Die American Academy of Neurology hat gestern eine Pressemitteilung rausgegeben, wonach sich in einer kleinen 21-Patienten-Gruppe 3 mal so viele Herde nach dem (durch die PML-Fälle erzwungenen) Absetzen von Tysabri entwickelt haben wie vor der Therapie vorhanden waren bzw. sich vorher in einem vergleichbaren Zeitraum entwickelt hatten (Die Pressemitteilung ist an der Stelle etwas schwammig formuliert.).
Insbesondere eine kurze Einnahmezeit von Tysabri soll die Herdzahlen nach dem Absetzen gesteigert haben.
Es scheint keine veröffentlichungsfähige Idee dazu zu geben, warum dem so ist.

Quelle: http://www.aan.com/press/index.cfm?fuseaction=release.view&release=542

Dann ist es wohl keine gute Idee, Tysabri abzusetzen. Da man das ja aber nicht immer in der Hand hat, ist es vielleicht auch keine gute Idee, es überhaupt zu nehmen. Wobei 21 Patienten nicht gerade eine gewaltige statistische Überzeugungskraft auslösen.

Für mich als medizinischem Laien stellt sich so ein bißchen das Bild ein, dass das Immunsystem vielleicht Amok läuft, weil es von Ty daran gehindert wird, ins ZNS zu kommen, wo es ja aber fälschlicherweise aufräumen will. Wird Ty dann abgesetzt, hat das Immunsystem frei Bahn und tobt sich erst mal richtig aus. Schluß mit keep’s myelin.

Vielleicht ist der vage Hinweis, dass vor allem die betroffen sind, die Ty noch nicht so lange genommen haben, aber auch als Indiz zu werten, dass dieses Problem nur in der Zeit auftritt, in der sich der Körper an Ty gewöhnt. Vielleicht findet sich der Körper ja nach 2 Jahren auch mit Ty ab und rebelliert dann hinterher auch nicht mehr. Wer weiß?

Aber das sind selbstverständlich alles nur Spekulationen, die Datenlage ist etwas dünn. Hoffe, dass da bald was nachgeliefert wird. Was ist denn mit den fast 1000 anderen Leuten, die in SENTINEL und AFFIRM Ty bekammen? Da wäre doch mal eine Analyse angebracht.

Na super,das hat ja die Pharmamafia toll hinbekommen einmal Tysabri ist fehl am Platz!
Das Zeug muß immer genommen werden damit der Umsatz stimmt.
Leute kauft Biogen-Aktien!

PS.Das ist wie mit den Rauchen,man kommt nur schwer davon wieder weg.Was werden sie wohl in das Tysabri gemixt haben?

Ein paar nähere Infos gibt es in diesem Artikel bei Health Scout: http://www.healthscout.com/news/1/608195/main.html

Es handelt sich wohl um Probanden aus Texas. Anscheinend geht die erhöhte Herdzahl nach Absetzen von Tysabri fast ausschließlich auf diejenigen, die Ty im Schnitt nur 2 Monate genommen hatten, auf Seite 2 heißt es dort:

»“Virtually all of the high-rebound figure came from the group that had a mean duration of therapy of only two months. I think that’s relatively reassuring for the drug,” Richert said.“Virtually all of the high-rebound figure came from the group that had a mean duration of therapy of only two months. I think that’s relatively reassuring for the drug,” Richert said.«

Außerdem wird behauptet, dass es bereits eine Studie gab, die keine erhöhte Rückfallrate nach Absetzen von Ty ergab:
“The findings are in conflict with a previous study which found that people who had come off Tysabri did not show any rebound, Richert added. But the studies were a little different.”

Ist also vielleicht halb so wild und “nur” ein Problem für frische Tysabri-Nutzer.

“Wird (…) dann abgesetzt, hat das Immunsystem frei Bahn und tobt sich erst mal richtig aus. Schluß mit keep’s myelin.”

Klingt ähnlich wie beim Absetzen oder Unterbrechen der vierteljährlichen Infusionen mit MITOXANTRON. Da ist die Datenlage jedoch recht “dick”, Bert.

Weniger “Keep s’myelin” als “Keep alive” (am Leben halten)?

