Meine MS wurde im Januar diagnostiziert (Sehnerventzündung, Urbason 3x1000 mg was ich nicht vertrug). Siehe http://www.amsel.de/multiple-sklerose-forum/index.php?kategorie=forum&kategorie2=forum&tnr=1&mnr=183113&beitragnr=183113&thread_aktpos_nav=30&thread_showtheme=&archiv_flag=2

Nun kam ich am Ostersonntag mit folgenden innerhalb von Sekundenbruchteilen in äußerster Heftigkeit einsetzenden Symptomen in die Notaufnahme:

  • starker Schwindel
  • Gefühl nach unten gedrückt/gezogen zu werden wie in einem Fahrstuhl der abwärts saust
  • Gesichtsmuskulatur wurde auch nach unten gezogen
  • Sehstörung
  • einschießender Kopfschmerz linksseitig der höchstens eine Minute anhielt und dann verschwand
  • Gefühl gleich Ohnmächtig zu werden
  • Kribbeln in beiden Armen und beiden Beinen
  • starke Übelkeit
  • Herzrasen
  • Gefühl nicht genug Sauerstoff zu bekommen und Unfähigkeit tiefe/mehr zu Atmen
  • Probleme die Frage was mit mir los ist spontan und richtig zu beantworten

Der Zauber dauerte ca. 3 Minuten. Danach fühlte ich mich schwach und wackelig auf den Beinen.
Freunde fuhren mich in die Notaufnahme.
In der Notaufnahme im Warteraum ca. 30 Min. nach dem ersten Mal, das ganze ein zweites Mal in abgeschwächter Form ohne Kopfschmerz ca. 1 Min. Dauer.
Danach Schwächegefühl, wackelige Beine, große Verunsicherung und Angst, leichte Konzentrations- und Sprachprobleme für noch etwa 1 Stunde (hielt im ersten Moment die Toilette für den Behandlungsraum, verstand nicht auf Anhieb was der Pfleger von mir wollte bei der Blutabnahme, musste mühsam Worte zusammensuchen, war irgendwie langsam im Denken).

CT, Blutwerte, EKG, Blutdruck und Puls ok, Notdiensthabender Neurologe vermutet Migräneanfall.
Ich sollte trotzdem dableiben und gleich was blutverdünnendes und gefäßschonendes bekommen.

  1. Oberarzt (der mich von letztem Mal schon kannte) sagte am Ostermontag: die Symptome lassen auf eine Durchblutungsstörung im Hirnstamm schließen, das CT ist in diesem Fall nicht aussagekräftig und es muss ein MRT gemacht werden. Außerdem soll das Herz untersucht werden, ob da möglicherweise ein Loch sei oder ein anderes Problem. Dies könne Gerinsel hervorrufen die in Gehirn aufsteigen. Man müsse jetzt mein Schlaganfallrisiko abklären, Schlaganfälle können auch bei jüngeren Menschen vorkommen (ich werde bald 45).

  2. Oberarzt (derjenige, der wohl leider eigentlich für diese Station zustandig ist) fragte am Dienstag: “nun erzählen Sie erstmal wieso Sie hier sind” um dann kaum zuzuhören, dauernd zu unterbrechen und die nächste Frage zu stellen (ich konnte knapp ein Viertel der Symptomatik schildern). Dann wollte er nur noch über die MS reden und wissen was mein Knickbein macht und das Auge
    .
    Er wollte ein MRT machen um den aktuellen Stand bez. MS zu sehen.

Auf meine Nachfragen was mit Herzuntersuchung ist und Ausschluss von TIA, sagt er am Di:
da braucht er nix untersuchen lassen und Ausschließen weil Schlaganfälle kämen in meinem Alter nicht vor.
Und: Außerdem würde man am MRT auch sofort sehen wenn ich ein TIA gehabt hätte.

Am Mittwoch nach MRT-Befund gab es von ihm folgende Aussagen:
Das MRT-Bild ist absolut identisch mit dem vom Januar. Keinerlei Veränderungen.
Sie wollen jetzt mit Kortison-Stoßtherapie mit Urbason anfangen.

