Hallo,

meine Situation mit dem Schwindel vor 2 Monaten ist bekannt. Als ich die Diagnose MS zugab, fuhr mich der Rettungswagen (weil ich nicht mehr geradeaus laufen konnte), nicht in die Innere der Uni-Klinik, sondern ins RKU Ulm/Neurologische Klinik.

Der Schwindel resultierte damals (ich wurde beim Frisör abgeholt, weil ich nach der Haarwäsche nicht mehr geradeaus laufen konnte), für mich durch die seit Jahren bestehenden Probleme der HWS: Protrusion HWK 5/6, Protrusion C 6 links, geringe Protrusion HWK 7/BWK 1. Beginnende Stenosen HWK 5/6 und HWK 6/7. Die gesamten Befunde sind von 2005!!! Seither wird HWS-mäßig, dank meiner Diagnose: MS/Schwindel, dazu kein MRT gemacht!

Dank der Information an die Rettungssanitäter: “Ich habe MS” wurde ich im RKU Ulm, trotz meinem Hinweis der Probleme der HWS nach einer MRT Neurocranium wieder nach Hause geschickt.
Der “phobische Schwankschwindel” und die Empfehlung im Bericht nach einer psychologischen oder psychiatrischen Vorstellung beschäftigt mich bis heute.

Heute holte ich mir den alten Befund der “angeblich” vor 20 Jahren deklarierten MS hervor.
Oligoklonales IgG im Liquor war positiv. In der Liquorzytologie fand sich eine lymphoidzellige Reaktion als Ausdruck eines subakut entzündlichen Prozesses. Aufgrunddessen wurde E.D. diagnostiziert! Das war vor 30 Jahren.

Heute wissen wir, daß eine Liquoruntersuchung auch andere Untersuchungen beinhalten muß:
Virale Infektionen (Herpes simplex)
Borreliose
und andere Infektionen.

Nichts davon ist vor 30 Jahren geschehen. Ich bezweifle i.d. Zwischenzeit die angebliche Diagnose und möchte nach 30 Jahren eine erneute Liquoruntersuchung, um die Diagnose “MS” zu sichern. Vor allem, da der CRP-Wert immer erhöht ist und ich mit Infektionen kämpfe.
Ich bin immer müde und kaputt, aber nach einer Antibiose geht es mir besser, hält aber nicht lang. Der HSV ist nicht zu unterschätzen. Macht im Gehirn die gleichen Marklagerläsionen.
Wurde deshalb bei mir 1986 eine zu schnelle Diagnose gestellt?

Stutzig macht mich nicht der Schwindel, den kenne ich durch die HWS. Stutzig macht mich die immer wiederkehrenden Infektionen (Rachen/Nase/Magen-Darm, jetzt auch noch Ausschlag am ganzen Körper, angeblich Psoriasis).

Oliogoklonale Banden im Gehirn können auch durch Infektionen ausgelöst werden.

Wie war das bei Euch?
Wurde diesbezüglich alles untersucht?
Was meint Ihr, soll ich nach 30 Jahren noch einmal eine Liquoruntersuchung wagen, um Gewißheit zu haben?

Grüße
Karin

Dort wurde (per Arztbericht) ein “phobischer Schwankschwindel” festgestellt. Im MRT waren 45 Marklagerläsion, akut entzündlich, zu sehen und mir, nach 30 Jahren MS eine Betainterferon-Therapie empfohlen.

Liebe Karin,
um die Diagnose “MS” zu sichern, gibt es die sogenannten McDonald-Kriterien. Eine alleinige Liquor Analyse reicht nicht aus, um die Diagnose wirklich zu sichern. Ein MRT mit 45! Läsionen klingt schon heftig. Der von Dir beschriebende Schwindel klingt nach einem Lhermitte-Zeichen, denn beim Friseur muss man seinen Kopf in den Nacken legen (beim waschen)! Was sagen denn deine evozierten Potentiale? Ich weiß, es ist ein heikler Weg für jeden Neurologen, um diese Diagnose wirklich zu sichern, aber man wird Dir bestimmt keine tausende von Euro teure Basistherapie empfehlen, wenn man sich der Sache nicht sicher ist!
Mein Neurologe kann auch nicht viel damit anfangen, wenn ich über Schwindel klage. Es muss nicht immer “alles” auf die MS geschoben werden, kann auch andere Ursachen haben. Kann aber auch nur! Wie mein Neurologe immer sagt:" Alles kann-nichts muss "! Vielleicht solltest Du Dich mal in einer MS Ambulanz vorstellen und dort um Auskunft fragen!
Ich habe meine Diagnose seit 1998 und mache seit 2004 eine Basistherapie mit Avonex. Seitdem sehr selten Schübe (Schübchen) meist nur sensible Ausfälle.
Wie gesagt, gehe mal in eine MS Ambulanz in die Klinik- Erfragen kann man das sehr leicht, wo die nächste ist!