Meine Tochter (30 Jahre) war im Abstand von 4 Jahren das 2. mal beim MRT. Es wurde eine 2. Läsion im Kopf festgestellt (4mm). Bisher bestehen keinerlei gesundheitliche Probleme oder Hinweise auf MS. Nur bei einem EKG vor ca.10 Jahren wurden kleine Abweichungen von der Normalität festgestellt. . In der HSW wurden keine Läsionen festgestellt.
Der Röntgenarzt meinte, daß nach seinem Wissensstand (er sei aber kein Facharzt) diese Art von Läsionen “positiv” sind, da sie sich nicht mit Kontrastmittel füllten und so nicht auf die Motorik wirken. Gibt es das wirklich? Können diese Läsionen noch umschlagen in “negative” Läsionen, haben sie trotzdem irgendwelche gesundheitliche Beeinträchtigungen?
Für Erfahrungen auf dieser Art des MS wäre ich sehr dankbar.

ja können Negative werden war bei mir auch so

Hallo,

es können sich über 10 Läsionen im Kopf bilden und man merkt NICHTS davon,
vielleicht Müdigkeit, Konzentrationsschwäche… und dann kann sich eine Einzige
bilden (z.B. Hirnstamm) und man ist quasi “bedient”.
Mir mit meinen ca.12-15 “Einschlägen” gehts noch relativ gut, keine neuen Läsionen
in den letzten 1,5 Jahren laut MRT, aber was sich auf der Mikro-Ebene tief im Hirn
abspielt, die biochemischen Prozesse im Allerkleinsten, das kann einem keiner sagen…

Also… so “naiv” es sich anhören mag… positiv denken, sich ablenken, sich das Leben
so schön wie möglich machen und es genießen!
Stress, soweit es geht, vermeiden…

Hat deine Tochter auch andere Untersuchungen hinter sich, oder nur MRT?
Damit allein lässt sich die MS nicht bestimmen…

LG
Heike

Hallo Pinja,

da herrscht wohl einige Verwirrung. Ein EKG vor zehn Jahren sagt über den Zustand des ZNS nichts aus, wie auch, und über den aktuellen Zustand des Herzens auch nicht.

Dass in der HWS keine Läsionen gesehen wurden, heißt nichts; Läsionen in der WS sind im MRT oft nicht zu sehen, weil sie so dünn sind, dass sie im MRT zwischen zwei Schnittebenen verschwinden.

Ich hatte schon bei der Diagnose eine Läsion in der HWS, die mir die Schwerbehinderung einbrachte, und die sah man erst im dritten MRT anderthalb Jahre nach der Diagnose.

Was in der Medizin “positiv” ist, ist schlecht, und umgekehrt. Das kannst du dir am besten mit “HIIV-positiv” merken, da weiß jeder, dass das schlecht ist.

Wenn Läsionen kein Kontrastmittel aufnehmen, sind sie im Moment nicht entzündlich aktiv, und die Blut-Hirn-Schranke ist an den betreffenden Stellen im Moment nicht gestört. Eine Läsion kann auch mehrmals entzündlich aktiv werden.

Das hat mit der Motorik aber überhaupt nichts zu tun. Ob Behinderungen auftreten, kommt darauf an, welche Stellen im ZNS geschädigt oder zerstört sind, und nicht, ob eine akute Schrankenstörung besteht.

Wenn mal Behinderungen entstanden sind, bilden sie sich oft auch dann nicht mehr zurück, wenn die Entzündung abgeklungen ist.

Oft kann eine Läsion aber beim ersten Mal nochmals abheilen, und der Myelinschaden wird notdürftig geflickt; wenn die MS aber dann an dem notdürftig geflickten MS nochmals frisst, kann der Körper es nicht mehr reparieren, und es bleibt ein Dauerschaden.

Aber da deine Tochter offenbar noch nicht mal eine Diagnose hat, geschweige denn eine Behinderung, würde ich mir darüber erst mal keine Sorgen machen!

Liebe Grüße!
Renate

Vertippt: HIIV sollte natürlich HIV heißen.