Hallo zusammen,

ich bräuchte dringend mal euren Rat, da ich ziemlich verzweifelt bin.

Ende 2014 fing alles an. Kurz vor Weihnachten hatte ich ein plötzliches Ziehen im Bereich der Pulsadern, welches sich auch als Kribbeln in meinen Fingern äußerte. Das ganze ging ca. 2 Monate so - mal ein paar Tage Ruhe, dann wieder leicht oder stark da. Ich hatte an eine Verengung der Gefäße gedacht. Als das augeschlossen wurde, hatte ich Ruhe. Nach diesen zwei Monaten hatte ich zunächt einige Zeit Ruhe. Bis es dann nun letztendlich so ist, dass ich hin und wieder (ein paar Tage im Monat) an irgendeinem Finger ein kurzes Kribbeln habe (paar Sekunden). Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt. Seit ca. Mitte 2015 hatte ich dann hin und wieder ein ein Kribbeln im Bein. Vor zwei Monaten hatte ich dann für ca. 2 Wochen einen ständig einschlafenden Fuß - besonders beim Sitzen und Liegen. Immer mal wieder für 2-3 Tage, dann wieder für ein paar Tage Ruhe. Irgendwann kamen dann Kniekehlenschmerzen dazu. Diese gingen nach 2-3 Tagen wieder in dieses Kribbeln über. Das Bein fühlte sich schwach an. Nach 2 Wochen war wieder Ruhe. Als die probleme mit dem Bein anfingen bin ich zum Arzt gegangen, der davon ausgegangen ist, dass die Probleme vom Rücken kommen. Ich muss zugeben, dass mein Lendenwirbel schon seit Jahren Probleme macht und auch schmerzhaft ist, sobald man auf L5 und L6 drückt. Er hat das Wort MS allerdings auch in den Mund genommen und sofort wieder verworfen. Natürlich habe ich das nie vergessen und war völlig verzweifelt, Ich habe Krankengymnastik bekommen und meine Probleme waren dann erstmal verschwunden. Später ging ich noch zu einem anderen Hausarzt (der Gedanke MS hat mich nicht in Ruhe gelassen), der mich ins KH geschickt hat zum MRT, LP und diverse andere Untersuchungen (VEP usw.). MRT vom Kopf war einwandfrei (Rücken wurde nicht gemacht). Alle anderen Untersuchung bis auf die LP waren ebenfalls einwandfrei. Die ersten Ergebnisse der LP waren anfangs ebenfalls einwandfrei (keine akute Entzüngung etc), allerdings wurde gesagt, dass ich nach 1 Woche noch ein weiteres Ergebnis erhalte -sie aber sowieso der festen Überzeugung sind, dass ich keine MS habe. Hier haben Sie mir nun in einem Arztbrief mitgeteilt, dass zwei liquorspezifische Banden gefunden wurden (nicht im Serum). Daher wird ein MRT in 6 Monaten empfohlen. Ich war natürlich fix und fertig, zumal ich mit dem Arzt nie wieder sprechen konnte. nun habe ich gestern dort angerufen und den Arzt kurz ans Telefon bekommen. Er hat mir dann erklärt, dass die Banden auch bei gesunden Menschen auftreten können. Wenn man aber Dr. Google befragt, komme ich hier immer auf andere Ergebnisse, die mich nach wie vor verunsichern.

Seit dem ich weiß, dass ich die Banden habe gingen auch sofort meine Probleme wieder los. Mein Bein fühlt sich schwach an (minimal) und mein Ringfinger ist seit dem taub - als wenn ich einen ganz engen Ring tragen würde. Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht auch die Psyche sein kann. Immer wenn ich an MS denke sind die Symptome losgegangen. Wenn ich nicht daran denke, habe ich auch keine Symptome. Der Arzt hat im Arztbrief eine chronische Erkrankung des ZNS ausgeschlossen.

