Was tun bei schleichender MS ?

Hallo Johannes
da ich keine Schübe mehr habe vermute ich bei mir auch eine schleichende MS und weis keinen Rat.
Im Forum der DMSG ist ein Beitrag mit Link, vielleicht hörst du dir diesen mal an.
http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-forum/index.php?w3pid=msforum&kategorie=forum&tnr=8&mnr=284944
LG

Hallo Johannes,

mit “schleichend” meinst du wohl “progredient”? Da irritiert die Bezeichnung “schleichend” etwas, denn es gibt die progrediente MS auch “galoppierend”. Bei einer Verschlechterung um mindestens einen EDSS-Punkt pro Jahr würde ich nicht mehr von “schleichend” sprechen.

Es kommt drauf an, welche progrediente MS du meinst: PPMS, PPMS mit aufgesetzten Schüben, PRMS, SPMS mit aufgesetzten Schüben, SPMS ohne feststellbare Entzündungsaktivität.

Da nur jeder siebte bis zehnte Herd auch einen Schub auslöst, darf man sich vom Ausbleiben von Schüben nicht täuschen lassen.

Ich würde den Unterschied eher machen zwischen entzündlicher und neurodegenerativer MS. Die meisten MSen sind beides, am Anfang vor allem entzündlich, nach 10 - 20 Jahren vor allem neurodegenerativ. Die Entzündungsaktivität nimmt mit der Zeit ab, der Axonuntergang zu.

http://bildarchiv-ms.beepworld.de/files/ms2aspekte.jpg

Mit Medikamenten kann man nur die Entzündungsaktivität beeinflussen, den Axonuntergang (noch) nicht.

Für SPMS sind Betaferon und Extavia zugelassen; viele progredienten Verläufe sprechen gut auf intermittierende Steroid-Pulsetherapien an. Ansonsten gibt es natürlich zahlreiche symptomatische Therapien, von Fampyra bis zur TCA-Therapie. Da die MSen sehr verschieden sind, muss man eine Weile suchen, bis man die individuell passende Therapie gefunden hat.

Viel Glück und LG!
Renate