Hallo Nina,
oh je, du Arme, da hattest du wohl schon ein paarmal zu oft “Hier!” geschrien!
Bei mir schwellen die Lymphknoten am Hinterkopf (Lymphonodi occipitales) dann an, wenn meine Kopfhaut-Psoriasis wieder mal aktiv wird. Bei mir verläuft auch die Psoriasis (auch eine Autoimmunerkrankung) in Schüben (wie viele Autoimmunerkrankungen).
Wenn ich einen Pso-Schub habe (häufig im Frühjahr und Herbst, wie bei der MS), bekomme ich vor allem starken Juckreiz, und die Schuppen vermehren sich dann auch an den Stellen, wo die Pso normalerweise nicht so aktiv ist, z.B. in den Augenbrauen. Die Hinterkopf-Lymphknoten werden dann dick.
Lymphknoten schwellen meistens dann an, wenn in dem betreffenden Gebiet eine Entzündung aktiv ist. Eine Lymphknoten-“Landkarte” findest du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Lymphknoten (etwa in der Seitenmitte). Sie sind dann deutlich tastbar.
VEP (visuell evozierte Potentiale), AEP (akustisch evozierte Potentiale) sind Messungen der Nervenleitgeschwindigkeiten in den Seh- bzw. Hörnerven. An verlangsamten AEP kann man zum Beispiel sehen, ob du schon mal eine SNE hattest (Sehnerventzündung) und der Sehnerv dadurch geschädigt ist und langsamer leitet. Manche Sehnerventzündungen bemerkt man ja nicht mal.
Es gibt unterschiedliche MS-Subtypen, die unterschiedliche Läsionen verursachen und auch auf unterschiedliche Therapien ansprechen. Die Subtypen lassen sich leider bisher nur durch eine Hirnbiopsie unterscheiden (aber die Neuropathologie in Göttingen arbeitet daran). Mindestens eine Untergruppe der MS-Erkrankungen ist keine Autoimmunerkrankung:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/multiple_sklerose/article/501573/ms-nicht-immer-liegts-immunsystem.html
Laborfehler können immer mal passieren, da überall fehlbare Menschen arbeiten, auch in Würzburg.
Hast du eigentlich damals nach der Unterleibs-OP irgendeine Anschlussheilbehandlung bekommen, Reha, irgendwas? Oft bilden sich nach einer solchen OP ja auch schmerzhafte Verwachsungen, die evtl. nachoperiert werden müssen? Was meint denn dein/e Gyn?
Es kann aber auch sein, dass du Nervenschmerzen hast, möglicherweise durch eine MS. Es ist wahrscheinlich bei dir nicht einfach, Narbenschmerzen von der Unterleibs-OP von MS-bedingten Nervenschmerzen zu unterscheiden.
Ich hatte schon zwei Jahre vor meinem Diagnose-Schub Schmerzen, vor allem im Rücken, die sich nicht zuordnen ließen. Typisch für MS-Schmerzen ist, dass sie auf “normale” Schmerzmittel nicht ansprechen, d.h. du kannst schaufelweise Paracetamol oder Ibu futtern, und die Schmerzen werden trotzdem nicht besser. Wenn Schmerzen auf NSAR nicht ansprechen, spricht das dafür, dass es sich um Nervenschmerzen handelt.
Ich habe seit meinem Diagnose-Schub vor ca. 10 Jahren (bzw. schon davor) neuropathische Schmerzen durch die MS. Von der Gürtellinie abwärts Brennen, Kribbeln und manchmal Jucken rund um die Uhr.
Ich nehme dagegen jeden Abend 75 mg Amitriptrylin, ein trizyklisches Antidepressivum, das sich auch in der Schmerztherapie bewährt hat. Andere Möglichkeiten sind Antiepileptika wie Gabapentin oder Pregabalin (Lyrica). Frage deinen Neuro mal danach, vielleicht würde dir so etwas helfen. Mit Botox kenne ich mich nicht aus, bekommst du es gegen Spastik?
Meine Läsionen im Diagnose-MRT hatten auch keine MS-typische Verteilung; typisch bei MS ist eine Verteilung um die Ventrikel herum oder im Balken. Bei mir schienen sie eher zufällig verteilt zu sein. Läsionen im MRT beweisen alleine noch keine MS. Darum macht man dafür ja auch noch die Lumbalpunktion/Liquoranalyse und ein paar elektrophysiologische Untersuchungen wie VEP, AEP usw.
Mit solchen Fragen bist du eigentlich in einem privaten Forum besser aufgehoben. Wenn du da angemeldet bist, kann man z.B. alle deine Postings der Reihe nach anzeigen lassen, dann musst du deine Probleme nicht jedesmal wieder von vorne beschreiben. Ich würde dir dieses empfehlen:
http://www.multiple-sklerose-forum.de/board/index.php?
Das ist Kastanies MS-Forum, vielleicht würde es dir dort gefallen. Schau doch mal rein!
Liebe Grüße
Renate