Hallo Faso,
da Avonex nur einmal in der Woche gespritzt wird, schwankt der Wirkstoffspiegel im Organismus sehr stark, und die meisten Anwender sind nach der Spritze einen Tag lang platt. Das ist normal; die, die es gut vertragen, sind in der Minderheit (aber natürlich gibt es sie).
Während die Basistherapien, die mehrmals in der Woche gespritzt werden, besser verträglich sind (Copaxone, Betaferon/Extavia).
Mit dem Argument, dass es nur einmal in der Woche gespritzt werden muss, ist Avon trotz der harten Nebenwirkungen zum Marktführer geworden, dicht gefolgt von Copaxone, da dieses kein Interferon ist.
Wer die Hammernebenwirkungen von Avonex in Kauf nehmen will, dafür, dass er/sie nur einmal in der Woche spritzen muss, für den sind die NW in Ordnung. Wem es nichts ausmacht, sich selbst mehrmals in der Woche zu spritzen, der kann Betaferon/Extavia oder Rebif spritzen.
Da ich mit einem Blutverdünner behandelt werde, darf ich nichts i.m. spritzen, und da ich Allergikerin bin, und eine “Desensibilisierung” meine Allergien erst richtig gepusht hat, will ich auch kein Cop spritzen, da es bei mir nach hinten losgehen könnte.
Außerdem kommt ein regelmäßiger Schmerzmittelkonsum für mich nicht in Frage. NSAR wirken blutverdünnend, die darf ich eben deswegen nicht nehmen. Für mich galt von Anfang an: Entweder eine BT, die ich ohne Schmerzmittel vertrage, oder keine. Ich bin doch nicht jeck und nehme ein Medikament, gegen dessen Nebenwirkungen ich weitere Medikamente nehmen muss!
Rebif enthält chemische Zusatzstoffe, die für die Fertigspritzen nötig sind (ein Tensid und einen Konservierungsstoff), während Betaferon/Extavia “naturrein” sind, und vor dem Spritzen erst im beigefügten Salzwasser gelöst werden müssen. Das weiße Pulver im Fläschchen ist hauptsächlich Mannitol, mit 300 µg Interferon-ß 1b darin. Das ist etwa ein Drittel eines Milligramms.
Da meine MS vor Therapiebeginn hoch aktiv war und mich in zwei Jahren von EDSS 1 auf 6,5 gebracht hat, musste ich die Notbremse ziehen und habe deswegen 2 Tage nach der Diagnose mit Betaferon angefangen. Seither hatte ich nur noch einen schweren Schub in einer Spritzpause, knapp 2 Jahre nach Therapiebeginn.
Ich bin überzeugt, dass es verschiedene MSen mit verschiedenen Ursachen gibt, und dass meine MS mit einer Virusinfektion zusammenhängt. Dafür ist ein Medikament, das immunstimulierend gegen Viren wirkt, wie die Interferone, das geeignete. Andere MSen haben andere Ursachen, z.B. toxische (Hg) oder ernährungsbedingte.
Da ich wegen meiner Allergien sowieso seit der Pubertät aufpassen muss, was ich esse (z.B. keine Nüsse, kein Paprika), habe ich an meiner Ernährung nichts geändert. Meine Vorfahren mütterlicherseits haben von Fleisch und Milch ihrer Ziegen gelebt, dazu passen meine Gene. Ich werde den Teufel tun und gerade die Grundnahrungsmittel meiner Vorfahren vom Speisezettel
streichen.
Liebe Grüße
Renate