Liebe Lena,
nein, von einem schweren Verlauf mit späterer Gehbehinderung kann man so noch gar nicht ausgehen. Es könnte theoretisch auch irgendwann zu einer Gehbehinderung kommen, aber ob das wirklich der Fall sein wird, ist hier noch nicht absehbar. Das selbe gilt für die Frage, ob Du einen schweren Verlauf haben wirst oder nicht. Ich selber merke immer wieder, dass es auch nicht gut tut, darüber jetzt schon nachzudenken. Niemand kann Dir jetzt schon sagen, wie sich die Erkrankung entwickeln wird - zumal bei Dir noch gar nicht sicher ist, ob Du wirklich MS hast.
Ich habe eine hochaktive MS und bekomme inzwischen Tysabri. Seit dem bin ich stabil. Das hätte ich mir unter der Basistherapie - unter der ich einen schweren Schub nach dem anderen hatte - auch nicht vorstellen könne. Was ich damit sagen möchte ist: auch wenn sich die Erkrankung tatsächlich später mal als hochaktiv und aggressiv entpuppen sollte, heißt das längst noch nicht, dass Du im Rollstuhl landest. Es gibt inzwischen sehr wirksame Therapien, die den Verlauf ausbremsen können.
Also Kopf hoch und denke am besten nicht über das nach, was “sein könnte”. Das tut Dir bestimmt nicht gut. Damit machst Du Dir nur Angst und das zieht Dich nach unten. Das Morgen kennen wir noch nicht und wir besitzen es auch nicht. Mit den Gedanken über Vergangenes oder Zukünftiges verpassen wir die Gegenwart. Leben können wir immer nur im hier und jetzt. Den jetzigen Augenblick, den besitzen wir und den sollten wir bewusst erleben und genießen.
Wenn die MS etwas Positives in meinem Leben bewirkt hat, dann diese Erkenntnis: Lass das spekulieren über die Zukunft! Lebe und freue Dich des Lebens im hier und jetzt!!!
Herzliche Grüße
Schubidu