Ein herzliches Hallo an alle!
Ich bin neu im Forum, 31 Jahre alt, mänlich und habe seit letztem Donnerstag die Diagnose “Wahrscheinlich MS” von meiner Neurologin bekommen. Morgen fange ich auf ihrer Empfehlung hin mit einer Basistherapie mit Extavia an.
Da ich auf Grund der Aussage “wahrscheinlich” und weiteren, mir nicht ganz sicher passenden Symptomen sehr unsicher bin das richtige zu tun, wollte ich mal eure Meinung zu meiner Krankheitsgeschichte hören…

  • Es fing vor etwa 10 Jahren an, dass ich Probleme beim Stuhlgang hatte. Ich wurde auf Toilette nicht immer alles los, so dass ich häufiger mal in der Dusche “nachspülen” musste. Ein Gang zum Hausarzt brachte keine Erkenntnisse. Meine Werte waren alle gut und so hab ich nicht weiter nachgeforscht. Die Symptome bestehen bis heute, sind aber durch Flosamen im Griff.

  • vor ca. 3 Jahren stand ich morgens auf und konnte nicht auf meinen linken Fuss auftreten (Zusammengebrochen) dieser Zustand blieb allerdings nur ein paar Minuten bestehen. Allerdings habe ich in diesem Fuss ein seltsames, taubes Gefühl gehabt, so dass ich nach einem Gespräch mit meiner Hausärztin ins KH gefahren bin, wo ich einigen neurologischen Tests unterzogen wurde. Unter anderem ein Kopf MRT, CT, Nervenleitfähigkeit usw. Damals hatte ich Angst vor einem Schlaganfall, was sich glücklicherweise nicht bestätigt hat. Eine LP wurde damals nicht gemacht. Zudem musste ich im LH ständig auf Toilette, da beim Wasserlassen nicht alles “entleerte” wurde.

  • vor 2 Jahren bin ich nach einem Infekt mit Schwindel aufgewacht, der seither bis heute mal mehr und mal weniger da ist. Ich beschreibe ihn inzwischen als Benommenheitsschwindel. Mein Hausarzt und der HNO konnten nichts feststellen. Kurz darauf merkte ich, dass mein Gefühl in den Armen / Händen etwas “seltsam” war. Es war so, als wenn ich meinen Arm zwar normal bewegen konnte, er eine größere “Leichtigkeit” in der Bewegung war als vorher. Insbesondere beim Autofahren konnte ich das feststellen. Das war aber nicht weiter schlimm und schränkte mich nicht besonders ein. Mein Hausarzt sagte, es könne von einer Virusinfektion kommen, da er jedesmal eine Rötung meines Halses, also einen Infekt feststellen konnte.

  • etwa vor einem Jahr im Sommer hatte ich mehrere Wochen lang Bauchschmerzen, die auch mit einer Magen- und- Darmspiegelung nicht wirklich zu erklären waren. Eine komplette internistische Untersuchung (Pilze, Vitamin B12, Würmer und Blutwerte) brachten keine Auffälligkeit.

  • kurz davor bzw. danach (weiß nicht mehr genau) hatte ich Schmerzen an meinem linken Hoden, der sich ebenfalls für 2-3 Wochen dort hielt.

  • Im Januar dieses Jahres hatte ich dann beim Schreiben am PC immer mal wieder eine Art “Schauer”, der durch meinen kompletten Körper ging. Diese Schauer sind zwar seltener geworden, kommen aber noch immer vor. Im Kopf äußert sich dieser durch einen verstärkten Benommenheitsschwindel, besonders in den Armen machte es mir aber zu schaffen, dass ich Tasten nicht richtig traf bzw. die Maus “verrutschte”. Zusätzlich hatte ich Wortfindungs- und Sprechstörungen. Allerdings habe nur ich diese bemerkt, da sie nicht besonders ausgeprägt waren. Mein Hausarzt lies daraufhin ein MRT vom Kopf machen, der einen etwa 12mm großen, kein Kontrastmittel aufnehmenden Fleck in einer Gehirnhälfte zeigte. Der Radiologe meinte, dies könne aber die Aussetzer nicht erklären und stellte mir einen Befund aus, bei der die McDonald Kriterien nicht erfüllt sind.

  • Ich wollte trotzdem wissen, was das ganze zu bedeuten hatte und war inzwischen auch beim Orthopäden, der mir HWS diagnostizierte. Von der Krankengymnastin bekam ich den Tipp auch ein MRT von der Halswirbelsäule machen zu lassen. Man wisse dann besser, auf was man zielen sollte.

-Gleich in den nächsten Tagen wurden die Aufnahmen gemacht. Im RT zeigten sich dann eine 8mm große Läsion und eine vermutete Läsion im Rückenmark. Diese reichten der Radiologin dann aus, um die McDonald Kriterien erfüllt zu sehen.

  • Meine Neurologin schickte mich weiter um eine LP machen zu lassen.

  • Ich bekam die Diagnose “Verdacht auf MS”. Gleich am folgenden Wochenende haben sich Kribbelgefühle (würde es nicht als Ameisenlaufen bezeichnen) in der linken Körperseite, besonders im linken Bein gezeigt. Seither fühle ich auch in allen Glidmaßen eine Schwäche, die aber im “Test” noch nicht bewiesen wurde. (Spiele z.B. Badminton oder hacke Holz)

  • Die Laborergebnisse haben 3 Wochen auf sich warten lassen, dann meldete sich die Praxis und mir wurde der Befund mitgeteilt “wahrscheinlich MS”. Mir wird eine Basistherapie mit Extavia empfohlen, die ich morgen wohl auch anfangen werde.

Zu meinen bisherigen Leiden:

  • Schwache Gliedmaßen (Seit 2 Monaten)
  • seit ca. 1 Jahre Benommenheit - mal mehr mal weniger - und Konzentrationsschwäche
  • Nackenschmerzen, Gelenkschmerzen an verschiedenen Stellen des Körpers, die kommen und gehen (z.B. Am Oberschenkel oder in den Fingergelenken usw.
  • Stuhl- und Blasenprobleme, da nicht alles “entleert” wird. (Reizdarm- und Reizblase hatte meine Hausarzt früher gemutmaßt)

Besonders die die (zwar nicht starken) Schmerzen an verschiedenen Körperstellenmacht mich stutzig. Außerdem hat der Neurologe im KH seine Diagnose darauf bestätigt, dass es mir bei einem Halsinfekt, den ich mir in der Nacht zugezogen hatte schlechter ging.Er bezeichnete das als Ulthoff-Sndrom - aber das hat doch eigentlich nur etwas mit erhöhter Körpertemperatur zu tun?

Vielleicht könntet ihr eure Gedanken zu dem Fall mitteilen und mir mit meinen Überlegungen weiterhelfen. Ist alles zu spät wenn ich die Basistherapie anfange? Gibt es Ärzte in Schleswig-Holstein, die zu empfehlen sind? Ich bin im April in Itzehoe im Neurozentrum (MS-Schwerpunktpraxis) und im Mai bei einer Homeopatin.

Vielen Dank für Antworten!