Aufgrund einer Feinmotorikstörung meiner rechten Hand und Schmerzen in den Füßen und Taubheitsgefühlen, wurde ein MRT gemacht, später die Liquoruntersuchung. Seit 12.5.2014 habe ich den Befund der Klinik, dass es einen Verdacht auf MS gibt. Die Liquoruntersuchung ergab eine regelrechte Leukozyten-Zellzahl, aber die oligoklonalen Banden waren positiv. MRT Schädel links 4 fokale Herdläsionen und rechts 1 fokale Gliose 3,6 mm, MRT Rückenmark unauffällig, Pyramidenbahnschädigung der unteren Extremitäten. Wiedervorstellung im Klinikum in 6 Monaten! Termin zur Weiterbehandlung beim Neurologen habe ich erst am 8.7.! Nun meine Frage!

Seit dem Befund eines Verdachts auf MS überlege ich ständig welche meiner “Problemchen” tatsächlich Symptome von MS sein können. Ich erinnere mich plötzlich an Beschwerden, die ich damals anders eingeordnet hatte. Ich bin Mutter von zwei Söhnen, 52 Jahre alt und hatte schon vor 10 Jahren
vorrübergehend Probleme mit Schwindel und Missempfindungen. Vor 2 Jahren ging es mir psychisch sehr schlecht, war ständig extrem müde, konnte und wollte morgens nicht aufstehen und hatte das Gefühl, dass mein Körper brannte. Ich hatte das Gefühl, dass Ameisen durch meinen Hinterkopf laufen und ich ging wie auf Watte. Die Folge waren Panikattacken und Angststörungen. Vom Hausarzt bekam ich Antidepressiva und eine Psychotherapie verschrieben.

Es geht mir fast besser mit der Erklärung, dass ich MS haben könnte. Aber mir geht es verglichen mit MS Patienten richtig gut. Hin und wieder laufen mir die Ameisen über den Hinterkopf und etwa einmal täglich schläft mir das rechte Bein und der rechte Arm ein. Es gab auch zwischendurch mal leichte Missempfindungen der rechten Gesichtshälfte. Mein Kurzzeitgedächtnis schwächelt ein wenig und ich bin nicht mehr so aufmerksam. Manchmal vibriert und surrt es in meinem Körper. Aber auch immer nur für kurze Zeit. Mein größtes Problem ist meine rechte Hand. Ich kann damit kaum noch schreiben, ohne total zu verkrampfen. Wenn ich den Stift nur leicht in die Hand nehme kann ich die Hand nicht richtig führen und koordinieren. Nur mit Druck und Kraft versuche ich mehr schlecht als recht zu schreiben. Laut Klinik handelt es sich hier um einen Schreibkrampf und wird nicht der MS zugeordnet.

Wie sind eure Erfahrungen und wie schätzt ihr meinen Fall ein?

Hallo,

ist natürlich aus der Ferne fast nicht zu beurteilen. Die Läsionen, die oligoklonale Bande und auch die Missempfindungen sprechen für MS. Nicht jeder der MS hat, sitzt irgendwann zwangsläufig im Rollstuhl. Ich bin so alt wie Du und habe die Diagnose seit 2005 und laufe noch. Auch ich hatte (wie fast alle) vorher schon Symptome, die man nicht auf MS geschoben hat. Deine Missempfindungen kennen ganz viele hier. Das Ameisenlaufen gibt es ganz häufig. Aber jetzt warte erst mal den Termin beim Neurologen ab. Ich hoffe für Dich, dass er sich mit MS auskennt. Und falls die Diagnose kommt, lass Dich nicht unterkriegen. Ich war damals froh, dass ich schon relativ “alt” war bei der Diagnose und mein Leben schon auf der Reihe hatte. Ich hoffe für Dich, dass es Dir ähnlich geht. Es gibt ja auch oft die leichten Verläufe, bei denen so gut wie keine Schübe auftreten.
Ich drück Dir die Daumen für den Termin.

Tschüss

Kiki

Hallo Kiki,

ganz lieben Dank für deine Stellungnahme. Ja, das sehe ich eigentlich auch so. Es gibt wirklich völlig unterschiedliche Verläufe. Ich hoffe, dass ich mit Muskelaufbau, Koordinationstraining und QiGong auch weiterhin ohne Medikamente auskomme. Ich habe den Eindruck, dass sich mein Neurologe ganz gut mit MS auskennt, weil er derjenige war, der mich zum ersten MRT geschickt hat!

Liebe Grüße aus der Pfalz, Britta