Ich bin echt verzweifelt, vor allem weil man ja jetzt scheinbar erstmal nicht mehr machen möchte. Ich stehe nun da und frage mich “Habe ich MS oder nicht”?. Ich weiß, dass ihr mir sicherlich auch keine sichere Antwort geben könnt, aber ich wäre dankbar, wenn ihr mir vllt eure Erfahrung dazu schreiben könnt. Ich habe schon so viele seltene Krankheiten, dass ich das einfach nicht gebrauchen kann :frowning:

P.S. vor ca. 10 Jahren hatte ich einen starken Epileptischen Anfall der für mehrere Tage im Koma endete. Man hatte eigentlich nicht mehr damit gerechnet, dass ich noch aufwache. Danach hatte ich wochenlang höllische Kopfschmerzen sobald ich mich aufgerichtet habe und musste mich übergeben. Soweit ich weiß nennt es sich auch postspinalisches Syndrom. Vllt. können die Banden von dem Vorfall kommen?!

Vllt mal einige Laborwerte:
Liquour Eiweiß (<45)
Liquor Zellzahl -
monoc. Zellen 0
polym. Zellen 0
kernhalt. Zellen 1
IgA Liquor 0,14 mg/dl (Serum 151) Quotient 0,9
IgM Liquor 0,04 mg/dl (Serum 151) Quotient 0,3
IgG Liquor 2,13 mg/dl (Serum 849) Quotient 2,5
Albumin Liquor 16,80 (Serum 4280) Quotient 3,9
Reiberschema -
IgA Synthese i. ZNS < 0
IgM Synthese i ZNS < 0
IgG Synthese i ZNS < 0
Liquorproteinbeurteilung nein
ologoklonales IgG (IEF) siehe Kommentar (im Liquor sind in den später eingetroffenen Ergebnissen zwei liquor speziefische BAnden nachgewiesen (im Serum negativ)
IgG Elisa negativ
IgM Elisa negativ

Laborwerte:

Liquor Eiweiß 27,2 (<45)
Liquor Zellzahll -
mononuc. Zellen 0
polymor. Zellen 0
kernhalt. Zellen 1
IgA Liquor 0,14 mg/dl (Serum 151) Quotient 0,9
IgM Liquor 0,9 mg/dl (Serum 134) Quotient 0,3
IgG Liquor 2,13 (Serum 849) Quotient 2,5
Albumin Liquor 16,80 mg/dl (Serum 4280)
Reiberschema -
IgA Synthese < 0
IgM Synthese < 0
IgG Synthese < 0
Liquor Proteinbeurteilung nein
IgG Elisa negativ
IgM Elisa negativ

oligoklonales IgG (IEF) siehe Kommentar: “Im Liquor sind in den später eingetroffenen Ergebnissen zwei liquorspezifishche Banden nachgewissen (im Serum negativ). Wir empfehlen daher ein ambulantes MRT in sechs Monaten oder bei Auftreten klinischer Symptome. Insgesamt belibt die Genese der Beschwerden unklar; Hinweise auf eine akut- oder chronischen entzündliche Erkrankung des ZNS ergaben sich nicht”

Bei den Laborwerten steht bei IgG Synthese < 0 …Der Befunde vom Arzt lautet: Für eine üeripher neurologische Genese ergibt sich klinisch und elektrophysiologisch kein Anhalt. Der demonstreierte MRT des Neurocraniums zeigte keine ED-verdächtigen Läsionen. SEP und VEP waren unauffällig. Im Liquor sind in den später eingetroffenen Ergebnissen zwei liquorspezifischen BAnden nachgewiesen (Serum negativ). Wir empfehlen daher ein ambulantes MRT in sechs Monaten oder bei Auftreten klinischer Symptome. Ingesamt bleibt die Genese der Beschwerden unklar, Hinweise auf eine akut- oder chronische entzündliche Erkrankung des ZNS ergaben sich nicht."

Hallo kleine Fee,
anhand meiner medizinischen Vorbildung und eigenen Betroffenheit, erscheint mir das empfohlene Vorgehen in Form eines erneuten MRT in einem halben Jahr, falls keine weiteren medizinischen Symptome auftreten, schlüssig. Wichtiger erscheint mir, zu versuchen zunächst einmal zur Ruhe zu kommen, damit diese Angst Deinen Alltag nicht völlig beherrscht. Das ist natürlich leicht gesagt. Freue Dich doch, dass nichts bewiesen ist und bestehe drauf, dass beim erneuten MRT zunächst das Rückenmark untersucht wird.
Kopf hoch.