Liebe Forumsmitglieder, bitte entschuldigt, wenn ich auf diesem Forum Fehler mache, ich bin neu hier und kenne mich mit Foren nicht so gut aus.
Bei mir wurde vor kurzer Zeit MS diagnostiziert. Schon seit Jahren laufe ich immer wieder wegen Müdigkeit und Erschöpfung, außerdem wegen Schmerzen und schnell kribbelnden Beinen zu meiner Hausärztin, die das auf den Stress geschoben hat. Kurz vor Ostern diesen Jahres hatte ich eine Sehnerventzündung und kam ins Krankenhaus: Ein MRT ergab kleinere Läsionen im Corpus Callosum (eine davon war wohl schon älter), auch in den Pyramidenbahnen. Ich bekam Cortison, mein Liquor wurde punktiert mit dem Ergebnis: Eine chronische Entzündung des ZNS (oligoklonale Banden wurden gefunden).
Eine externe Neurologin, die ich zur näheren Abklärung aufsuchte, meinte, ich hätte definitiv keine MS (sie hat dazu gesagt, wörtlich “Ich kenne mich da aber auch nicht so aus”) und folgende Behandlung vorgeschlagen: Ich solle drei bis sechs Monate warten und dann sehen wir, was passiert. Da mir das etwas suspekt war, habe ich bei einer anderen Neurologin einen weiteren Termin gemacht, um eine Zweitmeinung einzuholen. Zwischenzeitlich sind die Symptome - Probleme mit dem linken Auge, Probleme beim Gehen und Greifen - zurückgekommen, die Neurologin für die Zweitmeinung hat mir daher einen früheren Termin gegeben als geplant und nach Durchsicht der Befunde, einer EVP Messung, die verlängerte Potentiale ergab und weiteren Untersuchungen gesagt: Sie haben MS. Therapieplan: Erst noch ein MRT, dann dreimal Cortison, dann alle 14 Tage Avonex. Heute war mein MRT - Ergebnis: Zwei Herde rechts. Der MRT-Mediziner meinte jedoch, das seien alles keine klar umschriebenen Herde und er sei skeptisch, was die MS anbelangt.Klar, das wird die Neurologin, bei der ich nächste Woche einen weiteren Termin habe, abklären.
Mir geht es um Folgendes:Ich bin total verunsichert. Ich weiß nicht, wem ich glauben soll. Vor allem aber frage ich mich: Bilde ich mir das alles vielleicht nur ein? Mehrfach habe ich von meinem Umfeld gehört: Stell dich doch nicht so an. Oder: Du bist gar nicht krank, man sieht das dir gar nicht an. Umgekehrt reagieren einige extrem geschockt, als sei ich zum Tode verurteilt. Mein Gefühl entspricht keiner der beiden Reaktionen - weder fühle ich mich todsterbenskrank, noch gesund. Habt auch ihr Erfahrungen mit solchen Unsicherheiten? Kennt ihr diese Reaktionen? Ich selbst fühle, dass etwas nicht in Ordnung ist. Als die Diagnose kam, war ich nicht gerade glücklich, aber ich dachte: Jetzt kenne ich den Feind und kann bald etwas tun. Aber jetzt sitze ich hier und frage mich, ob das alles Einbildung sein kann, ob ich hypersensibel bin usw. Wie sind da eure Erfahrungen? Ich würde mich über Antworten sehr freuen.
Euch viele liebe Grüße und einen schönen Abend!