Hallo ,

ich habe schon seit fast zwei Jahren jeden Tag Kopfschmerzen.
Im Jan. 2013 hatte ich eine starke Erkältung und bekam sehr schwer Luft da ich auch sehr schweres Asthma habe, außerdem war meine Schilddrüsenwerte auch sehr schlecht. Es hat sich wieder alles normalisiert außer den Kopfschmerzen sie sind geblieben. Vor der Erkältung im Dez.2012 hatte ich einen gr. Lymphknoten der zu groß war wie ein Tischtennisball, wurde untersucht, nicht auffällig und ging auch wieder weg.
Ich nahm Migränetablette die mir etwas Linderung brachten, aber nur für kurze Zeit.
Im Sept. 2014 wurde dann ein MRT gemacht und es wurde 15 weiße Herde im Gehirn gefunden, vorallem am Hirnstamm.
Daraufhin wurde eine Nervenwasseruntersuchung gemacht die negativ war.
Ich habe aber oft das Gefühl das mich meine Beine nicht tragen und ich mich schwach fühle. Kann es MS sein ohne Befund im Nervenwasser.
Keinen Zeckenbiss, keine Autoimmunerkrankung. Das Nervenwasser wurde in der Uni Würzburg untersucht.
Ich wäre für einen Rat sehr dankbar.
Schönes Wochenende.

Hallo Bienchen,

ein negativer Liquorbefund schließt eine MS nicht aus. Außerdem kann auch immer das Labor einen Fehler gemacht haben.

Warum wurde denn eine Autoimmunerkrankung ausgeschlossen? Mindestens ein MS-Subtyp (ca. 25 %) ist keine Autoimmunerkrankung. (http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/multiple_sklerose/article/501573/ms-nicht-immer-liegts-immunsystem.html ).

Welcher Lymphknoten von welcher Körperregion war denn vergrößert? Hattest du in der Region eine Entzündung? War die MRZ-Reaktion im Liquor positiv? Hast du elektrophysiologische Untersuchungen gemacht, VEP, AEP, irgendwas in der Art? Auf welche Ursache wurden die Läsionen im Gehirn zurückgeführt, wenn MS ausgeschlossen wurde?

Alles Gute und liebe Grüße!
Renate

Vielen Dank für die Antwort, liebe Renate.

Die Läsionen wurde nach Aussage des Arztes auf Migräne zurückzuführen.
Dieser Knoten war an linken Hinterkopf. Was sind das für Untersuchungen sind das VEP, AEP ?
Du was meinst du mit den 25% MS-Suptypen.
Ich habe eine Unterfunktion der SD und Endometriose, dass sind alles Autoimmunerkrankungen.
Der Neurologe meinte das man bei MS auch kein Kopfschmerzen hat, dass stimmt ja auch nicht so.
Ist das oft der Fall das, dass Labor Fehler macht, ich denke die Uni WÜ ist schon recht gut, hoffe ich zumindest.
Was ich seit meiner Op im 03/11 habe sind schlimme Beinschmerzen die leider sehr stark sind.
Ich bekam aufgrund der Endo die Gebärmutter und ein Stück Darm entfernt.
Ich weiß manchmal nicht mehr was ich tun soll, er Botox vorgeschlagen.

Liebe Grüsse

Nina

Hier mit MRT Befund:

Das Ventrikelsystem ist symetr. konfiguriert, mittelständig und normal weit. Regelrechte Weite der äußeren Liquorräume. Im Marklager etwa 15 rundliche signalgesteigerte Läsionen in der t2 Gewichtung auf ohne korrespondierende Veränderungin der t1 Gewichtung. Kein Nachweis einer Bluthirnschrankenstörung. Die Läsionen finden sich bds. im paraventrikulären Marklager.
Seitengleiche Belüftung des Mastoids.

Verdacht auf entzündliche ZNS-Erkrankung, wobei aufgrund des fehlenden Balkenbezugs keine MS-typische Verteilung vorliegt. prinzipielle ist das aber nicht auszuschließen.
Bekannte Autoimmunerkrankung?

Nina

Hallo Nina,

oh je, du Arme, da hattest du wohl schon ein paarmal zu oft “Hier!” geschrien!

Bei mir schwellen die Lymphknoten am Hinterkopf (Lymphonodi occipitales) dann an, wenn meine Kopfhaut-Psoriasis wieder mal aktiv wird. Bei mir verläuft auch die Psoriasis (auch eine Autoimmunerkrankung) in Schüben (wie viele Autoimmunerkrankungen).