Der Zeiteffekt könnte also entscheidende Bedeutung haben. Seit wieviel Jahren laufen die TY-Studien SENTINEL und AFFIRM denn schon?

-pb-

“Leute kauft Biogen-Aktien!”,
hab ich - hab ich, Steffen - aber sehr bescheidene Anteile von IDEC (entwickeln sich gerade wenig).
Für die Menschen, die so sehr auf das Mittel gewartet und gesetzt haben, hoffe ich, dass die FDA recht behält T. am Markt zugelassen zu haben.

Halten kann ich nur sagen und in 2 Jahren verkaufen wenn die erste Tablette gegen MS auf den Markt kommt.

ich bin neu hier

Steffen, Deine Postings sind einfach nur lächerlich! Du disqualifizierst Dich mit solchem Schwachsinn immer mehr!

Lächerlich? Wohl kaum. Siehe die Pleite bei den Interferonen. Hochgelobt - teif gefallen. aber noch will es keiner wahr haben, daß wir viel Geld für eien Markting-Lüge ausgegeben ahben und geben

Mal gespannt Bayer psoitionert sich aj gerade mit einem Super-Tysabri. Tolles Mittel aus der Krebstherapie. Da kann man wunderbar einen Zweitmarkt brauchen. Und wenn der Wirkstoff auch noch so ähnlich klingt wie der von Tysabri, dann steht dem Markterfolg ja nichts mehr im Wege.

Liebe Pharma-Freaks wann kapiert ihr endlich dieses - Solange die Ursache der MS unbekannt sit kann es kein Medikament geben das hilft! Und selbst dann wenn die Ursache bekannt sit dauert es Jahrzehnte bis eine wirksame Therapie gefunden ist. Alles was vorher verkauft wird füllt nur die Kassen der Pharmas.

Beispiel AIDS. Auch dort wurden wirksame Therapien erst möglich nachdem das Virus und seine Wirkweise erforscht waren. Und trotzdem gibt es heute immer noch keien 100% wirksame Therapie. Und bei der MS lassen wir uns was vorgaukeln?

Das Meckerle (schon gespannt auf die wütenden Aufschreie)

“Siehe die Pleite bei den Interferonen. Hochgelobt - teif gefallen. aber noch will es keiner wahr haben, daß wir viel Geld für eien Markting-Lüge ausgegeben ahben und geben”

Wann und wo ist denn ein “hochgelobtes” Interferon “tief gefallen”? Wurde überhaupt jemals eines hochgelobt? Ich wüsste nicht. Man liest jahraus, jahrein immer nur vom mäßigen Wirkungsgrad. Die wenigsten Interferonpatienten schalten ihr Gehirn ab, ehe sie sich die erste Spritze setzen, viele haben erst mal jahrelang andere (und billigere) Medikamente ausprobiert - ausprobieren müssen -, vom Cortison bis zum Azathioprin. Schließlich gibt es die Interferone noch gar nicht so lang … würdest du statt IFN Azathioprin befürworten, oder Mitox?

Dass Interferone nicht bei jedem wirken, ist ebenso unbestritten, wie, dass ein früher Therapiebeginn bei vielen potentiell unheilbaren Erkrankungen die Langzeitprognose verbessern kann. Früherkennung ist da oft das A und O. Meine Großmutter starb noch an Brustkrebs …

Und wer bekommt seine MS-Diagnose denn überhaupt schon so früh, dass er mit einer Frühtherapie den Langzeitverlauf beeinflussen könnte? Lachplatte. Solange die durchschnittliche Diagnose-Odyssee immer noch dreieinhalb Jahre dauert, vom Ortho zum Ophthalmo zum Psycho zum Physio zum Homöo zum Chiro und vice versa … bleibt das mit der Frühtherapie ohnehin graue Theorie.

Und wenn man nach ein paar Jahren MS bei EDSS 5 angekommen ist, bringt die Diagnose und die Spritzerei nicht mehr viel, dann kann man’s auch lassen. Wer nicht mehr gehfähig ist, ist ohnehin “austherapiert”. Die durchschnittliche Anwendungsdauer eines Interferons beträgt 18 Monate …

Und die Patente sind bald abgelaufen. Ein Beta-Interferon 1a wird inzwischen schon im Iran hergestellt, dort scharrt man schon in den Startlöchern. Und von den Medi-Bruttopreisen kassiert hierzulande der Fiskus kräftig Mehrwertsteuer ab - mehr als in den meisten anderen Ländern.

