) und wird hauptsächlich von meiner Oma gepflegt. Meine Tante läuft sehr schlecht alleine (eigentlich nur noch mit Rollator), hat Sprachstörungen, teilweise Harninkontinenz, ist sehr schlecht gelaunt permanent, teilweise wird sie laut und handgreiflich wenn ihr was nicht passt.
Meine Oma reißt sich seit Jahren mehr und mehr den Arsch für sie auf (sorry…), organisiert alle ihre Termine, begleitet sie dahin, schmeißt den Haushalt (mittlerweile 1x pro Woche eine Putzfrau) und natürlich die Wäsche und Einkäufe, dafür kommt kein bisschen Dankbarkeit rüber, im Gegenteil behauptet meine Tante noch bei Fremden (Ärzte, Therapeuten, etc) meine Oma würde sie schlecht behandeln.Oder sie beschmipft sie (“Du bist für mich das allerletzte”), schreit mit ihr rum und wird wie gesagt teilweise sogar handgreiflich.
Meine Oma leidet unter diesen Zuständen extremst. Sie sieht es zwar als ihre Aufgabe, sich um ihre Tochter zu kümmern, aber wie oft hab ich schon gehört “ich kann das nicht mehr”. Sie leidet inzwischen auch an körperlichen Symptomen, z.B. Schmerzen in den Beinen, Nervenschmerzen im Gesicht “wie ein Blitzeinschlag” sagt sie, etc.
Sie versucht immer wieder, ihre Tochter zu irgendeiner Aktion zu bewegen, mal bisschen an die frische Luft, in den Park, eine kleine Runde, irgendwas! Aber meine Tante sitzt “ihre Zeit ab” und zwar vor dem Fernseher und das schon seit Jahren. Sie hat kein Interesse irgendwas zu machen, auch die paar Termine in der Woche (Ergo, Selbsthilfegruppe, etc) würde sie gerne ausfallen lassen, was meine Oma aber nicht zulässt. Das einzige was meine Tante anscheinend gerne macht, ist ihr Geld für alles mögliche auszugeben, was sie nicht braucht, z.B. ewig viele Lebensmittel, die sie nie essen kann und dann im Müll landen, Klamotten, die sie dann nicht anzieht, und alles was sonst nicht niet- und nagelfest ist im Geschäft. So gibt sie an einem Nachmittag ganz lässig mal 300 aus. Mir persönlich ist das Geld ja scheißegal (auch wenn ich da sinnvolleres kaufen könnte von, aber naja), aber ich sehe auch, dass sie das ja nicht glücklicher macht.
Keine Ahnung ob bis hierhin überhaupt jemand liest…
Mich macht diese Situation einfach fertig, zum einen bin ich quasi die einzige Ansprechpartnerin für meine Oma, zum Sohn (mein Vater) ist der Kontakt eher bescheiden, er ist echt einfach keine Hilfe, meint, man soll die Tante doch lassen… Mein Opa ist selbst schon über 80 und mit der Situation restlos überfordert, sodass er nur noch den Rückzug wählt und sonstige Familie hat auch selbst genug mit sich zu tun.
Zum anderen stört mich einfach erheblich diese Art und Weise wie sich meine Tante so verhält. Sie ist so unfassbar respektlos zu ihrer Mutter, abwertend und fies. Ich denke mir so oft, wenn sie doch nur mal selbst dahinter käme, dass so ein kleiner Ausflug in den Tierpark (fünf Minuten vom Haus) sie vllt schon so viel positiver stimmen könnte, aber sie hat sich so “schön” verkeilt in ihrer kleinen Welt mit ihrem Fernseher…
Es erwartet ja keiner, dass sie ihr Schicksal ganz begeistert annimmt und was weiß ich was für ne Weltreise startet… Aber ich muss auch sagen, ich hatte selbst schon erhebliche psychische Probleme und hab mich da wieder raus geschafft, und aus dieser Sichtweise ist es für mich so, dass ich einfach denke, es ist so herrlich einfach, sich selbst und sein Leben aufzugeben und einfach auf den Tod zu warten.
Ich möchte wirklich niemandem zu nahe treten, es ist ein hartes Schicksal, ich weiß das.
GLeichzeitig denke ich auch (und alle anderen aus dem Umfeld), wenn sie bisschen was anfangen würde, dass es ihr dann nicht so schlecht gehen möchte, denn sie baut teilweise echt rapide ab…
Vllt fällt irgendjemand ja was zu dem Roman ein…?!
Die ziemlich verzweifelte FlyingHigh.