Wenn ich einen Pso-Schub habe (häufig im Frühjahr und Herbst, wie bei der MS), bekomme ich vor allem starken Juckreiz, und die Schuppen vermehren sich dann auch an den Stellen, wo die Pso normalerweise nicht so aktiv ist, z.B. in den Augenbrauen. Die Hinterkopf-Lymphknoten werden dann dick.

Lymphknoten schwellen meistens dann an, wenn in dem betreffenden Gebiet eine Entzündung aktiv ist. Eine Lymphknoten-“Landkarte” findest du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Lymphknoten (etwa in der Seitenmitte). Sie sind dann deutlich tastbar.

VEP (visuell evozierte Potentiale), AEP (akustisch evozierte Potentiale) sind Messungen der Nervenleitgeschwindigkeiten in den Seh- bzw. Hörnerven. An verlangsamten AEP kann man zum Beispiel sehen, ob du schon mal eine SNE hattest (Sehnerventzündung) und der Sehnerv dadurch geschädigt ist und langsamer leitet. Manche Sehnerventzündungen bemerkt man ja nicht mal.

Es gibt unterschiedliche MS-Subtypen, die unterschiedliche Läsionen verursachen und auch auf unterschiedliche Therapien ansprechen. Die Subtypen lassen sich leider bisher nur durch eine Hirnbiopsie unterscheiden (aber die Neuropathologie in Göttingen arbeitet daran). Mindestens eine Untergruppe der MS-Erkrankungen ist keine Autoimmunerkrankung:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/multiple_sklerose/article/501573/ms-nicht-immer-liegts-immunsystem.html

Laborfehler können immer mal passieren, da überall fehlbare Menschen arbeiten, auch in Würzburg.

Hast du eigentlich damals nach der Unterleibs-OP irgendeine Anschlussheilbehandlung bekommen, Reha, irgendwas? Oft bilden sich nach einer solchen OP ja auch schmerzhafte Verwachsungen, die evtl. nachoperiert werden müssen? Was meint denn dein/e Gyn?

Es kann aber auch sein, dass du Nervenschmerzen hast, möglicherweise durch eine MS. Es ist wahrscheinlich bei dir nicht einfach, Narbenschmerzen von der Unterleibs-OP von MS-bedingten Nervenschmerzen zu unterscheiden.

Ich hatte schon zwei Jahre vor meinem Diagnose-Schub Schmerzen, vor allem im Rücken, die sich nicht zuordnen ließen. Typisch für MS-Schmerzen ist, dass sie auf “normale” Schmerzmittel nicht ansprechen, d.h. du kannst schaufelweise Paracetamol oder Ibu futtern, und die Schmerzen werden trotzdem nicht besser. Wenn Schmerzen auf NSAR nicht ansprechen, spricht das dafür, dass es sich um Nervenschmerzen handelt.

Ich habe seit meinem Diagnose-Schub vor ca. 10 Jahren (bzw. schon davor) neuropathische Schmerzen durch die MS. Von der Gürtellinie abwärts Brennen, Kribbeln und manchmal Jucken rund um die Uhr.

Ich nehme dagegen jeden Abend 75 mg Amitriptrylin, ein trizyklisches Antidepressivum, das sich auch in der Schmerztherapie bewährt hat. Andere Möglichkeiten sind Antiepileptika wie Gabapentin oder Pregabalin (Lyrica). Frage deinen Neuro mal danach, vielleicht würde dir so etwas helfen. Mit Botox kenne ich mich nicht aus, bekommst du es gegen Spastik?

Meine Läsionen im Diagnose-MRT hatten auch keine MS-typische Verteilung; typisch bei MS ist eine Verteilung um die Ventrikel herum oder im Balken. Bei mir schienen sie eher zufällig verteilt zu sein. Läsionen im MRT beweisen alleine noch keine MS. Darum macht man dafür ja auch noch die Lumbalpunktion/Liquoranalyse und ein paar elektrophysiologische Untersuchungen wie VEP, AEP usw.

Mit solchen Fragen bist du eigentlich in einem privaten Forum besser aufgehoben. Wenn du da angemeldet bist, kann man z.B. alle deine Postings der Reihe nach anzeigen lassen, dann musst du deine Probleme nicht jedesmal wieder von vorne beschreiben. Ich würde dir dieses empfehlen:
http://www.multiple-sklerose-forum.de/board/index.php?