“Und wenn der Wirkstoff auch noch so ähnlich klingt wie der von Tysabri, dann steht dem Markterfolg ja nichts mehr im Wege.”

Die Namensähnlichkeit ist kein Zufall und auch keine Idee von Bayer. Monoklonale Antikörper heißen nämlich alle ähnlich. Ihre Namen enden auf -mab, von Monoclonal AntiBodies. Schon mal bemerkt? Auch andere Wirkstoffe haben das gleiche Suffix, um anzuzeigen, dass sie zur gleichen Gruppe gehören, z.B. -olol (Betablocker) oder -pril (ACE-Hemmer). Das ist das Werk der WHO und nicht eine Idee der Pharma: http://www.who.int/medicines/services/inn/en/ - schau mal rein, die “Drug Alerts” dort werden dir gefallen.

“Liebe Pharma-Freaks wann kapiert ihr endlich dieses - Solange die Ursache der MS unbekannt sit kann es kein Medikament geben das hilft!”

Nicht bei allen Krankheiten gibt es einen so augenfälligen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang wie bei den Pocken. Diese Diskussion kommt mir so sehr “deutsch” vor … irgendwo im Keller entsteht ein Rohrbruch, und was geschieht: Man beruft gleich mal einen Untersuchungsausschuss ein, der der Ursache des Rohrbruchs auf den Grund gehen soll. Inzwischen steigt das Wasser bis zur Untergeschossdecke … Wäre es nicht gescheiter, erst mal den Haupthahn zuzudrehen, und Schadensbegrenzung zu betreiben?

“Und selbst dann wenn die Ursache bekannt sit dauert es Jahrzehnte bis eine wirksame Therapie gefunden ist. Alles was vorher verkauft wird füllt nur die Kassen der Pharmas.”

Also, was regst du dich dann überhaupt auf. Das ist doch sowas von ungesund. Wir beide werden es nicht mehr erleben. Vor hundert Jahren hättest du dich aufgeregt, dass man an einer Sepsis stirbt, und vor dreihundert, dass man an den Blattern stirbt und frau am Kindbettfieber. Ob du Medikamente kaufst oder nicht, ist allein deine Entscheidung, du kannst es auch sein lassen. Das muss jeder machen, wie er will.

Ich kaufe nur die, bei denen ich eine Wirkung spüre - Studien und Statistiken gehen mir an der Kehrseite vorbei, denn mehr als Symptome behandeln kann ich bei meiner MS ohnehin nicht mehr. Aber da will ich wenigstens eine Wirkung spüren …

Was regst Du Dich so künstlich auf,bis heute wird Interferon als Wundermittel gelobt.

http://www.emed-ms.de/index.php?id=533&backPID=433&tt_news=833

Sehr schön formuliert. Denke genauso.

Laß dich von dem kleinen Ossififi Steffen nicht anpinkeln.
Der hebt überall sein kleines Beinchen, pinkelt und
kläfft drauflos, wenn er nur Pharma riecht.
Dabei sucht er krampfhaft nach Medis die ihm helfen
könnten- natürlich düften die dann schon von Bayer,
oder Biogen kommen. Seltsam und krank.

Dir einen schönen Sonntag

Wer nur hat dir ins Hirn gesch…?

macht nichts, das waren wir alle mal.

Liebe Sabine
Da Du ja schon gepostet hattes,bei Dir wird es langsam immer schlechter würde ich auf interferone nun verzichten.
Die taugen alle nicht,wenn Du Schübe hast würde ich mir eine Neuro suchen der Tysabri verschreibt.
Ansonsten wirst Du wohl mit mir warten müssen bis die ersten Mittel auf den Markt kommen die Symptome heilen können.

LG,Steffen

19.9.07 — wer nimmt diesen Steffen noch ernst? Jetzt arbeitet er für die Pharma!