“Bei mir ist es nach der Cortisonstoßtherapie zumeist so, dass ich verstärkt mit Missempfindungen oder anderen Symptomen - wie Atemprobleme, Herzschmerzen, Magenproblemen oder Schwierigkeiten, Gegenstünde zu greifen etc. - zu tun habe, die aber dann nach einiger Zeit auch wieder verschwinden. Das sind bei mir reine Nebenwirkungen vom Cortison. Woran das liegt? Keine Ahnung.”
Hallo zusammen,
woran das liegt? Das habe ich doch hier in diesem Thread schon geschrieben (und im DMSG-Forum gefühlte 100 Mal). Die Herzprobleme kommen vom Kaliummangel, der eine Nebenwirkung vor allem beim Prednisolon ist. Besteht halt das nächste Mal wenigstens auf Methylprednisolon, und lasst euch dazu gleich Kalium geben.
Gegen die Magenprobleme bekommt man einen Protonenpumpeninhibitor, der gehört standardmäßig zur Cortisontherapie dazu. Manche Neuros vergessen ihn; dann muss man sie daran erinnern.
Viele Neuros geben zwar einen PPI, setzen ihn aber zusammen mit dem “Cortison” ab, was ein Fehler ist, weil eine hohe Dosis selbst eines so kurz wirkenden Cortisons wie Methylprednisolon mindestens einen Tag lang nachwirkt.
Wenn die Beschwerden nach dem Cortisonstoß noch anhalten, geben viele Neuros noch einen zweiten, obwohl das meistens nicht nur völlig unnötig wäre, sondern die Hypokaliämie dadurch nochmal auftritt - und das, wenn sie durch die Ernährung gerade wieder ein bisschen ausgeglichen wäre.
Resultat: Man fühlt sich wieder mies, und bekommt durch das viele Cortison mit der Zeit Osteoporose, Grauen und Grünen Star.
Zum Löschen eines Feuers Benzin draufzuschütten, ist so etwa das Dümmste, was man machen kann. Aber die meisten Neurologen sind zu dumm um die Fachinformation vom Prednisolon zu lesen. Da müssen wir Patienten selber drauf achten und uns selbst helfen.
Liebe Grüße
Renate