Das ist Kastanies MS-Forum, vielleicht würde es dir dort gefallen. Schau doch mal rein!

Liebe Grüße
Renate

“An verlangsamten AEP kann man zum Beispiel sehen, ob du schon mal eine SNE hattest (Sehnerventzündung) und der Sehnerv dadurch geschädigt ist”

Quatsch. Sollte natürlich heißen: an verlangsamten VEP, visuell evozierten Potentialen; die betreffen den Sehnerv.

Vielen Dank.

Ja, das mit dem Sehnerv wurde gemacht, dies war negativ.
Mit dem Hörnerv, dies wurde nicht durchgeführt.
Ja, ich habe bestimmt Verwachsungen aber das Problem ist bei jeder weitern OP entstehen neue. Ich hatte 2005 meinen Kaiserschnitt und dadurch sind auch Verwachsungen entstanden diese sind dann bei der OP 2009 und 2011 entfernt worden.
Diese Antidepressiva wo du geschrieben hat, bekam ich auch schon mal ohne Erfolg. Auch Lyrica bekam ich 2011 wegen den Beinschmerzen ohne Erfolg.
Ich weiß manchmal nicht mehr was ich gegen diese Kopfschmerzen tun kann. Ich nehme Naratriptan, aber leider zu oft, weil ich die Schmerzen Tag und Nacht habe.
Prof. Göbler von der Migräneklinik Kiel habe ich angeschrieben on sich solche Läsionen durch Migräne bilden können sei ihm nicht bekannt. Das hat ja mein Neurologe gemeint. Ich habe 15 Herde, dass ist schon ziemlich viel manche haben nur ein oder zwei.
WÜrdest du mir empfehlen noch ein MRT der Halswirbelsäule und Rückenmark machen zu lassen, habe ich schon oft gelesen.
Mir bereitet es immer Sorgen, dass diese Kopfschmerzen nach dieser starken Erkältung aufgetreten sind, ich werde den VErdacht nicht los das dies einen Zusammenhang hat. Ich habe so gehofft das bei der Nervenwasseruntersuchung etwas herauskommt und man diesen Virus mit einem Medikament behandeln kann, aber leider Fehlanzeige.
Was du wie hoch die Falschrate bei Nervenwasseruntersuchungen ist.

Liebe Grüsse und nochmal danke

Nina

Fällt mir gerade noch ein was sich zur Zeit noch empfinde.
Wenn ich sehr lange sitze sticht und schmerzt mein Steißknochen, so sehr das ich mich kaum bewegen kann.

Hallo Nina,

“WÜrdest du mir empfehlen noch ein MRT der Halswirbelsäule und Rückenmark machen zu lassen”

  • ja, warum nicht. Es ist gut möglich, dass man dabei noch etwas findet, und sei es eine Bandscheibenprotrusion oder sowas. Und ein MRT ist relativ unschädlich, jedenfalls unschädlicher als der ständige Konsum von Schmerzmitteln.

Läsionen können sich wahrscheinlich auch durch eine Migräne mit Aura bilden, das weiß man seit einigen Jahren. Nur ist man sich nicht einig, ob die was zu bedeuten haben.
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52398/Migraene-Laesionen-im-Kernspin-ohne-klinische-Relevanz
http://www.medical-tribune.de/home/news/artikeldetail/hirnlaesionen-bei-migraene-irrelevant.html
http://www.migraeneinformation.de/molmain/main.php?docid=399

Da kann man sich nur aussuchen, welcher Information man glauben will. Bei der Liquordiagnostik ist es ähnlich; die Zuverlässigkeit hängt schon vom gewählten Analyseverfahren ab (siehe z.B. hier: http://www.uke.de/extern/dgln/pdf/Newsletter_03.2010.pdf ).

Hattest du denn Antikörper gegen Masern, Röteln und Zoster im Liquor? Die sind typisch für MS:
http://www.amsel.de/beratung/expertenchat/index.php?kategorie=chatprotokolle&anr=4456

Vielleicht ist das für dich auch noch interessant:
http://www.schattauer.de/de/magazine/uebersicht/zeitschriften-a-z/nervenheilkunde/inhalt/archiv/issue/1420/manuscript/16322/show.html
“In einigen Untersuchungen scheint insbesondere die Migräne mit Aura ein Risikofaktor für das Auftreten und ein Prädiktor für eine frühe Manifestation der MS zu sein.”

Ich halte dirdie Daumen, dass man die Ursache für deine Kopfschmerzen bald findet!
Liebe Grüße
Renate