Ich: Moment mal, das habe ich letztes Mal überhaupt nicht vertragen!
Er: Ja, aber was anderes können wir bei Ihrem Schub nicht machen und Unruhezustände gehören halt dazu, dass sei ja nicht schlimm.
Ich: wieso habe ich denn jetzt einen Schub? Ich denke ein Schub dauert mindestens 24 Stunden und nicht 3 Minuten?
Er: ja das stimmt, aber sie haben ja eine MS-Diagnose, also hängen Ihre Symptome mit der MS zusammen.
ich: haben Sie denn auf dem MRT einen neuen Herd entdeckt?
Er: Nein, aber da Sie Symptome haben spielt es keine Rolle ob man im MRT etwas findet oder nicht.
Ich: was ist mit TIA? Können Sie dass anhand des MRT ausschließen?
Er: nein, sowas kann man am MRT nicht sehen. Das kann kein Mensch nachvollziehen ob Sie eine TIA hatten, aber die hatten Sie nicht. Sie sind ja viel zu jung und sie haben MS. Ihre Diagnose steht ja fest.

Ich wollte vor Urbasongabe zu einem Kardiologen. Abgelehnt, dazu besteht keine Veranlassung. Dann habe ich darum gebeten Dexamethason zu bekommen statt Urbason. Abgelehnt, das sei genau das gleiche, nur ein anderer Handelsname.

Ende vom Lied: ich habe Urbason abgelehnt und werde morgen entlassen.

Was haltet ihr davon? Kennt jemand solche Symptome als MS Symptome oder irgendetwas anderes?

Was soll ich machen? Ich habe eine gute Hausärztin aber noch keinen guten ambulanten Neurologen (meines Vertrauens) gefunden.

Zur Info: ich habe nicht Hyperventiliert und leide nicht unter Panikattacken (jedenfalls bis jetzt nich nicht, wobei ich mich nicht wundern würde welche zu entwickeln, denn diese Art von Ärzten macht mir echt Angst).
Ich hatte am Sonntag auch keine Drogen oder Alkohol zu mir genommen oder irgendeinen Stress oder schwere körperliche Arbeit, oder so. Ich saß gemütlich bei Freunden im Garten am Kaffeetisch als es passierte.

Hallo Mella,
Falls du das nächsteMal wieder diese Symptome hast, setze einen Notruf mit Verdacht auf Schlaganfall ab, dann kommst du gleich auf die richtige Station, möglichst Stroke Unit, wenn es das in deiner Nähe gibt.

Auch Kinder unter 10 Jahren können einen Schlaganfall bekommen, wobei man bei Kindern daran nicht unbedingt denkt.

Ein TIA dauert nicht lange und geht von selbst wieder weg. Danach kommt in vielen Fällen dann der richtige Schlag, manchmal ein oder eineinhalb Jahre später.

Wenn man nicht mit dem Rettungsdienst in die Klinik kommt heißt es meist " wer so kommt, der hat keinen Schlaganfall" was aber dummes Gebabbel ist.

Ein Loch in der Herzscheidewand, durch das ein Gerinsel ins Hirn geht hätte vermutlich mehr als ein TIA verursacht, mindestens einen Print. Da Loch sieht man auch nur mit einem speziellen Echokardiograph, den in Form eines Schlauches der Videoaufnahmen von der Seite des Herzens macht und das überströmende Blut darstellt.

In diesem Fall ist sicher die Diagnose schwierig gewesen. Soweit ich weiß, kann man TIAs nicht bildlich darstellen. Also abwarten und bei Wiederholung richtig reagieren.

Bei den Kardiologen gibt es auch 2 unterschiedliche Meinungen, die einen setzen einen Verschluss im Katheterlabor und die anderen meinen, das es kein zweites Mal zu einem Schlag durch ein Loch im Herz kommt (statistisch gesehen) und man müsste nicht machen.

LG Paps